Was heißt „nachhaltig bauen“ eigentlich konkret? Holz statt Beton? Solaranlage aufs Dach und fertig? Ganz so einfach ist es nicht. Ökologisches Bauen bedeutet aber auch nicht, dass es hochkomplex ist und Sie jeden Cent dreimal umdrehen müssen.
Wir verraten, worauf es beim nachhaltigen Hausbau wirklich ankommt, welche Förderungen Sie nutzen können und wie sich das Ganze auch finanziell rechnet.
Nachhaltiger Hausbau im Schnelldurchlauf
- Nachhaltiger Hausbau bedeutet ganzheitliches Planen mit umweltfreundlichen Materialien, hoher Energieeffizienz und einem Fokus auf ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit.
- Ökohäuser nutzen natürliche und recyclingfähige Baustoffe wie Holz, Lehm oder Hanf und setzen auf erneuerbare Energien sowie intelligente Planung, um Energie- und Ressourceneinsatz zu minimieren.
- Finanziell lohnen sich Ökohäuser langfristig, da trotz höherer Anfangskosten geringere Betriebskosten und staatliche Förderungen (z. B. KfW, BAFA) den Mehraufwand ausgleichen oder übertreffen können.
- Zertifizierungen und Umweltlabels wie QNG, FSC, Blauer Engel oder DGNB machen nachhaltiges Bauen messbar, verbessern den Wiederverkaufswert und sind Voraussetzung für Förderprogramme.
- Kluge Standortwahl, Wassermanagement und Smart-Home-Technologien unterstützen zusätzlich die Nachhaltigkeit und Wohnqualität eines Hauses.
Was bedeutet „nachhaltig bauen“? Die drei Säulen der Nachhaltigkeit
Was ein Ökohaus von einem gewöhnlichen Gebäude unterscheidet? Der Name sagt es schon: Es wird nach umweltfreundlichen Prinzipien gebaut. Zum Beispiel mit Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, mit Dämmstoffen aus natürlichen Fasern und mit einem Energiekonzept, das auf regenerativen Quellen wie Sonne und Wind basiert. Von der Planung bis zur Fertigstellung wird beim nachhaltigen Hausbau auf umweltfreundliche Materialien und Methoden geachtet.
Ökohäuser sind energieeffizient und sorgen durch den Einsatz schadstoffarmer Materialien für ein gesundes Raumklima. Zudem können Sie von langfristig geringeren Betriebskosten dank Energieeinsparung ausgehen. Für nachhaltiges Bauen gibt es diverse Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung durch staatliche Förderungen.
Darum ist nachhaltiges Bauen heute wichtiger denn je
- Der Bausektor verursacht weltweit rund 40 % der CO₂-Emissionen
- Energie, Material und Fläche sind knappe Ressourcen
- Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt Effizienzstandards für Neubauten vor
- Die EU fordert mit dem Green Deal klimaneutrales Bauen bis 2050 (Förderungen unterstützen das schon heute)
- Nachhaltig gebaute Häuser sind oft gesünder, langlebiger und wirtschaftlich stabiler
Die Eckpfeiler grünen Bauens
Die drei Säulen der Nachhaltigkeit
- Ökologische Nachhaltigkeit
Hier geht es um Umweltschutz und Ressourcenschonung. Wer ökologisch baut, setzt auf nachwachsende oder recyclingfähige Materialien (z. B. Holz, Lehm oder Hanf), reduziert CO₂-Emissionen und plant ein Haus, das möglichst wenig Energie verbraucht – im besten Fall sogar selbst welche erzeugt. - Ökonomische Nachhaltigkeit
Ein nachhaltiges Haus ist sowohl in der Bauphase effizient als auch im laufenden Betrieb. Das betrifft Heizkosten, Wartung, Instandhaltung und den Wiederverkaufswert. Durch langlebige Materialien und intelligente Planung senken Sie die sogenannten Lebenszykluskosten. - Soziale Nachhaltigkeit
Gesundes Wohnen, Komfort und Sicherheit: Nachhaltig bauen heißt auch an die Menschen im Haus zu denken. Schadstofffreie Baustoffe, gutes Raumklima, Barrierefreiheit und flexible Grundrisse sorgen dafür, dass ein Gebäude langfristig zu den Bedürfnissen seiner Bewohner passt.
Was bedeutet „Lebenszyklus“ beim Hausbau?
Der Lebenszyklus eines Hauses umfasst alle Phasen von der Planung über Bau und Nutzung bis zum Rückbau. Es geht um alle Aufwendungen und Auswirkungen über Jahrzehnte hinweg. Entscheidend ist dabei nicht nur, was das Haus heute kostet, sondern was es über die Jahrean Energie, Wartung und Modernisierung verbraucht.
Lebenszyklus-Phasen:
- Planung & Materialherstellung
- Bauphase
- Nutzungsdauer (Betrieb, Wartung)
- Rückbau & Entsorgung
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Von Holz bis Lehm: Schadstofffreie und nachhaltige Baustoffe für eine gesunde Wohnumgebung
Nachhaltiger Hausbau bedeutet, Baustoffe zu verwenden, die sowohl die Umwelt als auch die Gesundheit schonen, weil Sie inmitten schadstofffreier Materialien leben. Nachhaltige Baumaterialien sind sowohl in ihrer Herstellung als auch ihrer Entsorgung schonend für die Umwelt.
Nachwachsende Rohstoffe
Holz gilt als klassischer nachwachsender Rohstoff, der CO2-neutral ist und ein behagliches Wohnklima schafft. Hanf, Stroh oder Schafswolle gehören ebenfalls dazu. Sie sind regional verfügbar und benötigen wenig Energie in der Herstellung.
Typische Einsatzbereiche:
- Holz für Tragwerk und Fassade
- Zellulose oder Schafwolle zur Dämmung
- Linoleum oder Kork als Bodenbelag
Recyclingfähige & wiederverwendbare Materialien
Lehm, Ziegel oder recycelter Beton lassen sich sortenrein zurückbauen und erneut verwenden. Besonders Lehm überzeugt durch seine Feuchteregulierung und Wiederverwertbarkeit, ganz ohne Sondermüll.
Typische Einsatzbereiche:
- Lehmputz für Innenräume
- Ziegelmauerwerk
- Recyclingbeton für Fundamente
Baubiologisch wertvolle Produkte
Wichtig ist, dass die verwendeten Materialien frei von Schadstoffen sind. Gleiches gilt für deren Behandlung. Farben und Lacke sollten lösungsmittelfrei sein oder ausschließlich natürliche Harze enthalten. Für Bodenbeläge empfehlen sich Naturhölzer oder Linoleum aus nachwachsenden Rohstoffen, das frei von Weichmachern ist.
Tipp: Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bietet auch privaten Bauherren auf der WECOBIS Plattform nützliche Informationen zur ökologischen Baustoffauswahl beim nachhaltigen Hausbau.
Wie Sie nachhaltige Baumaterialien erkennen
Beim Kauf nachhaltiger Baumaterialien können verschiedene Labels und Zertifizierungen als Orientierungshilfe dienen. Sie gewährleisten, dass die Materialien umweltfreundlich produziert wurden, geringe Emissionen aufweisen etc. Einige wichtige Labels sind:
- FSC (Forest Stewardship Council): Garantiert, dass Holzprodukte aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammen.
- PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification): Ähnlich wie FSC, stellt PEFC eine nachhaltige Waldbewirtschaftung sicher.
- Blauer Engel: Ein deutsches Umweltzeichen, das für Produkte und Dienstleistungen vergeben wird, die besonders umweltfreundlich sind wie z. B. Recycling-Steine.
- EU Ecolabel: Ein Label der Europäischen Union für Produkte inkl. Baumaterialien mit geringer Umweltbelastung.
- Cradle to Cradle: Bescheinigt, dass ein Produkt sicher für Mensch und Umwelt ist und für einen geschlossenen Kreislauf konzipiert wurde.
- GREENGUARD: Zertifiziert Produkte, die geringe chemische Emissionen aufweisen und somit zu einer besseren Innenraumluftqualität beitragen.
Vergleich ökologischer Dämmstoffe
Material |
Eigenschaften |
Material |
Eigenschaften |
Holzfaser |
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Zellulose |
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Schafwolle |
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Hanf |
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EPS (Styropor)* |
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Mineralwolle* |
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*Mineralwolle und EPS gelten nicht als ökologisch und sind hier nur zum Vergleich aufgeführt.
Vergleich ökologischer Baustoffe für Wand, Boden & Ausbau
Material |
Eigenschaften |
Material |
Eigenschaften |
Massivholz |
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Lehm |
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Ziegel (Ton) |
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Naturstein |
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Holzwerkstoffe (z. B. OSB, Brettsperrholz) |
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Strohballen |
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Energieeffizienz beginnt beim Entwurf: Öko-Häuser clever planen
Sie haben vor, in ein Ökohaus zu investieren? Bevor der Bauprozess beginnt, muss natürlich erst einmal das richtige Grundstück gefunden werden. Nachhaltige Baumaterialien sind nicht alles – ein gut gewählter Standort und eine harmonische Einbettung des Hauses in seine Umgebung sind ebenso wichtig.
Unsere Tipps:
- Suchen Sie einen Standort, der Ihren täglichen Bedürfnissen entspricht. Prüfen Sie die lokale Infrastruktur in Bezug auf öffentliche Verkehrsmittel, Einkaufsmöglichkeiten und Schulen. Gerade wenn Sie Autofahrten auf ein Minimum reduzieren möchten.
- Ein Ökohaus sollte aus natürlichen Materialien gebaut sein und sich in die lokale Flora und Fauna integrieren. Wählen Sie ein Design, das nicht nur optisch ansprechend ist, sondern auch das lokale Ökosystem stärkt. Beispiele hierfür sind begrünte Dächer oder Fassaden aus einheimischen Hölzern.
- Am besten sollte das Haus so positioniert werden, dass es möglichst viel Tageslicht einfängt und gleichzeitig passive Solargewinne erzielt. Gute Dämmung und Belüftung sind wichtig, um die Heizkosten niedrig zu halten. Überlegen Sie, ob Photovoltaik oder Solarthermie für Ihre Energieerzeugung infrage kommen.
- Planen Sie einen kompakten Grundriss, der die Wohnfläche effizient nutzt. So sparen Sie an Ressourcen von Baumaterialien und sorgen durch eine geringere Außenfläche Ihres Hauses dafür, dass der Verlust von Heizenergie minimiert wird. Richten Sie die Wohnräume nach Süden und Nebenräume wie Abstellräume oder Garage nach Norden aus.
- Wer konsequent denkt, plant gleich ein Passivhaus, das nahezu ohne Heizung auskommt, oder ein Plusenergiehaus, das sogar mehr Energie erzeugt als verbraucht. Für viele Bauherren attraktiv ist auch der Low-Tech-Ansatz: Statt komplexer Technik setzen diese Häuser auf einfache, wartungsarme Lösungen, z. B. durch eine durchdachte Fensteranordnung und Speichermasse.
Nutzen Sie die Energie der Natur, wenn Sie nachhaltig bauen
Wer umweltverträglich baut, der muss natürliche Ressourcen einsetzen. Es kann nicht oft genug wiederholt werden: Eine gute Dämmung von Wänden, Dach und Bodenflächen ist beim Ökohaus das A und O. Ergänzt wird diese durch den Einbau von Fenstern mit Wärmedämmverglasung.
Wenn im Ökohaus geheizt wird, dann richtig: Mit energiesparenden und umweltfreundlichen Heizsystemen.
- Moderne Heiztechniken wie Wärmepumpen, die Umgebungswärme aus Luft, Wasser oder Erde nutzen, sind effizient und schonen Ressourcen.
- Solarthermieanlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung nutzen die Energie der Sonne und reduzieren den Verbrauch fossiler Brennstoffe.
- Photovoltaikanlagen auf dem Dach erzeugen aus Sonnenlicht Strom, der entweder direkt im Haus genutzt oder auch ins öffentliche Netz eingespeist werden kann.
- Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung kontrolliert nicht nur die Luftqualität, sondern spart auch Energie, indem sie die Wärme aus der Abluft zurückgewinnt und zur Erwärmung der frischen Zuluft nutzt. Das ist eine intelligente Möglichkeit, die Energieeffizienz Ihres Hauses zu verbessern, da weniger Energie für Heizung und Kühlung verbraucht wird.
Im Übrigen gibt es mittlerweile auch Smart-Home-Systeme, die im Ökohaus installiert werden, um Energie zu sparen. Sensoren und Automatisierungen passen die Beleuchtung, Heizung und andere elektrische Geräte an Ihre Anwesenheit und Ihre Lebensrhythmen an. Mit einer zentralen Steuerung behalten Sie alle Energieverbraucher im Blick und können sie entsprechend effizient verwalten.
Wassermanagement beim nachhaltigen Hausbau – Jeder Tropfen zählt
Wir vergessen gern, dass Wasser eigentlich ein sehr kostbares Gut ist. Beim Green Building wird daran gedacht: Spezielle Systeme und Technologien sparen Wasser und leisten gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz. Dies geschieht zum Beispiel mit Hilfe der guten alten Regentonne. Regenwasser ist eine kostenlose Ressource, die im Garten und teilweise auch im Haushalt genutzt werden kann. Versickerungsmethoden wie Sickermulden sorgen dafür, dass das Wasser im Boden gehalten wird. Das fördert die Grundwasserneubildung.
Dank Grauwassersystemen kann Wasser im Haushalt mehrfach genutzt werden. Grauwasser ist fäkalienfreies, wenig verschmutztes Abwasser aus Bädern, Duschen oder Waschmaschinen. Es wird mechanisch und biologisch aufbereitet und kann dann wiederverwendet werden – für die Gartenbewässerung, die Hausreinigung und die Toilettenspülung.
Wassersparende Sanitärinstallationen wie Perlatoren, Durchflussbegrenzer und Thermostatarmaturen reduzieren den Wasserverbrauch, ohne dass Sie auf Komfort beim Duschen oder Kochen und Abwaschen verzichten müssen. Sparsame Toilettenspülungen und moderne Duschköpfe tragen ebenfalls dazu bei, den Wasserverbrauch in Ökohäusern zu minimieren.
Schließlich wird beim nachhaltigen Bauen auch an ein umweltfreundliches Abwassersystem gedacht. Systeme wie Pflanzenkläranlagen oder Teichklärsysteme reinigen das Abwasser auf natürliche Weise und schaffen zusätzlichen Lebensraum für Flora und Fauna in Ihrer Außenanlage.
Ökohaus bauen: Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten
Ist ein Ökohaus teurer als ein gewöhnliches Haus? In der Regel ja, zumindest bei der Anfangsinvestition. Dies liegt unter anderem an den hochwertigen, umweltfreundlichen Materialien, der speziellen Bauweise für eine bessere Energieeffizienz und den Einsatz von umweltfreundlichen Technologien wie Solaranlagen oder Wärmepumpen.
Allerdings gleichen sich diese Mehrkosten oft im Laufe der Zeit aus: Dank der hohen Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien sind die laufenden Betriebskosten eines Ökohauses meist deutlich geringer als bei herkömmlichen Gebäuden. Über die Jahre können sich die Investitionen somit sogar bezahlt machen. Außerdem gibt es staatliche Zuschüsse und Fördermittel, mit denen sich die Kosten reduzieren lassen. Nicht zuletzt sind Ökohäuser oft zukunftssicherer, haben einen höheren Wiederverkaufswert und sind besser für steigende Energiepreise und strengere Klimaschutzvorgaben gerüstet.
Lebenszykluskosten vs. reine Baukosten
Ein klassisches Einfamilienhaus verursacht über 30 Jahre hinweg rund 150.000 € an Betriebskosten (Energie, Instandhaltung, Erneuerung der Haustechnik). Ein vergleichbares, nachhaltig gebautes Haus mit besserer Dämmung, langlebigen Materialien und PV-Anlage kann diese Kosten um 30–50 % senken. Der eigentliche Kostenvorteil nachhaltiger Bauweise liegt also nicht im Baupreis, sondern im dauerhaften Betriebs- und Einsparpotenzial.
Beispielrechnung: Konventionell vs. nachhaltig bauen (140 m² EFH)
Kostenpunkt |
Konventionell |
Kostenpunkt |
Konventionell |
Baukosten |
ca. 350.000 € |
Förderung |
– |
Energie (30 Jahre) |
ca. 75.000 € |
Wartung/Instandhaltung |
ca. 35.000 € |
Gesamtkosten |
460.000 € |
Kostenpunkt |
Nachhaltig |
Baukosten |
ca. 400.000 € |
Förderung |
–25.000 € |
Energie (30 Jahre) |
ca. 30.000 € |
Wartung/Instandhaltung |
ca. 20.000 € |
Gesamtkosten |
425.000 € |
Klassische Baufinanzierung fürs umweltfreundliche Zuhause
Sie starten mit einem klaren Finanzierungsplan. Legen Sie Ihren Investitionsbedarf fest und sprechen Sie mit Ihrem Baufinanzierungsberater über einen Baukredit. Die Kreditkonditionen sollten zu Ihren finanziellen Möglichkeiten passen, daher vergleichen Sie gemeinsam Angebote, um die besten Bedingungen rauszuholen und finanziellen Fehlentscheidungen vorzubeugen. Übrigens erhalten ökologische Bauvorhaben oft günstigere Konditionen, weil sie zukunftssicher und wertstabil sind.
Nachhaltiger Hausbau: Fördertöpfe anzapfen
Staatliche Förderungen und Zuschüsse können das Zünglein an der Waage für die Finanzierung des nachhaltigen Hausbaus sein. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet beispielsweise attraktive Förderprogramme für energieeffizientes Bauen sowie zinsvergünstigte Kredite an.
Leistungen:
- Kredit bis zu 150.000 € pro Wohneinheit
- besonders niedrige Zinssätze (ab 0,01 % effektiv)
- Voraussetzung: Primärenergiebedarf ≤ 55 kWh/m²a und QNG-Zertifikat (optional)
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hält ebenfalls staatliche Förderungen für erneuerbare Energien bereit. Je nach Maßnahme sind Zuschüsse von 15–40 % möglich. Die Kombination mit KfW-Krediten ist unter bestimmten Bedingungen erlaubt.
Privatpersonen, die ihr Haus selbst nutzen, können alternativ einen Steuerbonus von 20 % der Baukosten geltend machen – verteilt auf drei Jahre (max. 40.000 €). Wichtig: Nicht kombinierbar mit BAFA/KfW für dieselben Maßnahmen! Der Bonus lohnt sich besonders bei Eigenleistung oder wenn kein Kredit gewünscht ist.
Setzen Sie auf erneuerbare Energien, um weitere finanzielle Vorteile zu sichern. Ökohäuser mit einer autarken Energieversorgung durch Sonne, Wind oder Biomasse haben oft Anspruch auf zusätzliche Förderungen wie z. B. Einspeisevergütungen für selbst erzeugten Strom. Einige Bundesländer (z. B. NRW, Hessen, BW) fördern nachhaltiges Bauen zusätzlich, z. B. durch Zuschüsse für PV-Anlagen oder Gründächer, zusätzliche Darlehen für ökologische Baumaterialien oder Rabatte bei Grundsteuer oder Erschließungskosten. Fragen Sie bei kommunalen Wohnbauförderstellen oder Energieagenturen nach!
Gebäudezertifikate: Nachhaltigkeit sichtbar machen
Zertifikat |
Einsatzbereich & Nutzen |
Zertifikat |
Einsatzbereich & Nutzen |
DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) |
Umfassende Bewertung von Wohn- und Nichtwohngebäuden nach ökologischen, ökonomischen und sozialen Kriterien |
BNB (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen) |
Vom Bund entwickeltes System – ursprünglich für öffentliche Gebäude, zunehmend auch für private Wohnbauten einsetzbar |
NaWoh (Nachhaltiger Wohnungsbau) |
Speziell für den mehrgeschossigen Wohnungsbau und geförderte Neubauten, fokussiert auf sozialen und ökologischen Wohnraum |