Carport oder Garage? Beton oder Holz? Einzel oder Doppel? Ob Schutz vor Schnee, Stauraum für Chaos oder Raum für Kreativität – die Garage ist ein echter Mehrwert fürs Zuhause.
Doch bevor Sie die Planung angehen, sollten Sie sich über die damit verbundenen Kosten im Klaren sein und diese in Ihre Baufinanzierung einplanen. Wir verraten, mit was Sie rechnen müssen und wie sich diese Kosten zusammensetzen.
Garagenkosten im Schnelldurchlauf
- Beim Bau einer Garage variieren die Kosten stark je nach Typ, Größe und Ausstattung – von günstigen Holz-Fertiggaragen ab ca. 1.000 Euro bis hin zu massiven Doppelgaragen für 30.000 Euro und mehr.
- Ein wesentlicher Kostenfaktor ist das Fundament, das je nach Bodenbeschaffenheit 1.300 bis 1.600 Euro oder deutlich mehr kosten kann.
- Weitere Preistreiber sind Dachform, Garagentor, Elektroinstallationen sowie Extras wie eine Wallbox für E-Autos.
- Wenn Sie frühzeitig planen, können Sie die Garage optimal ins Bau- und Finanzierungsbudget einbeziehen.
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Garagentypen im Überblick: Fertiggarage, Doppelgarage & Co.
Bei der Planung stehen Bauherren vor der Entscheidung, welcher Garagentyp am besten zu ihren Bedürfnissen und dem vorhandenen Budget passt. Je nach Größe, Material und Bauart ändert sich die Bezeichnung. Das sind die gängigsten Optionen:
- Eine gemauerte Garage gilt als die klassische und langlebige Variante. Sie bietet hohe Stabilität, gute Isolationswerte und kann individuell an das Design des Hauses angepasst werden.
- Im Gegensatz dazu ist eine Holzgarage deutlich schneller gebaut und preiswerter. Das liegt aber auch daran, dass das Material einfacher zu verarbeiten, aber auch anfälliger für Witterungseinflüsse ist und somit deutlich mehr Pflege benötigt.
- Sie suchen eigentlich nur eine schnelle und praktische Lösung ohne viel Sonderwünsche? Dann eignet sich vermutlich eine Fertiggarage am ehesten für Sie. Diese wird als kompletter Bausatz geliefert und kann in kurzer Zeit aufgestellt werden. Zudem sind sie in verschiedenen Materialien erhältlich, wie etwa Beton, Stahl oder Holz, und bieten eine solide und oft preiswertere Alternative zur gemauerten Garage.
Wie groß Ihre Garage am Ende werden soll, hängt in erster Linie von der Anzahl der unterzustellenden Fahrzeuge und Ihrem Budget ab. Je nachdem können Sie sich für eine Einzelgarage oder eine Doppelgarage entscheiden. Eine schmale Einzelgarage bietet beispielsweise ausreichend Platz für ein Auto, während in eine Doppelgarage zwei Autos passen. Zusätzlichen Stauraum für das Nötigste werden Sie in beiden Arten finden. Beachten Sie jedoch, dass eine Doppelgarage nicht nur mehr Fläche auf dem Grundstück erfordert, sondern natürlich auch höhere Baukosten mit sich bringt.
Gemauerte Garage oder Carport am Haus?
Ein Carport bietet als Überdachung zwar Schutz vor Witterungseinflüssen wie Hagel und Gewitter, punktet jedoch nicht mit zusätzlichem Stauraum. Zudem ist der Schutz vor Einbruch und Diebstahl unter einem Carport geringer.
Im Vergleich dazu überzeugt eine Garage mit weiteren Vorteilen: Sie schützt nicht nur Ihr Fahrzeug vor Witterung, sondern auch vor Einbruch und Diebstahl. Zudem bietet sie wertvollen Stauraum für Winterreifen, Werkzeuge und vieles mehr. Wenn Sie also mehr als nur eine Überdachung für Ihr Auto wünschen, ist eine Garage langfristig die bessere Wahl.
Wie hoch sind die Kosten beim Bau einer Garage?
Pauschal lässt sich das nicht so einfach sagen. In erster Linie richten sich die Kosten nach der Art und Größer der gewünschten Garage. Aus Erfahrung wissen wir aber, dass Einzelgaragen und Holzgaragen kleiner und schneller gebaut sind als Doppelgaragen oder gemauerte Garagen. Das spiegelt sich dann natürlich auch im Preis wider.
Nicht zu vergessen sind Sondermodelle wie eine Wohnmobilgarage, die aufgrund der Fahrzeughöhe einfach mehr Platz benötigt oder eine eigene Tiefgarage. Luxus hat eben seinen Preis. Hier ein paar Beispiele mit durchschnittlichen Richtwerten, bevor wir ins Detail gehen.
Kostenrahmen nach Garagentyp
- Im Durchschnitt müssen Sie für eine einfache Garage aus Holz mit Kosten zwischen 1.000 und 3.000 Euro rechnen.
- Eine Fertiggarage aus Beton mit den Standardmaßen von 3 x 6 x 2,50 Metern kostet ca. 5.000 bis 15.000 Euro.
- Die Kosten für eine Wohnmobilgarage liegen je nach Größe bei ca. 7.000 Euro oder mehr.
Was kostet eine Doppelgarage?
Wenn Sie zwei Fahrzeuge unterbringen möchten oder zusätzlichen Stauraum für Fahrräder, Gartengeräte oder Werkzeuge benötigen, ist eine Doppelgarage die richtige Wahl. Und dieser Komfort hat seinen Preis.
Eine Doppelgarage ist deutlich teurer als eine Einzelgarage, wobei die Kosten oft etwa das Doppelte oder mehr betragen – je nach Ausstattung und Bauweise. Im Schnitt können Sie mit folgenden Preisrahmen rechnen:
- Fertig-Doppelgarage aus Beton: ca. 10.000 bis 18.000 Euro
- Doppelgarage gemauert (Massivbau): ca. 15.000 bis 30.000 Euro
- Doppel-Fertiggarage aus Stahl oder Holz: ab ca. 7.000 Euro, je nach Ausstattung
Neben der reinen Bauweise beeinflussen auch weitere Faktoren den Gesamtpreis:
- Ein großes Sektionaltor oder zwei einzelne Garagentore erhöhen die Kosten
- Die größere Fläche macht das Fundament teurer
- Mehr Platz bedeutet mehr Bedarf an Elektroinstallation für Beleuchtung und Steckdosen
- Gestaltung wie Putz, Dachform und Innenausbau schlagen zusätzlich zu Buche
Tipp: Prüfen Sie bereits in der Planungsphase, ob Ihr Grundstück die nötige Fläche hergibt und welche baurechtlichen Vorgaben gelten. Gerade Doppelgaragen stoßen in engen Bebauungsplänen schnell an Grenzen.
So setzen sich die Baukosten zusammen
Die Gesamtkosten für eine Garage setzen sich aus mehreren Bausteinen zusammen, die je nach Typ und Ausstattung unterschiedlich ins Gewicht fallen. Der größte Anteil mit etwa 40 bis 50 Prozent entfällt auf die Materialien und den Bau des Garagenkorpus, inklusive Wände, Dach und Verkleidung. Das Fundament schlägt mit 10 bis 20 Prozent zu Buche, abhängig von Bodenbeschaffenheit und Art. Für Fertiggaragen machen Lieferung und Montage etwa 15 bis 20 Prozent der Kosten aus, während bei gemauerten Garagen hingegen der Arbeitsaufwand höher ist. Garagentor und Technik kosten 10 bis 15 Prozent, Extras wie Elektrik und Sicherheit etwa 5 bis 10 Prozent.
Diese Übersicht zeigt Ihnen klar, welche Garagenbestandteile am stärksten zu Buche schlagen.
Übrigens: Für eine massive Garage sind statische Berechnung und die Anfertigung eines Grundrisses Pflicht. Dies bedeutet Mehrkosten in Höhe von etwa 1.000 bis 2.000 Euro.
Kosten für das Fundament einer Garage
Eine solide Bodenplatte als Fundament ist für jede stabile Garagenkonstruktion unverzichtbar. Bei günstigen Garagen aus Stahlblech sowie Carports reicht ein befestigter Untergrund.
Die Kosten für ein Fundament bei gemauerten oder Fertiggaragen liegen typischerweise zwischen 1.300 und 1.600 Euro (inkl. Materialkosten und Arbeitskosten). Umgerechnet können Sie mit etwa 100 bis 150 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Sind beim Bau einer Massivgarage noch Bodenarbeiten aufgrund von Altlasten nötig, können diese die Gesamtkosten erhöhen. Leichte Böden (Klassen 1 bis 3) kosten zwischen 9 und 20 Euro pro Kubikmeter, während härtere Böden (Klassen 4 und 5) zwischen 30 und 40 Euro pro Kubikmeter kosten. Bei felsigem Untergrund können die Kosten auf 80 bis 90 Euro pro Kubikmeter steigen.
Dach
Das Dach einer Garage kann nicht nur schön aussehen, sondern auch funktional sein. Zum Beispiel bietet es zusätzlichen Stauraum, kann als Terrasse verwendet werden oder die Garage optisch mit dem Rest des Hauses verbinden. Die Kosten variieren je nach Dachtyp und Material.
- Flachdächer sind die einfachste und oft kostengünstigste Variante. Sie sind leicht zu bauen und benötigen wenig Material. Typischerweise liegen die Materialkosten zwischen 1.000 und 2.000 Euro.
- Das Pultdach besitzt eine geneigte Dachfläche und liegt preislich bei 1.500 bis 3.000 Euro. Neigung, Überstände und Dachabschlüsse können Sie individuell wählen. Ein guter Kompromiss zwischen Funktionalität und Kosten.
- Ein Satteldach hingegen ist etwas teurer. Dafür leitet es Regenwasser besser ab und punktet mit zusätzlichem Stauraum im Inneren der Garage. Hier können die Kosten zwischen 2.000 und 4.000 Euro betragen, abhängig von der finalen Größe und den verwendeten Baustoffen.
Rechnen Sie bei der Planung auch die zusätzlichen Kosten für Dachabdichtungen, Entwässerungssysteme und gegebenenfalls eine Wärmedämmung mit ein. Diese können die Gesamtkosten weiter erhöhen.
Garagentor und Technik
Das richtige Garagentor auszuwählen, ist beinahe schwieriger als der Bau der Garage. Möchten Sie ein elektrisches oder manuelles Tor? Benötigen Sie eine Schlupftür, um die Garage auch bei geschlossenem Tor betreten zu können? Und wie sieht es mit weiteren technischen Details wie Fernauslöser, Lichtschranke oder Alarmanlage aus?
- Einfache manuelle Garagentore aus Stahlblech sind meist die kostengünstigste Variante. Diese gibt es bereits ab 300 bis 1.000 Euro.
- Hochwertigere Materialien wie Aluminium oder Holz sowie größere Tore, beispielsweise für Doppelgaragen, treiben die Kosten jedoch schnell in die Höhe. Hier kann der Preis zwischen 1.200 und 3.000 Euro liegen.
- Automatische Garagentore, die per Fernbedienung oder Smartphone-App gesteuert werden, haben ihren Preis. Kalkulieren Sie für ein automatisches Öffnungssystem mit ca. 500 bis 1.000 Euro mehr zusätzlich zu den Materialkosten.
Der Betrieb eines automatischen Garagentors sowie Beleuchtung und Steckdosen setzt gewisse Elektroinstallationen voraus. Diese können zwischen 300 und 600 Euro kosten, abhängig von der Anzahl, der Verkabelung und dem Arbeitsaufwand.
Haben Sie schon darüber nachgedacht, ökologische Aspekte bei der Planung Ihres Garagendachs einfließen zu lassen? Eine Dachbegrünung etwa sieht nicht nur schön aus, sondern verbessert auch die Wärmedämmung. Zusätzlich schaffen Sie so ungestörten Lebensraum für Insekten und andere Kleintiere.
Für E-Auto-Fahrer: Zusätzliche Wallbox in der Garage
Für Besitzer von Elektroautos ist eine Wallbox in der Garage fast unverzichtbar. Die Kosten dafür liegen je nach Modell und Leistung bei 500 bis 2.000 Euro, plus Installationskosten, die je nach notwendiger Verkabelung oder Verstärkung des Hausanschlusses weitere 500 bis 2.000 Euro betragen können.
Gesamtkosten beim Garagenbau
Der Bau einer Garage kann, abhängig von den gewählten Materialien, dem Garagentyp und weiteren Einbauten, erhebliche Kosten verursachen. Von der Wahl des Fundaments über die Dachkonstruktion bis hin zur Ausstattung mit einem hochwertigen Garagentor und entsprechender Technik – jeder Schritt trägt maßgeblich zu den Gesamtkosten bei. Während einfache Garagen bereits für ein geringes Budget realisierbar sind, steigen die Kosten bei anspruchsvolleren Projekten schnell auf mehrere tausend Euro an.
Beziehen Sie diese Kosten frühzeitig in die Gesamtplanung und Finanzierung Ihres Bauvorhabens ein. Eine präzise Kostenkalkulation hilft Ihnen, böse Überraschungen zu vermeiden und sicherzustellen, dass Sie Ihr Bauprojekt innerhalb des geplanten Budgets realisieren können. Eine Baufinanzierungsberatung hilft, den benötigten Überblick zu behalten.