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Guide für Lichtplanung im Haus

Es werde Licht: Beleuchtung im Neubau!

Die Einrichtung in Ihrem Eigenheim kann noch so stylisch sein – ohne das richtige Licht wirkt alles schnell fad, unpraktisch oder ungemütlich. Dabei lässt sich mit gut platzierten Leuchten, clever genutztem Tageslicht und smarten Konzepten viel herausholen. Wer beim Bauen nicht rechtzeitig plant, verschenkt bares Geld, denn Nachrüsten ist teuer und umständlich. Wir zeigen, wie Sie Ihr Zuhause ins beste Licht rücken.

Lichtplanung im Schnelldurchlauf

  • Beim Hausbau sollte das Thema Licht frühzeitig mitgedacht werden, am besten schon in der Rohbauphase.
  • Die Lichtplanung beginnt idealerweise mit einer Grobplanung auf Basis des Grundrisses und endet mit der Endmontage nach dem Innenausbau.
  • In jedem Raum gelten dabei eigene Regeln: von hellem direktem Arbeitslicht bis hin zu warmer indirekter Beleuchtung.
  • Wer smarte Systeme einplant, kann Licht per App, Sprache oder Automatik steuern. Bei komplizierten Lichtkonzepten sollte lieber ein Profi ran.

Licht mitdenken, bevor verputzt wird – warum die Rohbauphase entscheidend ist

Die Beleuchtung sollte bereits während der Rohbauphase Thema sein. Denn zu diesem Zeitpunkt entscheidet sich, ob Ihr Lichtkonzept später reibungslos funktioniert. Im Zuge der Elektro-Rohinstallation werden Leitungen, Anschlüsse und Leerrohre direkt in Wände, Decken oder Trockenbauwände eingebracht.

Bereits in dieser frühen Bauphase müssen Sie genau wissen, wo später Lampen, Schalter und Steckdosen sitzen sollen – ebenso wie mögliche Einbaustrahler oder smarte Lichtsysteme. Sobald der Putz nämlich drauf ist, wird jede Änderung zu einer nervigen Mission. Wer Licht und Strom also erst spät durchdenkt, kann sich auf Lärm, Dreck und höhere Kosten gefasst machen.

5-Schritte-Plan für die Lichtplanung Ihres Einfamilienhaus

Wer Licht nur nebenbei plant, plant doppelt (und zahlt drauf). Die Lichtplanung fürs Einfamilienhaus läuft in fünf klaren Schritten ab. Wichtig: Architekt und Elektriker gehören früh mit an den Tisch. Wer ein Smart Home oder ein komplexes Lichtkonzept realisieren will, sollte zusätzlich einen Lichtplaner einbinden.

  1. Grobplanung: Sobald der Grundriss steht, geht’s los: Wie werden die Räume genutzt? Wo stehen Möbel? Welche Lichtstimmungen wünschen Sie sich? Gemeinsam mit Architekt und Elektriker entsteht ein erster Entwurf. Berücksichtigen Sie auch die Tageslichtverfügbarkeit und Energieeffizienz beim Lichtkonzept.
  2. Elektroplanung: Der Elektriker konkretisiert alles im Elektroplan: Steckdosen, Schalter, Leitungsverläufe, Leerrohre. Das ist die Blaupause für alles, was folgt. Dabei sollten auch Leerrohre für spätere Erweiterungen und smarte Steuerungen berücksichtigt werden.
  3. Rohbauinstallation: Exakt nach Plan werden alle Installationen in die Wände und Decken eingebracht.
  4. Verputzen: Erst wenn alle Anschlüsse sitzen und geprüft sind, geht’s weiter mit dem Innenausbau.
  5. Endmontage: In dieser Phase werden Schalter, Steckdosen und Lampen montiert.

Eine gute Lichtplanung braucht also Vorlauf. Normen wie VDI 6011 oder DIN SPEC 67600 geben technische Richtwerte vor – etwa zur Lichtverteilung, Steuerung oder biologischen Wirkung von Licht.

Lichtplanung fürs Einfamilienhaus: Das können Sie schon vorbereiten bevor der Elektriker kommt

  • Lichtarten pro Raum festlegen
    Überlegen Sie, welche Lichtstimmung in welchem Raum dominieren soll: hell und funktional in der Küche, sanft und warm im Schlafzimmer? Ideal ist ein Mix aus Grund-, Zonen- und Stimmungslicht – abgestimmt auf den Tagesablauf Ihrer Familie.
  • Möblierung grob planen
    Wo stehen Bett, Esstisch, Sofa, Schreibtisch? Die Einrichtung bestimmt, wo Lichtquellen, Schalter und Steckdosen sitzen sollten. Auch bauliche Details wie Trennwände, Nischen oder Dachschrägen sind entscheidend.
  • Licht gezielt inszenieren
    Haben Sie Lieblingsstücke, Kunstwerke oder Sammlerstücke, die Sie besonders in Szene setzen möchten? Dann notieren Sie gleich, wo Spots, Wandstrahler oder LED-Streifen sinnvoll wären.
  • Lichtbedienung & Szenen durchdenken
    Möchten Sie dimmen, per App oder Sprache steuern? Wie soll das Licht morgens, abends oder nachts wirken? Notieren Sie Ihre Wunsch-Szenarien. Sie helfen bei der späteren Systemauswahl.
  • Außenbereiche nicht vergessen
    Denken Sie auch an Licht im Außenraum: Wege, Terrassen, Hauseingang, Garage. Bewegungsmelder, Kameraleuchten oder stimmungsvolle Gartenstrahler machen Ihr Grundstück sicher – und abends zum Hingucker.

3 Ebenen der Wohnraum­beleuchtung, die jedes Zuhause braucht (und wie Sie sie klug kombinieren)

Gute Lichtplanung denkt in Ebenen. Drei Lichtarten bilden das Fundament – kombiniert erzeugen sie Atmosphäre, Funktionalität und Flexibilität.

Grundbeleuchtung (Allgemeinbeleuchtung)

Sie sorgt für Orientierung im ganzen Raum – etwa mit Deckenleuchten, Pendellampen oder Einbauspots. Ideal für Flure, Küche oder Wohnzimmer. Wichtig: gleichmäßig, nicht blendend.

Zonenbeleuchtung (Arbeitsbeleuchtung oder Funktionsbeleuchtung)

Diese Ebene beleuchtet gezielt Arbeits- oder Funktionsbereiche: Schreibtisch, Esstisch, Küchenzeile. Gut eignen sich schwenkbare Spots, Unterbauleuchten oder direkte Pendellampen. Achten Sie bei der Lichtplanung von Zonenbeleuchtung auf ausreichend Helligkeit, denn hier entscheidet das Licht über Konzentration oder Frust. Hier ist eine Lichtfarbe von 4000–5000 Kelvin ideal, um Konzentration zu fördern.

Stimmungsbeleuchtung (Akzentbeleuchtung)

Hier wird’s persönlich. LED-Streifen hinter Regalen und bspw. Wandlampen zur Beleuchtung von Bildern oder Vitrinen machen aus Wohnräumen Lieblingsorte. Stimmungsbeleuchtung schafft Atmosphäre und setzt Akzente.

Lichtkonzept im Haus planen – Raum für Raum

Jeder Raum in Ihrem Haus hat eine Aufgabe und das Licht sollte dazu passen. Moderne Lichtkonzepte setzen deswegen auf die Kombination von Funktionalität und Atmosphäre. Wer schon beim Planen die Raumnutzung, Tageslichtverhältnisse und persönliche Gewohnheiten mitdenkt, spart später viel Aufwand. Hier zeigen wir Raum für Raum, worauf es bei der Lichtplanung ankommt.

Lichtplanung im Wohnzimmer

Sie kommen nach Hause, ziehen die Schuhe aus, und alles, was Sie brauchen, ist ein sanftes Licht, das den Tag leise ausklingen lässt. Am Wochenende ist dieselbe Fläche Bühne für Freunde, Gespräche und das pralle Leben. Und mittendrin: das Licht.

Im Wohnzimmer entscheidet die Beleuchtung über Stimmung, Struktur und Flexibilität. Mit nur einer Deckenleuchte bleibt der Raum unter seinen Möglichkeiten – technisch wie atmosphärisch.

  • Grundbeleuchtung: Deckenleuchte oder Einbaustrahler, idealerweise dimmbar
  • Zonenlicht: Stehlampen oder Leseleuchten in Sitzbereichen
  • Stimmungslicht: LED-Stripes hinter Möbeln, beleuchtete Regale oder Akzente für Bilder und Pflanzen

Planen Sie Steckdosen nicht nur dort, wo’s technisch passt, sondern dort, wo das Leben spielt. Wo sitzen Sie abends? Wo spielen die Kinder? Denken Sie beim Planen nicht in Quadratmetern, sondern in Gewohnheiten. Außerdem: Wer seine Möbel öfter umstellt oder saisonal dekoriert, freut sich über flexible Stromanschlüsse, genau an den richtigen Stellen.

Lichtplanung im Schlafzimmer

Wenn alle anderen Lichter aus sind, beginnt hier der wichtigste Teil des Tages: die Erholung. Das Schlafzimmer benötigt kein grelles Licht, sondern eine Atmosphäre, die zur Ruhe führt. Warm, weich, indirekt. Aber auch praktisch. Denn nachts kurz aufstehen oder morgens wach werden braucht Licht, das nicht stört.

  • Grundbeleuchtung: Deckenleuchte, idealerweise dimmbar
  • Zonenlicht: Dimmbare Nachttischlampen oder Wandleuchten zum Lesen
  • Stimmungslicht: Indirektes Licht hinter dem Kopfteil, LED-Streifen oder Einbauspots an Kleiderschränken

Tipp: Ein diskretes Nachtlicht mit Bewegungsmelder verhindert nächtliches Tasten im Dunkeln und gibt Orientierung, ohne zu stören. Alternativ weist ein sensorgesteuertes Orientierungslicht im Bodenbereich den Weg ins Bad ohne den Biorhythmus zu stören.

Lichtplanung in der Küche

Wer in der Küche schneidet, brät oder backt, braucht gutes Licht – dort, wo’s zählt: auf der Arbeitsplatte, am Herd, über dem Frühstückstisch. Die Küche ist auch Treffpunkt, Lieblingsort, Bühne für schnelle Pasta und lange Gespräche. Das Licht sollte mitspielen.

  • Grundbeleuchtung: Decken- oder Schienenleuchten
  • Zonenlicht: LED-Leisten unter den Oberschränken, Unterbauleuchten über Arbeitsplatten und Herd
  • Stimmungslicht: Pendelleuchten mit warmweißem Licht über der Kochinsel oder dem Esstisch

Punktgenaue Sicht beim Kochen

Je besser das Licht, desto sicherer das Schneiden. Ideal sind Leuchten mit hoher Farbwiedergabe (Ra > 90). So sehen Zutaten aus wie sie schmecken sollen.

Lichtplanung im Badezimmer

Der Spiegel ist beschlagen, das Wasser rauscht und die Lichtstimmung entscheidet, ob Sie wach werden oder ankommen. Im Bad treffen Konzentration und Entspannung auf engstem Raum zusammen. Hier braucht es ein durchdachtes Lichtkonzept, das den Tag vom ersten Blick in den Spiegel bis zum letzten Moment in der Wanne begleitet.

  • Grundbeleuchtung: Helle Deckenleuchte oder Einbauspots
  • Zonenlicht: Blendfreies Licht am Spiegel, z. B. vertikale Leuchten rechts und links
  • Spezialanforderung: Leuchten mit passender Schutzart (z. B. IP44 im Spritzwasserbereich)

Zwei Lichtfarben nutzen

Kaltes Licht wirkt hygienischer, warmes Licht entspannender. Nutzen Sie zwei Lichtfarben – kühl zum Start in den Tag, warm zum Ausklang. Oder gleich dimmbare Systeme mit Farbtemperaturwechsel.

Lichtplanung im Kinderzimmer

Morgens geht die Tür auf und das Kinderzimmer wird zur Höhle, zur Rennstrecke, zur Leseecke. Abends braucht es Ruhe, Geborgenheit, einen sanften Übergang in den Schlaf.

Damit das Licht mit dem Tag (und dem Kind) mithalten kann, braucht es Flexibilität. Helle Grundbeleuchtung zum Spielen, gerichtetes Licht zum Malen oder Lernen und abends ein warmes Nachtlicht, das zeigt: Alles ist gut.

  • Grundbeleuchtung: Helle, blendfreie Deckenleuchte
  • Zonenlicht: Leselampe am Bett oder in der Leseecke, gut ausgerichtete Schreibtischlampe mit LED
  • Stimmungslicht: Nachtlichter, Lichterketten oder Projektoren für mehr Geborgenheit

Tipp: Planen Sie blendfreies, warmweißes Licht und vor allem eine sichere Positionierung. Kabel gehören nicht ins Spielgebiet.

Lichtplanung im Arbeitszimmer/Homeoffice

Ein gut ausgeleuchteter Arbeitsplatz fördert Produktivität und schont die Augen. Zu wenig oder falsches Licht ermüdet schnell. Ideal ist eine Mischung aus Tageslicht und gerichteter Schreibtischbeleuchtung mit hoher Farbwiedergabe (Ra > 90).

  • Grundbeleuchtung: Hell und blendfrei, z. B. Pendelleuchten mit Diffusor oder großflächige Panels, die keine Schatten werfen
  • Zonenlicht: Schreibtischlampe mit tageslichtähnlicher Lichtfarbe (5000–6500 Kelvin) und hohem Farbwiedergabewert (Ra > 90)

Achten Sie auf die Position

Die Lampe sollte nicht spiegeln, nicht blenden und nicht aus der falschen Richtung kommen. Rechtshänder platzieren das Licht links, Linkshänder genau andersrum.

Flur & Treppenhaus: Beleuchtung für Orientierung und Sicherheit

In Durchgangszonen wie Fluren oder Treppenaufgängen geht es in erster Linie um Sicherheit und Orientierung. Eine gleichmäßige Grundbeleuchtung ist hier unverzichtbar, am besten ergänzt durch Bewegungsmelder oder automatische Nachtlichter. Spots oder Wandleuchten setzen Akzente, z. B. auf Bilder.

  • Grundbeleuchtung: Gleichmäßige Deckenbeleuchtung in neutralweiß, bodennahe LED-Spots und Wandleuchten für Treppen, um Stufen klar abzuzeichnen, ohne zu blenden
  • Komfortfunktionen: Bewegungsmelder oder automatische Nachtlichter

Tipp: Planen Sie das Licht in Flur und Treppenhaus nicht nur horizontal. Gerade bei Treppen lohnt sich die gezielte Beleuchtung einzelner Stufen. Denn sie verhindert Unfälle und setzt optische Highlights.

Lumen, Lux, Kelvin, Ra – Was bedeutet das?

Licht ist nicht gleich Licht. Damit Sie Leuchten richtig einschätzen und gezielt planen können, lohnt sich ein Blick auf vier entscheidende Begriffe

1. Lumen
Gibt an, wie viel Licht eine Lampe insgesamt abgibt – also der Lichtstrom. Je mehr Lumen, desto heller wirkt die Lichtquelle. Aber Vorsicht: Helligkeit allein sagt noch nichts über die Lichtqualität im Raum.

2. Lux
Beschreibt die Beleuchtungsstärke, sprich wie viel Licht tatsächlich auf einer Fläche ankommt. Beispiel: Eine Leselampe kann viele Lumen haben, aber wenn das Licht am Buch kaum ankommt, ist der Lux-Wert niedrig. Der Lux-Wert ist besonders wichtig für Arbeitsplätze, Schreibtische oder Flure.

3. Kelvin

Sagt aus, wie „warm“ oder „kalt“ das Licht wirkt (Farbtemperatur).
  • 2000–3000 K = warmweiß (gemütlich, wohnlich)
  • 3100–4500 K = neutralweiß (sachlich, klar)
  • ab 4600 K = tageslichtweiß (frisch, aktivierend)
  • Warmweiß fürs Wohnzimmer, Tageslicht fürs Homeoffice.

4. Ra / CRI (Farbwiedergabeindex)
Dieser Wert zeigt, wie natürlich Farben im jeweiligen Licht erscheinen.

  • Ra 90–100: Farben wirken echt (ideal für Badezimmer, Schminklicht, Kunst)
  • Ra 80–89: Ausreichend für Wohnräume
  • Unter Ra 80: Licht wirkt oft fahl, unnatürlich – nicht empfehlenswert für Innenräume

 

Raum

Empfehlungen

Raum

Empfehlung

Wohnzimmer

100–300 Lux

2.700–3.300 K

Ra ≥ 80

200–300 Lumen/m²

Schlafzimmer

100–200 Lux

2.700–3.000 K

Ra ≥ 80

150–250 Lumen/m²

Kinderzimmer

200–500 Lux

2.700–4.000 K

Ra ≥ 80–90

200–400 Lumen/m²

Küche

mind. 500 Lux

4.000–5.000 K

Ra ≥ 80–90

400–500 Lumen/m²

Badezimmer

300–500 Lux

2.000–5.000 K

Ra ≥ 80–90

400–500 Lumen/m²

Arbeitszimmer

mind. 500 Lux, blendfrei

2.700–3.000 K

Ra ≥ 90

400–600 Lumen/m²

Flur/Treppenhaus

100–150 Lux

3.000–4.000 K

Ra ≥ 80

200–400 Lumen/m²

 

Beleuchtung im Garten verlegen – das müssen Sie beachten

Sommerabend, Holzterrasse, ein Glas in der Hand – und Licht, das den Garten nicht grell, sondern gezielt in Szene setzt. Gut geplante Außenbeleuchtung auf der Terrasse, am Gartenweg oder Hauseingang schafft Atmosphäre, Sicherheit und Struktur. Aber draußen gelten andere Regeln als drinnen. Beim Verlegen der Gartenbeleuchtung ist nicht alles, was gefällt, auch erlaubt.

Vorschriften zur Außenbeleuchtung von Häusern

Draußen trifft Strom auf Feuchtigkeit – eine riskante Kombination. Deshalb gilt: Installationen im Außenbereich gehören in die Hände von Profis. Wer hier auf eigene Faust verlegt, gefährdet sich und andere.

  • Darauf sollten Sie bzw. der Fachbetrieb, den Sie beauftragen, achten:
  • verwenden Sie nur Leuchten mit IP44 oder höher (für Erdreich mindestens IP65/IP67)
  • nutzen Sie spezielle Erdkabel mit NYY-Kennzeichnung
  • legen Sie Kabel in Leerrohre, denn das schützt dauerhaft
  • graben Sie Kabel mindestens 60 cm tief (bei befahrbaren Flächen 80 cm)
  • installieren Sie immer einen FI-Schutzschalter – er trennt bei Fehlerstrom sekundenschnell

Genehmigungen & rechtliche Vorgaben bei der Beleuchtung von Außenanlagen

Für die private Außenbeleuchtung auf dem eigenen Grundstück ist in der Regel keine Genehmigung notwendig. Aber: Wer es übertreibt, verstößt schnell gegen Umwelt- und Nachbarschaftsrecht. Das Bundesimmissionsschutzgesetz (§ 22 BImSchG) verbietet vermeidbare Lichtemissionen – vor allem, wenn sie andere stören.

Was heißt das konkret?

  • Keine Dauerbeleuchtung Richtung Schlafzimmerfenster oder Nachbarzaun
  • Leuchten nicht in Straßen oder Gehwege strahlen lassen (kann Verkehrsteilnehmer blenden)
  • Bewegungsmelder statt Dauerlicht verwenden, besonders zwischen 22 und 6 Uhr
  • Licht gezielt ausrichten, dimmen oder abschatten, damit es nicht unnötig streut
  • Satzungen der Gemeinde prüfen (gerade bei Vorgärten, Baudenkmälern oder Sichtachsen)

Welche Leuchten eignen sich für draußen?

Bereich

Geeignete Leuchten

Bereich

 Geeignete Leuchten 

Wege & Einfahrten

Pollerleuchten, Bodenstrahler, Solarleuchten mit Dämmerungssensor

Terrasse & Sitzbereiche

Wandlampen, dimmbare LED-Strahler

Beete & Pflanzen

Spots, Erdspießleuchten, LED-Streifen für Hochbeete oder Stufen

Sicherheit

Bewegungsmelder-Leuchten (am besten mit justierbarer Leuchtdauer und Dämmerungssensor)

Was kostet eine durchdachte Lichtplanung im Neubau?

Licht ist einer der unterschätztesten Kostenfaktoren beim Hausbau und gleichzeitig einer der wichtigsten für Lebensqualität. Wie teuer Ihre Lichtplanung und Beleuchtung insgesamt werden, hängt von Ihren Ansprüchen, der Hausgröße und der Technik ab. Als Richtwert können Sie folgende Angaben nutzen:

Posten

Durchschnittliche Kosten*

Posten

Durchschnittliche Kosten*

Lichtplanung durch Fachplaner

300–1.200 € (je nach Hausgröße und Konzept)

Elektro-Rohinstallation (Leitungen, Dosen, Schalter, Anschlüsse)

ca. 50–70 €/m² Wohnfläche

Innenleuchten (Grundbeleuchtung)

ca. 50–150 €/Raum

Akzent- & Zonenbeleuchtung

100–500 € je nach Umfang

Smarte Lichtsteuerung (z. B. KNX, DALI, Funklösungen)

2.000–10.000 € (je nach System und Hausgröße)

*Alle Angaben sind grobe Orientierungswerte inkl. Material und Montage.

Lichtplanung vom Profi: Lohnt sich das?

Ein professioneller Lichtplaner erstellt ein individuelles Konzept, abgestimmt auf die Architektur Ihres zukünftigen Hauses, auf die geplante Einrichtung, Ihre Vorlieben und Ihr Nutzungsverhalten. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie:

  • ein energieeffizientes Haus bauen (z. B. KfW-Effizienzhaus) und Licht gezielt in das Energiekonzept integrieren möchten,
  • ein Smart Home planen mit Szenensteuerung, App-Bedienung oder automatischer Lichtlogik oder
  • besonderen Wert auf Design und Atmosphäre legen z. B. Licht als Teil der Innenarchitektur oder zur Inszenierung von Materialien, Bildern oder Kunstobjekten

Wer über ein gutes technisches Grundverständnis verfügt oder sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen möchte, kann ein Lichtkonzept auch selbst entwerfen und spezielle professionelle Tools nutzen.

Kostenlose Programme für die Lichtplanung beim Hausbau

DIALux evo: Planung, Berechnung und realitätsnahe Visualisierung von Licht für Innen- und Außenräume, ganze Gebäude bis hin zu Parkplätzen und Straßen. Umfassende Leuchtenbibliotheken zahlreicher Hersteller, CAD- und BIM-kompatibel, Erstellung von Normnachweisen und Energiebewertungen.

ReluxDesktop (ReluxSuite): Normgerechte Planung von Kunst- und Tageslicht, Visualisierung und Simulation in 2D/3D, Sensorplanung, Ausgabe von Berechnungswerten gemäß nationalen und internationalen Standards (z.B. EN 12464).

Beide Programme sind kostenlos, aber nicht selbsterklärend. Man braucht Einarbeitung. Wer damit plant, kann seinem Elektriker oder Lichtplaner schon sehr konkrete Vorgaben liefern.

Fördermöglichkeiten nicht vergessen

Wer ein energieeffizientes Gebäude plant (z. B. KfW-Effizienzhaus) oder eine smarte Lichtsteuerung verbaut, kann unter Umständen Fördermittel nutzen, z. B. über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) oder einzelne Energieversorger. Hier lohnt sich ein genauer Blick in die Programme. Oft sind Planungskosten oder Systeme förderfähig, wenn sie Teil eines Gesamtkonzepts sind.

Licht & Energieeffizienz: So sparen Sie Strom mit smarter Planung

Tageslicht clever nutzen

Große Fenster, offene Grundrisse und helle Wandfarben sorgen dafür, dass natürliches Licht tief ins Haus dringt. Wer Arbeitsbereiche geschickt ans Fenster legt oder Oberlichter einplant, spart tagsüber viele Stunden Kunstlicht – besonders in Küche, Flur oder Homeoffice.

LED statt Halogen: Weniger Verbrauch, längere Lebensdauer

In Neubauten sind LEDs heute quasi Pflicht. Sie verbrauchen bis zu 90 % weniger Strom als Halogenlampen, halten deutlich länger (oft 20.000 Stunden und mehr) und sind in allen Lichtfarben erhältlich – von kaltweiß bis warmweiß. Wer jetzt noch mit Halogen plant, verschenkt schlicht Geld.

Präsenz- und Bewegungsmelder

In Fluren, Hauswirtschaftsräumen oder Außenbereichen lohnt sich der Einsatz von Bewegungsmeldern. Noch intelligenter: Präsenzmelder, die erkennen, ob sich jemand im Raum aufhält und das Licht erst dann ausschalten, wenn wirklich niemand mehr da ist. So bleiben Keller und Gäste-WC nicht stundenlang versehentlich beleuchtet.

Dimmfunktionen & Szenensteuerung

Dimmbare Leuchten helfen nicht nur beim Energiesparen, sondern schaffen auch Flexibilität. Moderne Lichtsysteme lassen sich per App, Schalter oder Sprache steuern. Vordefinierte Szenen wie „Kochen“, „Lesen“ oder „Feierabend“ sorgen für das richtige Licht im richtigen Moment.

Smarte Lichtsteuerung im Smart Home

Systeme wie KNX, DALI oder Zigbee verknüpfen Ihre Beleuchtung mit Jalousien, Präsenzsensoren, Sonnenstand oder Tageszeit. Morgens geht das Licht sanft an, bei Abwesenheit schaltet es sich automatisch aus. Das spart Strom, erhöht Komfort und sieht oft auch noch besser aus. 

Was bedeutet Human Centric Lighting?

Das Konzept des Human Centric Lighting (HCL) setzt auf die gezielte Unterstützung des menschlichen Biorhythmus durch tageszeitgerechtes Licht. Die Idee dahinter: Lichtfarbe und Helligkeit verändern sich automatisch über den Tag. Morgens kalt und aktivierend, abends eher warm und beruhigend. Man hat also eine naturnahe Lichtatmosphäre, die die innere Uhr stärkt, den Schlaf, Konzentration und Wohlbefinden unterstützt.

HCL wird zunehmend in Büros, Pflegeeinrichtungen oder Schulen eingesetzt und hält nun auch in Wohnhäusern Einzug. Wer ein Smart Home plant oder besonderen Wert auf Tageslichtqualität legt, kann HCL gezielt integrieren. Die Technik ist da – man muss sie nur nutzen.

Stefanie Neumann

Stefanie Neumann

Stefanie Neumann verantwortet als Lead Marketing & Communication bei Starpool alle strategischen Belange im Rahmen des Marketings und der Unternehmenskommunikation. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung im redaktionellen Umfeld unterstützt sie den Kreationsprozess von WOHNEN UND FINANZIEREN.

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