Endlich alles genau so, wie es sein soll. Vom Keller bis zum Schornstein. Das eigene Haus zu planen ist ein echtes Lebenswerk. Damit jeder einzelne Arbeitsschritt zum Ziel führt, muss alles sorgfältig dokumentiert werden. Die Blaupause dafür ist der Grundriss. Er ist nicht nur die Basis für die Bauplanung, sondern auch für die späteren Genehmigungen und die Kostenkalkulation.
Grundrissplanung im Schnelldurchlauf
- Ein guter Haus-Grundriss sollte individuell und flexibel gleichzeitig sein, um an zukünftige Lebenssituationen angepasst werden zu können.
- Die Erstellung eines Grundrisses kostet zwischen 500 € und 2.500 € und erfordert oft die Expertise eines Architekten, der baurechtliche und technische Vorgaben berücksichtigt.
- Energieeffiziente Grundrisse sparen langfristig Kosten und schonen die Umwelt – durch optimale Ausrichtung, kompakte Bauweise und Platz für erneuerbare Energien wie Solaranlagen oder Wärmepumpen.
Was ist ein Grundriss und wofür wird er benötigt?
Der Grundriss ist eine maßstabsgetreue Zeichnung, die den Aufbau der jeweiligen Etage aus der Vogelperspektive zeigt. Das bedeutet, dass für ein Haus mit Keller, Erd- und Obergeschoss mindestens drei separate Pläne erstellt werden. Zusammen mit anderen technischen Zeichnungen oder detaillierten Skizzen ergibt sich aus dem Grundriss der komplette Bauplan.
Als zentrales Planungselement beinhaltet er die genaue Anordnung und Größe der Räume, die Position von Wänden, Türen, Fenstern und Treppen. Oft werden auch schon feste Einbauten wie Küche, Toilette oder Badewanne eingetragen.
Bereits in der Planungsphase entstehen erste Entwürfe des Grundrisses, die helfen, Wohnideen zu visualisieren und Entscheidungen zur Raumaufteilung zu treffen. Der finale Grundriss ist dann Bestandteil des Bauantrags. Dadurch wird nachgewiesen, dass alle Vorgaben – wie Abstandsflächen, Raumhöhen oder die Wohnflächenberechnung – präzise eingehalten werden.
Neugierig, wie Ihre Grundriss-Ideen in 3D wirken?
Damit Ihre Ideen plastischer werden, nutzen Sie für die erste Grundriss- und Hausplanung Tools wie RoomSketcher, magicplan oder SketchUp. Hier wird sich recht schnell zeigen, welche Vorstellungen realistisch sind und an welchen Stellen noch nachjustiert werden muss.
Erstellung und Verantwortlichkeiten beim Grundriss
Nach der Ideenfindung durch den Bauherrn wird für die konkrete Ausarbeitung des Grundrisses professionelle Unterstützung erforderlich. Architekten sind jetzt die Hauptansprechpartner. Neben gestalterischem Know-how bringen sie baurechtliche und technische Kenntnisse ins Spiel. Das zukünftige Eigenheim entspricht dann sowohl den Wünschen der Bauherren als auch allen gesetzlichen Vorgaben.
Die Einreichung des Bauantrags muss oft durch einen Architekten oder Bauingenieur unterschrieben werden, der für die Richtigkeit haftet. Es wird also darauf geachtet, dass:
- die Abstandsflächen eingehalten werden,
- Wohnräume bestimmte Mindesthöhen erreichen,
- Brandschutzvorgaben eingehalten werden (Fluchtwege, Treppenbreiten oder Brandschutzwände),
- die Berechnung der Wohnfläche nach der Wohnflächenverordnung (WoFlV) erfolgt
- und die Vorgaben des Bebauungsplans eingehalten werden.
In der Regel wird der Grundriss mit moderner CAD-Software erstellt, die nicht nur millimetergenaue Zeichnungen ermöglicht, sondern auch 3D-Visualisierungen. Zusätzlich arbeiten Architekten eng mit Ingenieuren, Statikern und manchmal sogar Innenarchitekten zusammen, um alle Aspekte des Bauvorhabens in den Grundriss einfließen zu lassen.
Für Fertighäuser bieten viele Hersteller vorgefertigte Grundrisse an, die sich individuell anpassen lassen. Diese Grundrisse sind ideal für Bauherren, die eine schnelle und kosteneffiziente Lösung suchen, aber dennoch eine gewisse Flexibilität bei der Gestaltung ihres Hauses wünschen.
Kosten für die Grundrisserstellung
Wenn Sie mit einem Architekten zusammenarbeiten, sind die Kosten für den Grundriss meist Teil des Gesamtpakets für die Bauplanung und richten sich nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI). Hier wird das Honorar in Abhängigkeit von der Bausumme und den Planungsanforderungen berechnet. Für die Grundrisserstellung allein können Kosten zwischen 500 € und 2.500 € anfallen – je nach Aufwand und Detailgrad.
Wie läuft die Abstimmung für den Grundriss ab?
Nach einem ersten Beratungsgespräch erstellt der Architekt eine oder mehrere Entwürfe des Grundrisses, die auf Ihren Wünschen basieren. In dieser Phase können noch Änderungen vorgenommen werden, um den Grundriss an Ihre Vorstellungen anzupassen. Danach erstellt der Architekt eine grobe Schätzung der Baukosten. Diese umfasst jedoch meist keine Kosten für Materialien oder spezifische technische Lösungen.
Für eine präzisere Kalkulation wird ein Bauunternehmen oder ein Generalunternehmer hinzugezogen, der den Grundriss prüft und ein detailliertes Angebot erstellt. Wenn sich herausstellt, dass der geplante Grundriss oder bestimmte Wünsche das Budget sprengen, müssen Änderungen vorgenommen werden. In diesem Fall gehen Sie zurück zum Architekten, um kostensenkende Alternativen zu erarbeiten. Dies könnte z. B. eine einfachere Raumaufteilung, der Verzicht auf Erker oder die Reduktion von Wohnfläche sein. Sobald der finale Grundriss steht und die Kosten im Rahmen bleiben, wird er in den Bauantrag aufgenommen.
Raumaufteilung im Grundriss: Typische Größen und Maße
Ein durchschnittliches Einfamilienhaus in Deutschland hat etwa 140 m² Wohnfläche. Für die einzelnen Räume können folgende Größen als ungefähre Richtwerte zur Hand genommen werden:
Raum |
Richtwert |
Wohnzimmer mit Essbereich |
35 - 50 m² |
Küche |
10 - 12 m² |
Schlafzimmer |
12 - 15 m² |
Ankleidezimmer |
6 - 10 m² |
Kinderzimmer |
10 - 15 m² |
Badezimmer |
8 - 12 m² |
Gäste-WC |
1,5 - 3 m² |
Arbeitszimmer |
8 - 12 m² |
Hauswirtschaftsraum |
6 - 10 m² |
Tipp: Denken Sie nicht nur in Quadratmetern. In erster Linie geht es darum, dass Sie sich wohlfühlen. So wirken z. B. große Räume für viele einladend, können aber für andere schnell ungemütlich werden.
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Worauf sollte beim Grundriss geachtet werden? Tipps für die Planung
Nicht alles, was auf dem Papier gut aussieht, ist für das fertige Eigenheim die richtige Entscheidung. Der Grundriss muss auch mit der Umgebung in Einklang gebracht werden. So können die Ausrichtung des Grundstücks und die Platzierung des Hauses Auswirkungen auf die Raumaufteilung haben. Ein Panoramafenster macht bspw. nur dort Sinn, wo es eine lohnende Aussicht gibt. Berücksichtigen Sie also die Himmelsrichtung! Wohn- und Aufenthaltsräume werden normalerweise in Richtung Süden oder Westen ausgerichtet, um möglichst viel Tageslicht hereinzulassen. Schlafzimmer richten Sie am besten gen Osten aus, wobei sich manche sogar auf der kühleren Nordseite wohlfühlen, da sie in diesem Raum weniger Licht und Wärme brauchen.
Hier noch ein paar weitere Aspekte, die bedacht werden müssen:
- Wege clever durchdenken
Die Einkäufe direkt von der Garage in den Vorratsraum bringen oder morgens mit dem Kaffee aus der Küche direkt auf die (Dach-)Terrasse treten. Achten Sie darauf, dass die Wege innerhalb des Hauses möglichst kurz und logisch sind. - Mit mehr Stauraum rechnen
Über die Jahre sammelt sich so einiges an. Im Haus wird sich das nicht ändern. Vergessen Sie also nicht, großzügigen Stauraum einzuplanen und diesen durchdacht zu platzieren. Abstellkammern, Einbauschränke oder ein Hauswirtschaftsraum erleichtern den Alltag. Am Eingang kann bspw. eine kleine „Schmutzschleuse“ oder Garderobenlösung für Ordnung sorgen, z. B. mit einer eingebauten Sitzbank, Schuhregalen und einem Stauraum für Jacken und Taschen. - Badezimmer und WC
Wasserleitungen und Abflussrohre können kürzer geplant werden, wenn Badezimmer kompakt beieinanderliegen oder auf den einzelnen Etagen übereinander angeordnet sind. Zwar ist es auch möglich, die Badezimmer an unterschiedlichen Stellen im Haus zu verteilen, jedoch wird der Bau komplizierter und teurer.
Meist wird im Erdgeschoss ein kleines Gäste-WC im Eingangsbereich eingebaut. Ein kompakter Toiletten-Grundriss von etwa 2 - 3 m² reicht dann oft aus. Großzügigere Badezimmer mit Dusche haben im Erdgeschoss allerdings ebenso viele Vorteile. Beispielsweise im Hinblick auf das Wohnen im Alter, wenn die Treppen ein Hindernis darstellen oder um Gästen ein eigenes Bad für die Zeit des Aufenthalts bereitstellen zu können. - Praktische Gadgets
Auch wenn das Große-und-Ganze jetzt im Fokus steht, sollte Zeit für Spielereien sein. Denn nun ist der Moment, praktischen Schnickschnack in Erwägung zu ziehen, für den es nach dem Bau zu spät sein könnte.
Wie wäre es z. B. mit einem Wäscheschacht? Wenn die Waschmaschine im Keller steht und die Ankleide- oder Schlafzimmer im ersten Stock sind, kann ein direkter Schacht das Ansammeln von Wäschebergen vermeiden und die Kleidung landet direkt neben der Waschmaschine.
Neben Saugrobotern sind zentrale Staubsaugeranlagen eine moderne Alternative zum klassischen Sauger. Dabei genügt es, den Schlauch an Wandanschlüsse in den verschiedenen Räumen zu stecken. Darüber wird der Schmutz durch ein Rohrsystem in einen zentralen Behälter (oft im Keller) geleitet. - Wasser, Strom und Internet
Denken Sie an Wasserentnahmestellen im Garten, in der Garage oder im Keller. Strategisch geplant, erleichtern diese später Arbeiten wie Gießen und Autowaschen. Für eine umfassende Smarthome-Lösung (z. B. Licht-, Heizungs- und Rollladensteuerung) sollten bereits Kabelkanäle oder Verteilerkästen im Grundriss eingeplant werden, um zukünftige Nachrüstungen zu vermeiden. - Flexibel bleiben
Dass das Haus in 20 Jahren noch genauso genutzt wird wie beim Einzug, ist sehr unwahrscheinlich. Zeiten ändern sich und ein Eigenheim sollte mithalten können. Selbst wenn der Keller oder das Dachgeschoss beim Einzug noch als Stauraum genutzt wird, kann später ein Hobbyraum oder Gästezimmer daraus gemacht werden. Halten Sie die Räume also möglichst flexibel und unspezifisch. - Nachhaltig mitgedacht
Ein kompakter Grundriss reduziert die Außenflächen des Hauses und minimiert so Wärmeverluste. Einfachere Bauformen wie rechteckige oder quadratische Grundrisse sind besonders energieeffizient. Lassen Sie im Grundriss genügend Platz für eine hochwertige Dämmung. Der Passivhaus-Standard bspw. setzt auf eine luftdichte Gebäudehülle und kontrollierte Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung. Auch die Wärmepumpe im Garten und die Solar- oder Photovoltaikanlage können im Grundriss mit eingezeichnet werden, um optimale Bedingungen sicher zu stellen.