Wer ein Haus baut, braucht Geduld und Durchhaltevermögen. Bis aus den ersten Bauplänen ein richtiges Zuhause wird, vergeht einige Zeit. Wie viel? Das lässt sich nicht pauschal beantworten, da jede Baustelle ihre eigenen Regeln hat. Alles hängt von der Planung, der Bauweise und auch vom Wetter ab. In diesem Artikel zeigen wir, wie ein Hausbau-Zeitplan aussehen kann, worauf Sie besonders achten sollten und wo sich möglicherweise ein paar Wochen oder Monate einsparen lassen.
Hausbau-Dauer im Schnelldurchlauf
- Die Dauer eines Hausbaus hängt von der Bauweise bzw. vom Haustyp und einer guten Planung ab: Fertighaus: 6 –12 Monate, Massivhaus: 12–18 Monate, Architektenhaus: 15–24 Monate.
- Auf jeder Baustelle kann es aufgrund von schlechtem Wetter, Lieferverzug, höherer Gewalt usw. zu Bauverzögerungen kommen.
- Um Verzögerungen so gering wie möglich zu halten, sind Geduld, eine enge Abstimmung mit allen Beteiligten und schnelle Reaktionen gefragt.
Von Baugenehmigung bis Bauabnahme: So lange dauert ein Hausbau bis zum Einzug
Der Hausbau läuft in folgenden Phasen bzw. Bauabschnitten ab:
- Planung
- Grundstückssuche und Finanzierung
- Architektenwahl und Entwurfsplanung
- Behördengänge
- Bauvorbereitung
- Ausschreibung und Vergabe
- Grundstückserschließung
- Baugrunduntersuchung
- Baustelleneinrichtung
- Bauphase
- Rohbau
- Innenausbau
- Endphase
- Bauabnahme
- Außenanlagen und Gartengestaltung
- Einzug und Möblierung
Planungsphase (3–9 Monate)
Sie haben Ihr Traumgrundstück gefunden und die Baufinanzierung steht? Nun geht’s an die Planung – das Fundament eines jeden Bauprojekts. Zunächst entscheiden Sie sich für einen Baupartner, einen Architekten und/oder ein Bauunternehmen. Entweder Sie lassen Ihren Architekten das komplette Prozedere übernehmen, von der Planung über die Baustellenkoordination bis hin zur Einholung aller Angebote und der Bauüberwachung. Oder Sie überlassen dem Architekten nur die Planung, während ein Bauunternehmen den Rest erledigt.
Architekt allein |
Architekt + Bauunternehmen |
Übernimmt die komplette Planung und Koordination, holt alle Angebote von Handwerkern ein und überwacht Qualität. |
Architekt hat Fokus auf die Planung, weniger Verantwortung für die Umsetzung. Bauunternehmen übernimmt die Koordination und Qualitätssicherung auf der Baustelle. |
Beauftragung der Firmen obliegt dem Bauherrn. |
Beauftragung der Firmen erfolgt durch Bauunternehmen. |
Ein zentraler Ansprechpartner für alles. |
Zwei Ansprechpartner: Bauunternehmen für Baustellenleitung, Architekt für Entwurfsplanung und Fragen. |
Höhere Flexibilität bei der Auswahl von Handwerkern und Materialien. |
Weniger flexibel, da Bauunternehmen oft mit festen Partnern und eigenen Handwerkern arbeiten. |
Kann höhere Kosten verursachen, da alle Leistungen einzeln abgerechnet werden. |
Pauschalangebote vom Bauunternehmen können Kostensicherheit bieten. |
Kann mehr Zeit beanspruchen, da alles individuell abgestimmt wird. |
Effizienter, da das Bauunternehmen viele Prozesse bündelt. |
Eigenleistung sind problemlos möglich. |
Eigenleistungen sind nicht immer möglich. |
Natürlich gibt es auch Fertighausanbieter, bei denen Sie alles aus einer Hand bekommen. Diese arbeiten mit vorgefertigten Fertighaus-Modellen, die meist etwas angepasst werden können. Der Vorteil: Die Baudauer ist vergleichsweise kurz und die Kosten klarer kalkulierbar. Allerdings bleibt der Gestaltungsspielraum nicht besonders groß und die Qualität kann variieren.
Dann stehen da noch die Behördengänge auf dem Plan. Um die Baugenehmigung zu bekommen, muss der Architekt seinen Entwurf finalisieren und einen Bauantrag beim Bauamt oder der Bauaufsichtsbehörde stellen. Bis der Antrag bearbeitet ist, können drei bis vier Monate vergehen, manchmal auch mehr.
Bauvorbereitung (1–3 Monate)
Ist die Genehmigung da, geht’s endlich ans Eingemachte: die Bauvorbereitung. In dieser Phase werden Angebote eingeholt, Handwerker ausgewählt und Verträge geschlossen. Für die Vergabe der Gewerke erstellt der Architekt Leistungsverzeichnisse, in denen alle Arbeiten detailliert beschrieben sind. Diese dienen als Grundlage, um Angebote von Bauunternehmen und Handwerkern für die verschiedenen Gewerke (Rohbau, Elektrik, Sanitär, Malerarbeiten etc.) einzuholen.
Was passiert außerdem in der Bauvorbereitung?
- Grundstückserschließung:
Falls Ihr Grundstück noch nicht erschlossen ist, müssen Versorgungsleitungen wie Wasser, Strom, Gas und Abwasser gelegt werden. Auch die Zufahrtswege zur Baustelle werden in dieser Phase vorbereitet. - Baugrunduntersuchung:
Bevor der erste Spatenstich gesetzt wird, muss ein Bodengutachten erstellt werden. Die Baugrunduntersuchung ist für die Planung der Statik ein Muss. Außerdem wird sichergestellt, dass der Boden für die geplante Bebauung überhaupt geeignet ist. - Baustelleneinrichtung:
Nun wird die Baustelle vorbereitet. Bauzäune werden aufgestellt, Baucontainer eingerichtet und Lagerflächen für Material und Maschinen bereitgestellt.
Gemeinsam mit dem Architekten oder Bauleiter wird ein Hausbau-Zeitplan erstellt, der die Reihenfolge der Gewerke und die Meilensteine des Bauprojekts festlegt. Dieser Plan soll dabei helfen, den Überblick über den Baufortschritt zu behalten und Verzögerungen möglichst zu vermeiden.
Bauphase: Rohbau und Innenausbau (6–12 Monate)
Jetzt wird endlich gebaut – und das in zwei großen Schritten. Im ersten Schritt, der Rohbauphase (ca. 3–6 Monate), entsteht das Gerüst Ihres Hauses: Wände, Decken, Dach, Fenster und Türen werden Stück für Stück aufgebaut. Sobald das Dach drauf ist, ist die erste große Etappe geschafft.
Achtung: Hier hängt die Hausbau-Dauer auch davon ab, ob Sie mit Keller oder Bodenplatte bauen. Falls Ihr Haus einen Keller bekommt, muss zunächst eine Baugrube ausgehoben werden. Je nach Bodenbeschaffenheit und Tiefe kann das ein bis zwei Wochen dauern. Ist der Boden problematisch, also besonders steinig oder steht das Grundwasser hoch, dauert es länger. Ohne Keller bleibt es bei einem kleineren Aushub für die Bodenplatte.
Nach dem Aushub folgt das Gießen des Fundaments. Bei einer Bodenplatte wird der Untergrund verdichtet, mit einer Drainageschicht versehen und schließlich die Platte betoniert. Mit Trocknungs- und Aushärtezeiten sollten Sie hier etwa zwei bis drei Wochen einplanen.
Bei einem Keller ist der Aufwand größer: Die Fundamente für die Kellerwände werden vorbereitet, die Wände betoniert oder aus Fertigteilen gesetzt und abgedichtet, bevor die Decke gegossen wird. Auch hier sind mehrere Wochen einzuplanen.
Nach Aushub und Fundament beginnen die eigentlichen Rohbauarbeiten:
- Mauerwerk: Die Wände werden hochgezogen. Je nach Material (z. B. Ziegel, Porenbeton oder Fertigteile) kann dieser Schritt unterschiedlich lange dauern.
- Decken: Sobald die Wände eines Stockwerks stehen, wird die Decke betoniert oder als Fertigelement verlegt.
- Dachkonstruktion: Ist das oberste Geschoss abgeschlossen, wird der Dachstuhl aufgestellt. Anschließend folgen die Eindeckung und Abdichtung.
- Fenster und Außentüren: Diese werden meist schon im Rohbau eingebaut, um das Haus wetterfest zu machen.
- Fassadenarbeiten: Nach der Fertigstellung des Rohbaus ist die Außenhülle des Hauses dran. Hierzu gehören das Verputzen der Wände, die Dämmung (Stichwort Energieeffizienz) und eventuell die Verkleidung mit Klinker, Holz oder anderen Materialien.
Ein wichtiger Meilenstein ist geschafft. Nun können Sie aufatmen und erst einmal ein schönes Richtfestfeiern, bevor es zum zweiten Schritt, dem Innenausbau (ca. 3–6 Monate) geht.
Jetzt wird’s wohnlich: Heizung, Elektrik, Böden und Wände kommen dazu. Zwar wird in dieser Phase viel gleichzeitig gemacht, jedoch sollte trotzdem eine bestimmte Reihenfolge der Gewerke eingehalten werden:
- Heizung, Sanitär, Elektrik
- Innenputz
- Trockenbau
- Estrich
- Malerarbeiten
- Fliesen, Boden
- Treppen, Innentüren
Der größte Zeitfresser in der Innenausbau-Phase ist der Estrich, denn es dauert bis zu sechs Wochen, bis er voll ausgehärtet ist.
Endphase (1–3 Monate)
Das Ziel ist in Sicht! Vor dem Einzug steht aber noch die Bauabnahme an – der letzte Check, bevor das Haus bewohnt werden darf. Bei der Bauabnahme wird überprüft, ob alle Arbeiten gemäß der Vereinbarung ausgeführt wurden und ob das Haus mängelfrei ist. Das Prozedere kann in drei Abschnitte unterteilt werden:
- Behördliche Abnahme
- Abnahme durch den Schornsteinfeger und
- Abnahme durch Sie als Bauherrn.
Die behördliche Bauabnahme ist vorgeschrieben, wenn das Bauprojekt genehmigungspflichtig ist. Dabei prüft die Bauaufsichtsbehörde, ob das Haus gemäß der erteilten Baugenehmigung, des Bebauungsplans und der Bauvorschriften errichtet wurde.
Wenn Ihr Haus einen Kamin oder eine Heizung mit Schornstein hat, ist eine Prüfung durch den zuständigen Schornsteinfeger gesetzlich vorgeschrieben. Dieser kontrolliert, ob alles funktioniert, wie es soll und ob die Brandschutzvorschriften eingehalten werden. Bei positiver Prüfung erhalten Sie eine Betriebserlaubnis.
Ihre Abnahme ist ein besonders verantwortungsvoller Moment. In einer gemeinsamen Begehung prüfen Sie zusammen mit den Baufirmen jedes Detail – von der Kellerdichtung über die Verarbeitung der Wände bis hin zur Funktionstüchtigkeit von Türen, Fenstern und Installationen. Eine Mängelliste sollte geführt werden. Notieren Sie alle Auffälligkeiten in einem Abnahmeprotokoll, selbst wenn es sich nur um kleine optische Mängel handelt. Machen Sie Fotos und fordern Sie wichtige Unterlagen wie Baupläne, Garantien und Bedienungsanleitungen an.
Nach der Bauabnahme beginnt die Gewährleistungsfrist. Eventuelle Mängel, die später zum Vorschein kommen, können innerhalb dieser Frist angezeigt werden – die Dauer liegt je nach Vertrag meist bei 5 Jahren.
Und dann? Dann steht Ihrem Einzug nichts mehr im Weg. Jetzt heißt es einrichten, dekorieren und die Vorzüge des Eigenheims genießen. Nun können Sie sich in aller Ruhe mit den Außenanlagen und der Gartengestaltung beschäftigen.
Wie lange dauert es, ein Fertighaus zu bauen?
Im Vergleich zu einem Massivhaus oder einem Architektenhaus zeichnet sich ein Fertighaus vor allem durch eine deutlich kürzere Bauzeit aus. Während das Massivhaus in etwa ein bis eineinhalb Jahren und das Architektenhaus in 12 bis 24 Monaten errichtet wird, vergehen beim Fertighaus von der Planungsphase bis zum Einzug meist nur sechs bis zwölf Monate (wobei der eigentliche Hausbau auf der Baustelle oft in wenigen Wochen abgeschlossen ist).
Wie lange darf ein Hausbau dauern?
Gibt es eine maximale Zeit, wie lange ein Hausbau dauern darf? Ja. Zum einen wird in Verträgen mit Bauunternehmen, Fertighausanbietern oder Generalunternehmern eine Bauzeit festgelegt. Demnach muss der Hausbau in einem bestimmten Zeitraum abgeschlossen sein, z. B. 12 oder 18 Monate nach Baubeginn. Wird diese Hausbau-Dauer überschritten, kann der Bauherr Konsequenzen einfordern, bspw. Vertragsstrafen in Form von Geldbeträgen für jede Verzögerung. Im schlimmsten Fall können Sie vom Vertrag zurückzutreten oder Schadenersatz fordern.
Zum anderen ist eine erteilte Baugenehmigung zeitlich begrenzt: Meist muss der Bau innerhalb von drei Jahren nach Erteilung der Genehmigung starten. Passiert dies nicht, wird die Genehmigung ungültig. Dann muss ein Antrag auf Verlängerung gestellt werden. Steht ein Bauvorhaben längere Zeit still, hat die Bauaufsichtsbehörde das Recht, Fristen für die Fertigstellung setzen.
Darüber hinaus gibt es Sonderfälle. So können in Gebieten mit besonderen Regelungen, z. B. in Neubaugebieten, Fristen für die Fertigstellung von Häusern festgelegt werden. Beispielsweise kann ein Erschließungsvertrag vorsehen, dass bestimmte Grundstücke innerhalb von zwei bis fünf Jahren bebaut sein müssen. Bei Nichteinhaltung drohen Vertragsstrafen oder im Extremfall der Rückkauf des Grundstücks durch die Gemeinde.
Bauzeit verkürzen: Mit diesen 10 Tipps geht’s schneller
- Genug Zeit für die Planung nehmen und Puffer einplanen.
Eine gute Bauvorbereitung spart später viel Zeit, Geld und Ärger auf der Baustelle. Nutzen Sie für Ihre Planung Tools, die dabei helfen, den Überblick zu behalten und den Baufortschritt zu aktualisieren. Dafür eignet sich sowohl die gute alte Excel-Tabelle als auch ein Trello-Board. Noch besser sind spezielle Bauplanungs-Apps oder Projektmanagement-Tools, wie z. B. PlanRadar und BauMaster, die nicht nur praktisch, sondern auch intuitiv bedienbar sind. - Bauantrag vom Architekten stellen lassen.
Auch wenn Sie bürokratisch versiert sind, handeln Sie besser nicht in Eigenregie. Der Architekt kennt alle Anforderungen der Bauämter und sorgt dafür, dass alles richtig ausgefüllt ist und die Unterlagen vollständig sind. - Das vereinfachte Baugenehmigungsverfahren nutzen.
In einigen Bundesländern gibt es diese Option, die den ganzen Prozess deutlich beschleunigen kann. Lassen Sie Ihren Architekten prüfen, ob Ihr Bauvorhaben dafür infrage kommt. - Engen Kontakt zum Architekten und Bauleiter halten.
Nur so können Sie sicher sein, dass alles nach Plan läuft. Sollte es Probleme geben, erfahren Sie es als Erstes und können schnell reagieren. - Die passende Jahreszeit für den Baustart wählen.
Idealerweise beginnt der Hausbau im Frühjahr. Zwar kann es preiswerter sein, im Winter zu bauen, aber Kälte und Frost ziehen Ihnen schnell einen Strich durch die Rechnung: Schnee, Eis und Regen können die Außenarbeiten stoppen oder zumindest verlangsamen. Außerdem besteht die Gefahr, dass Frost den Baugrund destabilisiert. Das Aushärten von Beton und Mörtel kann erschwert oder sogar unmöglich werden. - Im Innenausbau die Gewerke in richtiger Reihenfolge abarbeiten.
Wird diese nicht eingehalten, kann es zu Fehlern, Mängeln und Beschädigungen kommen. Das verzögert nicht nur den Hausbau, sondern geht auch ganz schön ins Geld. - Eigenleistungen realistisch abschätzen.
Überschätzen Sie Ihre Kapazitäten nicht. Holen Sie rechtzeitig professionelle Unterstützung, wenn Sie merken, dass Sie mit den Arbeiten, die Sie selbst ausrichten, nicht fertig werden oder bestimmte Aufgaben Ihre Fähigkeiten übersteigen. - Estrich voll austrocknen lassen.
Wenn Sie hier keine Geduld aufbringen, müssen Sie mit Mehrkosten und zusätzlicher Zeit rechnen, um die Schäden im Boden zu beheben. Bei Fußbodenheizungen beschleunigt Heizestrich die Trocknung. Ergänzend können Sie Bautrockner oder Entfeuchtungsgeräte verwenden, um die Restfeuchtigkeit schneller aus dem Estrich zu ziehen. - Baustelle regelmäßig überwachen.
Hier heißt es, den gesunden Mittelweg zu finden: Kontrollieren Sie die Arbeiten auf der Baustelle, aber mischen Sie sich nicht unnötig ein. Das kann die Handwerker stören und aus dem Konzept bringen. - Bei der Bauabnahme die Augen offenhalten.
Ihr Bauleiter oder Architekt sollte unbedingt bei der Bauabnahme mit dabei sein. Falls Sie auf Nummer sicher gehen wollen, nehmen Sie auch einen Bausachverständigen mit. Auch wenn die Gewährleistungsfrist Ihnen Sicherheit bietet, können Sie auf den unnötigen Ärger verzichten.
Bauverzug und Bauverzögerung: Was, wenn doch etwas schiefläuft?
Auch auf der bestorganisierten Baustelle kann es zu Verzögerungen kommen – sei es durch Lieferprobleme, schlechtes Wetter oder Unstimmigkeiten zwischen den Gewerken. Wichtig ist, schnell zu handeln, damit es nicht zu größeren Schäden kommt.
Schritt 1: Ruhe bewahren und Ursachen klären
Schauen Sie gemeinsam mit dem Bauleiter, wo das Problem liegt. Was hat die Verzögerung verursacht und war sie vermeidbar? Bei höherer Gewalt können Sie kaum etwas tun, bei kleineren Problemen gibt es oft Lösungen, wie z. B. ein paar schnelle Anrufe.
Schritt 2: Nachholtermine festlegen
Stimmen Sie mit dem Bauleiter oder Architekten verbindliche Termine ab, um den Rückstand aufzuholen. Dazu können Sie eine Verzugsanzeige stellen.
Schritt 3: Bauvertrag prüfen und rechtliche Maßnahmen ergreifen
Wenn das Bauunternehmen Schuld an den Bauverzögerungen hat und auf Ihre Mahnungen nicht reagiert, schauen Sie noch einmal in den Bauvertrag. Enthält dieser Vertragsstrafen, können Sie diese geltend machen und/oder Schadenersatz fordern.
Halten Sie alle Verzögerungen schriftlich fest, machen Sie Fotos und sammeln Sie Beweismaterial. Das erleichtert spätere Verhandlungen über Ausgleichszahlungen oder Ansprüche. Bei größeren Konflikten kann ein Sachverständiger vermitteln oder die Ursachen für den Verzug nochmal objektiv bewerten. Im schlimmsten Fall haben Sie die Möglichkeit vom Vertrag zurückzutreten.
Häufigste Ursachen für Bauverzögerungen
Ursache |
Details |
Lieferengpässe bei Baumaterialien |
Besonders seit 2020 sind globale Lieferkettenprobleme ein häufiges Hindernis, z. B. bei Holz, Stahl oder Dämmmaterialien. |
Witterungsbedingungen |
Frost, Regen und Schnee können den Bauablauf erheblich verzögern, vor allem in der Rohbauphase. |
Fehlende oder fehlerhafte Baupläne |
Änderungen am Entwurf oder unvollständige Pläne führen zu Verzögerungen, da Nachbesserungen Zeit kosten. |
Bürokratische Hürden |
Lange Bearbeitungszeiten bei der Erteilung von Baugenehmigungen oder fehlende Unterlagen. Je nach Bundesland und Region können Genehmigungsprozesse Monate in Anspruch nehmen. |
Fehlende Koordination der Gewerke |
Koordinationsprobleme führen oft dazu, dass sich Arbeiten überlappen oder aufeinander warten müssen (z. B. Sanitär und Elektrik). |
Fachkräftemangel im Baugewerbe |
Engpässe bei qualifizierten Handwerkern führen oft zu Verschiebungen im Zeitplan. |
Finanzierungsprobleme der Bauherren |
Verzögerte Zahlungen oder Probleme mit der Bank können den Fortschritt bremsen. |
Unvorhergesehene Bodenprobleme |
Unerwartete Bodenbeschaffenheiten, Altlasten oder statische Herausforderungen erfordern möglicherweise zusätzlichen Aufwand. |
Änderungswünsche während des Baus |
Wenn Bauherren während der Bauphase größere Änderungen wünschen, wird der Ablauf gestört. |
Mangelnde Bauüberwachung |
Ohne regelmäßige Kontrollen schleichen sich Fehler ein, die später zeitaufwendig korrigiert werden müssen. |
Fazit: Geduld und Planung führen zum Traumhaus
Der Bau eines Hauses ist ein komplexer und oftmals langwieriger Prozess, der sorgfältige Planung und Geduld erfordert. Von der ersten Idee bis zum Einzug können Monate bis Jahre vergehen, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Bauweise, Wetter und Koordination der Gewerke. Mit einer soliden Planung, einer engen Zusammenarbeit mit Ihrem Architekten oder Bauunternehmen und der Beachtung der gegebenen Tipps zur Zeitersparnis können Sie jedoch potenzielle Verzögerungen minimieren und Ihr Bauprojekt erfolgreich vorantreiben.
Scheuen Sie sich nicht, die Kosten für einen Bausachverständigen in Betracht zu ziehen, insbesondere wenn Sie selbst nicht vom Fach sind. Ein sachkundiger Berater bietet Ihnen wertvolle Einblicke und Unterstützung, um sicherzustellen, dass alle Arbeiten ordnungsgemäß ausgeführt werden und Ihre Investition geschützt ist. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich auf Ihr zukünftiges Zuhause zu freuen und zögern Sie nicht, Expertenrat einzuholen. So stellen Sie sicher, dass Sie alle Aspekte des Bauprozesses optimal gestalten. Mit der richtigen Vorbereitung wird Ihr Traum vom Eigenheim bald Wirklichkeit!