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Elektroinstallation im Haus richtig planen und kalkulieren

Steckdosen mit Köpfchen verteilt

Träumen Sie vom neuen Eigenheim oder davon, Ihren Besitz zu modernisieren, lässt sich dieser Wunsch nur mit ausreichender Planung umsetzen. Eine wichtige Rolle spielt die Elektrik im Haus, denn sie stellt sicher, dass Sie mit ausreichend Licht versorgt sind und Ihre Geräte anschließen können. Dazu muss der Aufbau geplant, Leerrohre und Kabel verlegt und zuletzt alle Geräte angeschlossen werden. Einige Aufgaben können Sie bei ausreichendem Fachwissen selbst übernehmen, andere sollten Sie dem Fachmann überlassen. Im Folgenden erfahren Sie, was Sie über die Planung und Installation von Elektrik wissen sollten und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

Elektrik im Haus richtig planen: Das sind die wichtigsten Komponenten

Bei der Installation der Elektrik in Ihrem Neubau oder bei der energetischen Sanierung Ihres Altbaus gilt es, verschiedene Komponenten zu berücksichtigen, wie:

  • Stromkreise
  • Anschlüsse
  • Kabel
  • Leitungen

Eine ausreichende Anzahl an Stromkreisen verhindert eine Überlastung der Leitungen. Es empfiehlt sich, jeden Raum mit einem eigenen Stromkreis auszustatten und zusätzliche Kreise für große Elektrogeräte wie Herd oder Waschmaschine einzurichten. Abgesehen von diesen Geräten kann jeder Stromkreis mehrere Anschlüsse mit Strom versorgen. Ein guter Richtwert ist zwischen 4 und 6 Steckdosen pro Kreis.

Je nach Verwendung empfehlen sich außerdem verschiedene Kabel und Leitungen: Diese unterscheiden sich in ihrer Ummantelung, die sie vor äußeren Einflüssen schützt, in der Größe ihres Querschnitts sowie der Anzahl und Ausführung ihrer Adern. Beispielsweise nutzt man starre Leitungen für Steckdosen und Lichtschalter, während bewegliche Geräte wie die Waschmaschine mit flexiblen Leitungen angeschlossen werden.

Die Kabel und Leitungen sowie Anschlüsse sind nach nationalen und internationalen Regeln genormt. Diese müssen eingehalten werden, um die Sicherheit der Elektrik im Haus — und damit die Ihre — zu gewährleisten. Geschieht dies nicht, sind beispielsweise Kabelbrände möglich.

Was sind Installationszonen für Leitung, Schalter, Steckdose & Co.?

Installationszonen sind genau definierte Bereiche in Wänden, Decken und Böden, in denen elektrische Leitungen gemäß den geltenden Normen (u. a. DIN 18015-3 und DIN VDE 0100) verlegt werden müssen. Die Zonen sorgen nicht nur dafür, dass Steckdosen und Schalter in bequemer Höhe angeordnet werden, sondern vor allem auch für Ihre Sicherheit. Durch die Installationszonen verlaufen die Leitungen in Ihrer Immobilie an definierten Stellen, sodass Beschädigungen – und dadurch potenziell entstehende Gefahren für Sie und andere – bspw. beim Bohren vermieden werden. Im Übrigen gilt die maßgebliche Norm DIN 18015-3 "Elektrische Anlagen in Wohngebäuden" (Teil 3) gleichermaßen für Wohnungen und Einfamilienhäuser.

Es gibt folgende Arten von Installationszonen:

Waagrechte Installationszonen

  • Untere Zone: 15-45 cm (Vorzugsmaß 30 cm) über Fußboden für Steckdosen
  • Mittlere Zone: 100-130 cm (Vorzugsmaß 105 cm) über Fußboden für (Licht-)Schalter
  • Obere Zone: 15-45 cm (Vorzugsmaß 30 cm) unter Decke

Senkrechte Installationszonen

  • 10-30 cm (Vorzugsmaß 15 cm von Ecken bzw. Kanten) neben Türrahmen, Fenstern, Raumecken für Schalter und Leitungen

Leitungen für die Hauselektrik dürfen nur waagrecht in den oberen, mittleren und unteren Zonen oder senkrecht in den Wandzonen verlegt werden. Eine diagonale Verlegung ist nicht zulässig und stellt einen Fehler dar. Steckdosen, Schalter bzw. Dimmer oder andere Betriebsmittel, die notwendigerweise außerhalb der Installationszonen platziert werden müssen, erfordern eine senkrechte Leitungsführung aus der nächstgelegenen waagrechten Zone. 

Bei der Planung der Elektroinstallationen auf jedes Detail achten

Wie viele Stromkreise Sie benötigen und wo sich die Anschlüsse für welche Geräte befinden sollen, legen Sie in der Planungsphase fest. Diese sorgt dafür, dass später alles in ausreichender Anzahl genau dort ist, wo Sie es benötigen. Eventuell planen Sie gemeinsam mit dem Elektriker, der Ihnen weitere Tipps gibt, damit Sicherheit, aber auch Komfort stimmen. Jeder Wunsch wird als Symbol in den Plan eingezeichnet. Dazu müssen Sie die Raumaufteilung und am besten auch die ungefähre Einrichtung kennen.

Bevor Sie den endgültigen Plan der Elektroinstallationen mit dem Elektriker abstimmen, können Sie sich Gedanken darüber machen, welche und wie viele Anschlüsse Sie mindestens benötigen und ob Sie spezielle Bedürfnisse für die Elektrik in Ihrem Haus haben, welche die übliche Ausstattung nicht erfüllt.

Die Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung (HEA) hat Ausstattungswerte RAL-RG 678 definiert, welche die Anzahl von Steckdosen und Lichtauslässen pro Raum definiert. Diese Werte können eine erste Anlaufstelle für Ideen sein. Der Ausstattungswert 1 entspricht der Mindestausstattung. Die meisten Bauherren wählen jedoch die Ausstattungswerte 2 und 3. Ersterer bietet eine gehobene Ausstattung, die moderne Geräte zeitlich und räumlich unabhängig nutzbar macht. Letzterer berücksichtigt daneben auch neue Techniken der Automatik, Sicherheit oder Kommunikation.

Tipp: Denken Sie bei der Planung heute schon an morgen. Auch wenn Sie derzeit beispielsweise kein Smart Home oder den Kauf eines Elektroautos planen, lohnt es, die notwendigen Gegebenheiten für die Zukunft zu schaffen. Lassen Sie etwa Leitungen mit großem Querschnitt in Ihre Garage verlegen oder richten Sie gleich einen Starkstromanschluss ein, der separat abgesichert ist. Auf diese Weise ist Ihr Haus für alle Eventualitäten gerüstet und Sie müssen später keine aufwendigen Umbauarbeiten durchführen.

Elektroinstallation Haus: Passend für Ihre Bedürfnisse im Raum

Je nach Raum lassen sich typische Anwendungen festlegen, welche bei der Elektroinstallation eingeplant werden sollten. Die folgende Tabelle liefert Ihnen einen schnellen Überblick:

Raum

Typische Installationen

Küche

  • Anschlüsse für Elektrokleingeräte wie Kaffee- und Küchenmaschine, Wasserkocher oder Toaster
  • Anschlüsse für Herd, Spülmaschine, Mikrowelle und Kühlschrank
  • Anschlüsse für TV, Radio oder Telefon
  • Deckenbeleuchtung sowie Beleuchtung der Arbeitsplatte
  • Steckdose für Staubsauger nahe der Tür

Bad

  • Anschlüsse für Kleingeräte wie Föhn, Rasierer und Zahnbürsten
  • Deckenleuchte und Beleuchtung des Waschtischs

Achtung: Im Bad (und anderen Feuchträumen) gelten zusätzliche Regelungen für die Platzierung der Steckdosen, um die Sicherheit zu garantieren!

Wohnzimmer

  • Zwei Antennensteckdosen und drei Steckplätze für Fernsehgerät, Telefon und Stereoanlage
  • Anschlüsse für Lautsprecher
  • Drei Beleuchtungsgruppen für Decke, Wand und Sitzgruppe
  • Steckdose für Staubsauger bei der Tür

Schlafzimmer

  • Hauptbeleuchtung sowie zwei Leseleuchten auf beiden Bettseiten
  • Lichtschalter in Bettnähe
  • Mindestens eine Doppelsteckdose pro Bettseite für Ladegeräte, Wecker oder Ähnliches
  • USB-Steckplätze oder Einbau-Ladedocks
  • Anschlüsse für TV oder Musikanlage mit dazugehörigen Steckdosen
  • Für Kinderschlafzimmer weitere Steckdosen um den gewünschten Schreibtischbereich für Tischlampen, Computer etc.
  • Steckdose für Staubsauger in Türnähe

Außenbereich

  • Schalter mit Kontrollleuchte für Außenbeleuchtung in Türnähe
  • Mindestens eine abschaltbare Steckdose für Rasenmäher, Elektrogrill oder Kühlbox
  • Wandleuchten oder Stehleuchten für den Garten je nach Größe
  • Bewegungsmelder
  • Gegensprechanlage und eventuelle Anschlüsse für Videoüberwachung


Ihre Lebensumstände beeinflussen, welche weitere Elektrik für Ihre eigenen vier Wände wichtig ist. Beispiele sind etwa ein Büro im Haus, ein Multimediaraum für Ihre Hobbys, ein Whirlpool im Bad oder eine Sauna im Wellnessbereich Ihres Wohnkellers.

Auch wenn Sie die Medientechnik in Ihrem Haus besonders flexibel gestalten möchten, bedeutet das besondere Planung: Beispielsweise bieten sich Ihnen mehr Möglichkeiten, wenn Sie sowohl Antennen- als auch Netzwerkanschlüsse für den TV-Empfang legen. Mit einer zentralen Medien-Verteilstelle, die neben TV auch Telefon, DSL-Anschluss und weitere Netzwerke steuert, lassen sich diese freier nutzen. Das gilt besonders dann, wenn Sie Hausgeräte und Energiemanager wie Stromzähler, Türklingel oder Ihre Heizungsanlage per Netzwerkanschluss verbinden, statt per WLAN. Dies empfiehlt sich, damit mehr Bandbreite für Geräte wie Ihr Smartphone, Tablet oder Notebook zur Verfügung steht.

Tipp: Zeitgleich mit den Stromkabeln können auch LAN-Kabel oder ggf. Leerrohre für LAN-Kabel im Haus verlegt werden. Damit kann die Vernetzung des Hauses effizienter und schneller gegeben sein, als per W-LAN. Natürlich müssen Sie hierbei unbedingt auf die Qualität des LAN-Kabels achten.

Elektroinstallation im Haus – Kosten für den Anschluss

Als Richtwert für die Kosten Ihrer Elektroinstallation können Sie von drei 3 bis 5 % des Baupreises ausgehen. Alternativ orientieren Sie sich an den Quadratmetern: Pro Quadratmeter lässt sich pauschal ein Preis von ca. 90 € annehmen. Bei diesen Werten handelt es sich jedoch nur um die Kosten für die Grundausstattung eines typischen Einfamilienhauses.

Die Größe des Hauses ist ausschlaggebend dafür, wie viele Meter an Rohren und Kabeln zu verlegen sind. Neben Schaltern und Steckplätzen für Licht und Geräte schlägt sich auch das Design in den Kosten zu Buche: Taster und Steckdosenrahmen in speziellen Designs und mit besonderen Schalterprogrammen sind komplexer und damit aufwendiger zu installieren. Dies erhöht die Kosten, die für die Arbeiter vor Ort anfallen, um die Elektrik fachgerecht zu installieren.
Kosten für die Elektroinstallationen Ihres Hauses senken können Sie, wenn Sie oder befreundete Heimwerker einige Aufgaben in Eigenregie übernehmen. Selbstverständlich nur, wenn Sie das nötige Know-how haben. Dann lassen sich etwa die folgenden Tätigkeiten selbst erledigen:

  • Planung
  • Stemmen von Schlitzen
  • Setzen der Unterputzdosen
  • Verlegen von Rohren und Leitungen
  • Setzen von Unterverteiler und Zählerschrank
  • Einziehen von Kabeln und Drähten

Übernehmen Sie all diese Aufgaben selbst, können Sie etwa 30 % der Kosten für die Installation der Hauselektrik einsparen. Die finale Abnahme und den Anschluss an die Stromleitung muss aber immer der Experte übernehmen. Wichtig zu wissen ist hierbei allerdings, dass nicht jeder Experte selbst gelegte Kabel an den Sicherungskasten anschließt. Hier sollten Sie vorab also unbedingt klären, ob die Abnahme der Eigenleistungen erfolgt.

Stefanie Neumann

Stefanie Neumann

Stefanie Neumann verantwortet als Lead Marketing & Communication bei Starpool alle strategischen Belange im Rahmen des Marketings und der Unternehmenskommunikation. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung im redaktionellen Umfeld unterstützt sie den Kreationsprozess von WOHNEN UND FINANZIEREN.

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