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  • Altersgerecht umbauen und barrierefrei leben

Altersgerecht umbauen: Komfort, Sicherheit & Selbstständigkeit im Alter

Haben Sie sich schon gefragt, wie Sie im Alter wohnen wollen?

Ins Eigenheim wird viel Geld, eine Menge Liebe und Eigenleistung gesteckt, aber meist nicht fürs fortgeschrittene Alter geplant. Was passiert aber, wenn das eigene Zuhause eines Tages zur Herausforderung wird? So können Sie Ihren Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben in Ihrem Haus trotz nachlassender Mobilität erfüllen.

Altersgerecht umbauen im Schnelldurchlauf

  • Altersgerecht umbauen bedeutet mehr Sicherheit, mehr Komfort und ein Maximum an Handlungsfähigkeit im Alter.
  • Typische Maßnahmen sind: bodengleiche Dusche, rutschhemmende Böden, breitere Türen, Haltegriffe, höhenverstellbare Arbeitsflächen etc.
  • Wer mehrere Etagen hat, kann über einen Treppen- oder Plattformlift nachdenken.
  • Auch die Beleuchtung, Notrufsysteme und ein barrierearmer Zugang zum Haus spielen eine wichtige Rolle.
  • Je nach Umfang variieren die Kosten zwischen wenigen Tausend und über 20.000 € – Fördermittel der KfW und Pflegekassen können hier entlasten.

Barrieren ade! Was gehört zum altersgerechten Umbau?

Das Ziel beim altersgerechten Umbau besteht darin, das Wohnen für ältere Menschen sicherer und komfortabler zu machen. In erster Linie müssen also mögliche Barrieren im gesamten Haus abgebaut werden. Typisch sind schwellenarme Zugänge, rutschfeste Böden, Haltegriffe, Notrufsysteme, ergonomische Küchen, Bäder und Schlafzimmer sowie ausreichend Bewegungsfreiheit für Rollatoren.

Wir haben für Sie die wichtigsten Maßnahmen und Bereiche beim altersgerechten Umbau zusammengefasst:

Bereich

Maßnahme

Zugang zum Haus

  • Schwellenloser, ebenerdiger Zugang durch Rampen oder den Verzicht auf Stufen
  • Breite Türen (mindestens 80–90 cm), leichtgängig und möglichst automatisiert
  • Ausreichend Platz im Eingangsbereich und Flur (mind. 120 cm Breite)
  • Barrierereduzierung bei Zugang zu den Mülltonnen
  • helle Beleuchtung rund ums Wohngebäude

Innenräume

  • Breite Türen und schwellenlose Übergänge zwischen den Räumen
  • Ausreichend große Bewegungsflächen, besonders in Küche und Bad
  • Beseitigung von Stolperfallen (Teppichkanten, lose Kabel etc.)

Bad

  • Bodengleiche Dusche (mindestens 120 x 120 cm)
  • Rutschhemmende Bodenbeläge
  • Haltegriffe an Dusche und WC
  • Ggf. unterfahrbare Waschbecken und erhöhte Toilettensitze

Küche

  • Leicht zugänglicher Stauraum
  • Auszüge statt Oberschränke
  • Ergonomische Anpassungen für einfaches Arbeiten im Sitzen oder Stehen

Schlafzimmer

  • Höhenverstellbares Bett
  • Ausreichend Bewegungsfreiheit
  • Lichtschalter, Telefon und Notruf in Reichweite
  • Beseitigung von Stolperfallen

Mehrere Etagen

  • Einbau von Treppenlift oder Plattformlift
  • Gerade Treppen mit beidseitigen Handläufen und guter Beleuchtung (idealerweise mit Bewegungsmelder)

Technik und Elektrik

  • Einfache Bedienung von Rollläden und Fenstern
  • Lichtschalter und Steckdosen in ergonomischer Höhe
  • Notrufsysteme und Orientierungsleuchten

Sicherheit und Komfort

  • Automatische Türöffner
  • Gegensprechanlage leicht erreichbar
  • Sitzmöglichkeit zum An- und Ausziehen der Schuhe

4 Aspekte des altersgerechten Umbaus: Barrierefreiheit, Sicherheit, Komfortabilität, Pflegeleichtigkeit

Worin liegt der Unterschied zwischen altersgerecht, barrierearm und barrierefrei?

Die Begriffe altersgerecht, barrierearm und barrierefrei werden zwar oft synonym verwendet, unterscheiden sich aber – nicht nur in der Bedeutung, sondern auch in der gesetzlichen Grundlage.

Barrierefrei

  • Der Begriff „barrierefrei“ ist gesetzlich und normativ definiert (z. B. durch DIN 18040-2).
  • Alle Bereiche der Wohnung oder des Hauses sind für Menschen mit Behinderung uneingeschränkt nutzbar, unabhängig vom Alter. Dazu gehören schwellenlose Zugänge, breite Türen (mind. 90 cm), große Bewegungsflächen (mind. 120 x 120 cm, für Rollstühle 150 x 150 cm), unterfahrbare Möbel und Waschbecken sowie weitere technische Anpassungen.

Barrierearm

  • Keine gesetzlich festgelegte Norm, sondern ein flexibler Begriff.
  • Die meisten Barrieren wurden reduziert oder beseitigt, aber es können noch einzelne Hindernisse wie wenige Stufen oder Schwellen vorhanden sein. Die Wohnung ist komfortabler und sicherer, aber nicht vollständig barrierefrei.

Altersgerecht (seniorengerecht)

  • Keine gesetzliche Definition, der Begriff wird häufig als beschreibend verwendet.
  • Das Haus ist so gestaltet, dass es für ältere Menschen bequem und sicher nutzbar ist, z. B. durch weniger Stufen, rutschfeste Böden, Haltegriffe oder einfach zu bedienende Ausstattung. Barrieren sind reduziert, aber nicht immer vollständig beseitigt.

Umfrage Generation 50+: 50 Prozent wollen altersgerecht umbauen, 34 Prozent wollen umziehen und 16 Prozent sind unschlüssig

Das eigene Zuhause einen hohen emotionalen Wert. Es ist ein Ort der Erinnerungen – viele Senioren haben ihr Haus über Jahrzehnte hinweg nach eigenen Wünschen gestaltet und ihre Kinder dort großgezogen. Auch die finanziellen Vorteile eines schuldenfreien Eigenheims, insbesondere der Wegfall von Mietzahlungen und die Sicherheit, nicht mit Mieterhöhungen rechnen zu müssen, wiegen schwer. Aus diesen Gründen möchten viele ältere Menschen so lange wie möglich in ihrem vertrauten Zuhause wohnen bleiben.

Altersgerechtes Wohnen in Zahlen

  • Im Jahr 2024 wohnten 43,8 % der 70- bis 74-Jährigen im eigenen Haus, so Statista.
  • Die BHW Bausparkasse hat nachgefragt: 10 % der über 65-jährigen Deutschen halten die Ausstattung ihres Hauses für vollständig altersgerecht. 32 % der befragten Senioren wohnen weitgehend altersgerecht.
  • Die Nachfrage nach Fördermitteln für altersgerechten Umbau ist hoch. Laut Haufe wurde das KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen“ wurde 2024 von 75.000.000 auf 150.000.000 € aufgestockt.

Was kostet der altersgerechte Umbau einer Immobilie?

Selbstredend variieren die Kosten für einen altersgerechten Umbau stark, je nach Umfang der gewünschten Veränderungen, dem Ausgangszustand Ihres Hauses und der Region, in der Sie leben.

In einer Evaluationsstudie hat das Institut Wohnen und Umwelt im Auftrag von KfW Research und dem Bundesministerium des Innern und für Heimat die Durchschnittskosten geförderter Umbaumaßnahmen wie folgt beziffert:

Umbaumaßnahme

Durchschnittskosten

Sanitärräume (Dusche, WC etc.)

  • Badewanne mit Tür: ab 4.000 €
  • montierter Deckenlift: ab 5.000 €
  • Umbau einer Badewanne zur ebenerdigen Dusche: ab 4.000 €
  • Komplettsanierung: 12.000–20.000 €

Vertikale Erschließung

  • Sitzlift (gerade Treppe): ca. 5.000–8.000 €
  • Sitzlift (kurvige Treppe): 8.000–15.500 €
  • Plattformlift (innen): 9.000–25.000 €
  • Hublift (bis 3 m Höhe): ab 17.000 €

Überwindung von Niveauunterschieden (Rampen)

  • mobil: 100–800 €
  • fest: 1.000–5.000 €

Anpassung der Raumgeometrie (Türdurchgänge verbreitern etc.)

  • Mauerwerk: 750–950 € pro Tür
  • Leichtbauwand: 400–600 € pro Tür
  • Betonwand: 600–800 € pro Tür
  • Türschwellen entfernen: ca. 140 €

Sicherheit / Orientierung / Kommunikation

  • Notrufsysteme: ab 100 €
  • Gegensprechanlage mit Video: ab 700 €
  • Smarthome-Systeme: ab 6.000 € (umfangreich)
  • Orientierungsleuchten: ab 100–500 €

Eingangsbereich / Wohnungszugang

Barrierefreie Haustür

  • Kunststoff: 1.300–3.500 €
  • Holz: 2.500–4.500 €
  • Aluminium: 3.000–6.500 €

Barrierefreier Hauseingang (inkl. Rampe, Bewegungsfläche, Überdachung): 5.000–15.000 €

Wohnumfeld / Zuwege (fest, rutschfest, breit)

4.000–10.000 €

Einbruchschutz

  • solide Grundausstattung: 1.500–2.500 €
  • umfassender Schutz (inkl. Alarmanlage): 5.000–10.000 €

Gemeinschafts- / Mehrgenerationenwohnen

5.000–15.000 € je nach Umfang und Ausstattung

Altersgerechter Umbau: Zuschuss und Förderung der KfW beantragen

Die wenigsten von uns haben so viel finanziellen Spielraum, dass altersgerechte Umbauten komplett aus eigener Tasche finanziert werden können. Es lohnt sich daher, eine Baufinanzierungsberatung in Anspruch zu nehmen und die förderfähigen Kosten gemeinsam mit einem Sachverständigen zu prüfen.

Die KfW-Bank bietet Förderprogramme für Anpassungen von Immobilien an die Bedürfnisse älterer Menschen durch 

Diese Förderungen können auch mit anderen Programmen kombiniert werden, z. B. mit energetischer Sanierung. Wichtig ist, den Antrag vor Baubeginn zu stellen und die Vorgaben der KfW genau zu beachten.

Sollten Sie einen Pflegegrad haben, können Sie sich auch an Ihre Pflegeversicherung wenden. Diese gibt Ihnen weitere Informationen zu möglichen Fördermitteln.

Braucht man für einen altersgerechten Umbau eine Baugenehmigung?

Für kleinere Anpassungen ist in der Regel keine Baugenehmigung erforderlich. Wenn Sie also nur Haltegriffe anbringen, Notrufsysteme installieren oder mobilen Rampen aufstellen, müssen Sie nicht zum Bauamt.

Größere bauliche Maßnahmen hingegen sind genehmigungspflichtig. Dazu gehören beispielsweise:

  • Einbau eines Treppenlifts
  • Entfernen von Schwellen
  • Verbreitern von Türen
  • Umbau des Badezimmers mit bodengleicher Dusche

Außerdem ist eine Baugenehmigung immer dann Pflicht, wenn die Statik des Hauses verändert, die Wohnfläche vergrößert oder an der Außenhülle (z. B. Dach, Fassade) gearbeitet wird.

Bad, Küche, Schlafzimmer: Altersgerechte Umbauten im Detail

Wenn die Beweglichkeit im Alter abnimmt, muss Komfort neu gedacht werden. Und der beginnt bereits bei einfachen Haltegriffen und Antirutschmatten.

Badumbau altersgerecht umsetzen

Im Bad ist durchdachte Planung besonders wichtig: Rutschige Oberflächen, Wasser und beengte Platzverhältnisse erhöhen das Risiko für Stürze. Deswegen bilden hier rutschhemmende Fliesen, Haltegriffe und eine bodengleiche Dusche hier den Standard.

Ideal ist eine Duschfläche von mindestens 120 x 120 cm, für Rollstuhlfahrer sogar 150 x 150 cm. Ein fest installierter Duschsitz und verstellbare Brausen machen das tägliche Duschen nicht nur sicherer, sondern auch bequemer und angenehmer.

Waschtisch und WC sollten ebenfalls angepasst werden: Ein unterfahrbarer Waschtisch sorgt dafür, dass Körperpflege auch im Sitzen oder mit Rollstuhl problemlos möglich bleibt. Altersgerechte WCs sind rund 8 cm höher als herkömmliche Toiletten. 46 bis 48 cm sind ideal, um das Hinsetzen und Aufstehen zu erleichtern.

Küche seniorengerecht umbauen

Eine seniorengerechte Küche zeichnet sich dadurch aus, dass alles gut erreichbar ist, ohne dass man sich strecken, bücken oder gar auf eine Leiter steigen muss. Das bedeutet: Geräte wie Kühlschrank und Backofen sind auf Augenhöhe, die Schränke haben Auszüge oder Drehkarusselle, statt tief liegender Fächer. Besonders wenn die Handkraft nachlässt, sind Schubladen mit Sensor- oder Drucköffnung praktisch.

Wird langes Stehen beschwerlich, dann helfen höhenverstellbare Arbeitsflächen oder ein stabiler Sitzplatz beim Kochen. Für mehr Sicherheit sorgen Induktionsherde, die sich automatisch abschalten, wenn kein Topf draufsteht, sowie Wasserkocher mit Abschaltautomatik und Signalton.

So wird das Schlafzimmer für ältere Menschen komfortabler

Das Bett sollte von drei Seiten zugänglich sein und mindestens 120 cm Bewegungsfreiheit drumherum haben (bei Rollstuhlfahrern eher 150 cm). Die optimale Betthöhe für Senioren liegt bei etwa 50 cm, damit das Aufstehen möglichst leichtfällt. Wer es noch komfortabler möchte, setzt auf elektrisch verstellbare Lattenroste.

Ein weiterer Punkt: gute Beleuchtung. Am besten sollten die Bewohner das Licht auch vom Bett aus bedienen können, ohne aufstehen zu müssen. Und achten Sie auf den Boden. Lose Teppiche sind potenzielle Stolperfallen. Besser sind fest verklebte Teppichböden oder rutschhemmende Beläge.

Altersgerecht umbauen – so planen Sie Schritt für Schritt

1. Bedarfsanalyse und Beratung

  • Analyse der eigenen Bedürfnisse und künftigen Anforderungen
  • Beratung durch Wohnberatungsstellen, unabhängige Sachverständige oder den Hausarzt

2. Konkrete Planung

  • Maßnahmen definieren und priorisieren
  • Beratung durch Architekten, Fachfirmen oder Planer, ggf. mehrere Angebote einholen

3. Finanzierung und Antragstellung

  • Erstellung eines Finanzierungsplans (z. B. mit einem Modernisierungskredit)
  • Beantragung von Fördermitteln (z.  KfW, Pflegekasse) vor Baubeginn

4. Zeitplan und Bauablauf

  • Erstellung eines realistischen Zeitplans
  • Koordination mit Handwerkern und Fachfirmen

5. Rechtliches: Genehmigungen, Versicherungen

  • Prüfung, ob Baugenehmigungen notwendig sind
  • Abschluss von Bauleistungsversicherungen oder anderen relevanten Versicherungen

6. Umsetzung und Abnahme

  • Begleitung der Bauphase
  • Formelle Abnahme der Arbeiten, ggf. mit unabhängigem Sachverständigen

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Daniel Korth

Daniel Korth

Daniel Korth betreut als Online Marketing Manager die Online-Aktivitäten bei Starpool. Als Finanzblogger und -Podcaster beschäftigt er sich schon seit Jahren mit Themen wie Geldanlage, Immobilien und Humankapital. Dieses Wissen bringt Daniel nun auch bei WOHNEN UND FINANZIEREN mit ein.

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