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Energieeffizienzklasse Haus

Energieeffizienz von Grün bis Rot

Beim Wort Energieeffizienzklasse denkt man womöglich zuerst an Kühlschränke und Waschmaschinen. Energieeffizienz ist jedoch ein Konzept, das weit über die Kücheneinrichtung hinausgeht und unsere Wohnstätten erreicht.

Mit Hilfe der Energieeffizienzklassen können wir den Energieverbrauch eines Hauses oder einer Wohnung einschätzen und eine fundierte Entscheidung beim Kauf oder der Anmietung einer Immobilie treffen.

Was bedeutet Energieeffizienzklasse?

Die Energieeffizienzklassen kennzeichnen den Energieverbrauch und damit die Effizienz eines Gebäudes. Zur Bestimmung der Energieeffizienzklasse des Hauses nimmt man die Energiemenge, die benötigt wird, um einen Quadratmeter Wohnfläche pro Jahr zu beheizen. Diese Energie wird in Kilowattstunden (kWh) gemessen. Die Energieeffizienzklassen werden als Buchstaben auf einer Skala dargestellt.

energieeffizienzklasse-haus-skala

  • Die Skala reicht von A+ (höchste Effizienz, niedrigster Energieverbrauch) bis H (niedrigste Effizienz, höchster Energieverbrauch).
  • Die Klassen A+, A und B sind in grün dargestellt, da sie sehr energieeffizient sind.
  • Die Klassen C bis E sind gelb, was auf einen mittleren Energieverbrauch hinweist. Eine Energieeffizienzklasse D ist also weder gut noch schlecht, sondern bewegt sich im mittleren Bereich.
  • Die Klassen F und G sind orange, was auf einen hohen Energieverbrauch hinweist, und die Klasse H ist rot, was einen sehr hohen Energieverbrauch anzeigt.

Beispiel: Ein Haus der Energieeffizienzklasse A+ verbraucht weniger als 50 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Ein Haus der Energieeffizienzklasse H verbraucht über 250 kWh pro Quadratmeter und Jahr.

Video-Experteninterview zur Energieeffizienz

Energieeffizienzklasse: Tabelle mit Haustypen und Energiekosten

Hier können Sie sehen, welche Haustypen wieviel kWh pro Quadratmeter und Jahr ungefähr verbrauchen und was das kostet.

Energieeffizienzklasse

(Haustyp)

Endenergiebedarf oder -verbrauch

(Energiekosten pro m² Wohnfläche)

Haustyp

 

Energiekosten pro

m² Wohnfläche

A+

(Neubauten mit höchstem Energiestandard z. B. Passivhaus, KfW 40)

unter 30 kWh/(m²a)

(3 €)

Neubauten mit höchstem Energiestandard z.B. Passivhaus, KfW 40

3 €

A

(Neubauten, Niedrigenergiehäuser, KfW 55)

30 bis unter 50 kWh/(m²a)

(8 €)

Neubauten, Niedrigenergiehäuser, KfW 55

8 €

B

(normale Neubauten)

50 bis unter 75 kWh/(m²a)

(13 €)

normale Neubauten

13 €

C

(Mindestanforderung Neubau)

75 bis unter 100 kWh/(m²a)

(18 €)

Mindestanforderung Neubau

18 €

D

(gut sanierte Altbauten)

100 bis unter 130 kWh/(m²a)

(24 €)

gut sanierte Altbauten

24 €

E

(sanierte Altbauten)

130 bis unter 160 kWh/(m²a)

(30 €)

sanierte Altbauten

30 €

F

(sanierte Altbauten)

160 bis unter 200 kWh/(m²a)

(37 €)

sanierte Altbauten

37 €

G

(teilweise sanierte Altbauten)

200 bis unter 250 kWh/(m²a)

(47 €)

teilweise sanierte Altbauten

47 €

H

(unsanierte Gebäude)

über 250 kWh/(m²a)

(60+ €)

unsanierte Gebäude

60 € und mehr

Quelle: Verbraucherzentrale NRW

Energieausweis: Wo die Energieeffizienzklasse Ihres Hauses steht

Welche Energieeffizienzklasse Ihr Haus hat, steht im Energieausweis. Hier drin werden alle Infos über die energetischen Eigenschaften eines Gebäudes bereitgestellt, einschließlich der Energieeffizienzklasse. Außerdem werden im Energieausweis auch die mit der Energieeffizienzklasse verbundenen CO2-Emissionen dargelegt. Diese Information kann Ihnen dabei helfen, ein besseres Verständnis für die Umweltauswirkungen des Hauses zu bekommen.

Wenn Sie ein Haus kaufen oder eine Wohnung mieten möchten, ist der Eigentümer oder die Eigentümerin verpflichtet, Ihnen den Energieausweis vorzulegen. Das bedeutet, Sie sollten sich die Energieeffizienzklasse des Gebäudes ansehen können, bevor Sie eine Kauf- oder Mietentscheidung treffen.

energieeffizienzklassen-wohngebaeude

Die Pflicht zur Ausstellung von Energieausweisen für Gebäude wurde erstmals in der Energieeinsparverordnung (EnEV) festgelegt. Mit Einführung des Gebäudeenergiegesetz (GEG) im Jahr 2020 wurden die Vorschriften nochmals verschärft. Nun sind auch Makler dazu verpflichtet, einen Energieausweis bei Vermietung oder Verkauf vorzulegen.

Was ist der KfW-Effizienzhaus-Standard? Und wo liegt der Unterschied zu Energieeffizienzklassen?

Der KfW-Effizienzhaus-Standard ist ein Bewertungssystem der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), das Hausbesitzern dabei hilft, umweltfreundliche und energieeffiziente Häuser zu bauen oder zu sanieren. Die KfW bietet verschiedene finanzielle Anreize, wie günstige Kredite (z. B. die Wohneigentumsförderung für Familien) und Tilgungszuschüsse für Hausbesitzer, die ihren Energieverbrauch reduzieren möchten.

Im Gegensatz zur Energieeffizienzklasse, die sich auf den Endenergieverbrauch konzentriert, bezieht sich der KfW-Effizienzhaus-Standard auf den Primärenergiebedarf eines Gebäudes.

  • Primärenergie = die Energie, die in einem Energieträger, wie zum Beispiel Kohle oder Erdgas, enthalten ist, bevor sie in nutzbare Energie umgewandelt wird.
  • Endenergie = die Energie, die Ihnen als Endverbraucher nach den Umwandlungsprozessen und Übertragungsverlusten zur Verfügung steht und direkt genutzt werden kann.

Die Zahlenwerte, wie z. B. KfW 55 oder KfW 40, geben an, wie viel Prozent des Primärenergiebedarfs ein Gebäude im Vergleich zu einem Referenzgebäude gemäß dem GEG höchstens aufweisen darf. Ein KfW-Effizienzhaus 55 verbraucht also nur 55 % der Primärenergie, die ein vergleichbares Standardhaus nach den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes verbrauchen würde.

Energieeffizienzklasse beim Haus berechnen – wie geht das?

Berechnung mit Endenergieverbrauch

Die Energieeffizienzklasse eines Hauses hängt vom Endenergieverbrauch ab. Um diesen zu berechnen, benötigen Sie die vollständigen Verbrauchsdaten der letzten drei Jahre. Den Durchschnitt dieser letzten drei Jahre teilen Sie durch die Wohnfläche Ihres Hauses. Die Formel sieht folgendermaßen aus:

Formel Berechnung Endenergieverbrauch

Berechnung mit Endenergiebedarf

Eine andere Methode, mit der man die Energieeffizienzklasse berechnen kann, basiert auf dem Endenergiebedarf. Dieser gibt an, wie viel Energie nötig ist, um das Haus zu heizen. Um den Endenergiebedarf zu berechnen, ziehen Sie die Heizlast Ihres Gebäudes heran und teilen diese durch die Wohnfläche. Die Formel lautet:

Formel Berechnung Endenergiebedarf

Um die Heizlast zu bestimmen, benötigen Sie für alle Außenwände, Fenster und Türen die Flächenangaben und die U-Werte (Wärmedurchgangskoeffizienten). Mit diesen Werten können Sie ermitteln, wie viel Wärme durch diese Flächen an die Außenluft abgegeben wird. Um das Haus warm zu halten, muss diese verloren gegangene Wärme in Form von Wärmeenergie wieder zugeführt werden. Sie merken schon, diese Berechnung ist recht kompliziert. Bitten Sie einen Energieberater oder Heizungsfachmann um Hilfe, dieser kennt sich damit besser aus und kann Sie unterstützen.

Sobald Sie den Endenergieverbrauch oder Endenergiebedarf berechnet haben, können Sie diese Zahlen in Beziehung zu den Energieeffizienzklassen setzen und so die Energieeffizienzklasse Ihres Hauses bestimmen.

Die Energieeffizienzklasse des Gebäudes beurteilen

Wenn Sie ein neues Haus kaufen, sollte die Energieeffizienzklasse am besten mindestens D erreichen. Altbauten haben meistens eine schlechtere Energieeffizienzklasse, da sie nicht auf dem neuesten energetischen Standard sind. Je nach Baujahr kann eine Sanierung dabei helfen, die Effizienzklasse des Altbaus zu erhöhen.

Eine Energieeffizienzklasse F oder G muss Sie aber nicht grundsätzlich vom Hauskauf abhalten. Bedenken Sie lediglich, dass Sie einen höheren Energiebedarf haben und die Heizkosten in solchen Gebäuden entsprechend teurer sind. Beim Kauf sparen Sie Geld (schlechte Energieeffizienzklassen senken den Kaufpreis) und können das Gesparte später in eine Modernisierung (bspw. Dämmung oder eine andere Energiequelle) stecken, sofern Sie nicht ohnehin im Zuge der Sanierungspflicht die Energieeffizienz verbessern.

Wenn Sie selbst bauen, dann versuchen Sie, die Energieeffizienzklasse B oder besser zu erreichen. Es wird sich lohnen! Dafür stehen diverse staatliche Förderungen zur Verfügung, über die Sie z. B. bei einer Baufinanzierungsberatung aufgeklärt werden.

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Wie kann man die Energieeffizienzklasse bei der Immobilie verbessern?

Die wahrscheinlich bekannteste Maßnahme zur Verbesserung der Energieeffizienz ist die Hausdämmung. Dabei wird die Außenhülle des Hauses so verstärkt, dass weniger Energie nach außen entweichen kann. Dies senkt die Heizkosten, da ein gut gedämmtes Haus im Winter die Heizenergie speichert. Im Sommer bleibt das Gebäude länger kühl, was ebenfalls angenehm ist.

Eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der Energieeffizienzklasse ist der Austausch der Heizungsanlage bzw. die Installation einer neuen, effizienten Heizung. Brennwertkessel oder Wärmepumpen können dazu beitragen, den Energieverbrauch um bis zu 30 % zu senken. Außerdem wird ein Austausch durch moderne und klimafreundliche Heizungen mit staatlichen Förderungen belohnt. Da in naher Zukunft ein Verbot für bestimmte Heizungsarten kommt, lohnt es sich, jetzt schon zu investieren.

Laut der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) senken moderne Fenster den Energieverbrauch eines Hauses um bis zu 15 %. Mit einem Fenstertausch – am besten in Verbindung mit Dämmmaßnahmen – lässt sich also die Energieeffizienzklasse eines Hauses verbessern. Auch hier können Sie die vorhandenen Fördermöglichkeiten nutzen, um die finanzielle Belastung zu reduzieren.

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Stefanie Neumann

Stefanie Neumann

Stefanie Neumann verantwortet als Lead Marketing & Communication bei Starpool alle strategischen Belange im Rahmen des Marketings und der Unternehmenskommunikation. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung im redaktionellen Umfeld unterstützt sie den Kreationsprozess von WOHNEN UND FINANZIEREN.

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