Skip to content
  • Blog
  • Heizungstausch

Neue Heizung: Kosten & Förderung

10 Fragen rund um den Heizungstausch

Eigenheimbesitzer wissen es bereits: Die grüne Heizung kommt. Seit 2024 gilt das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) und damit auch ein Verbot bestimmter Heizungsarten. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um den Heizungstausch. Erfahren Sie, wie viel Ihre neue Heizung kosten wird und wie Sie finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen.

Neue Heizung im Schnelldurchlauf

  • Seit 2024 müssen neue Heizungen zu 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
  • Die Anschaffungskosten liegen bei 20.000 - 40.000 € für Wärmepumpen, 5.000 - 10.000 € für Fernwärme, 5.000 - 12.000 € für Solarthermie, 20.000 - 30.000 € für Pelletheizung und 12.000 - 20.000 € für Holzheizung.
  • Die KfW übernimmt bis zu 70 % der Investitionskosten (Grundförderung 30 %, Boni bis 40 %).

1. Wie sehen die Kosten für eine neue Heizungsanlage inkl. Anschaffung und Installation aus?

Die Kosten einer neuen Heizung unterscheiden sich je nach Heizungsart und Hausgröße. Bei Wärmepumpen kann man mit Anschaffungskosten von 20.000 - 40.000 € rechnen, Fernwärmeheizungen sind mit 5.000 - 10.000 € Investitionskosten günstiger. Was die Heizkörper kosten, lässt sich ebenfalls schwer pauschal sagen. Je nach Qualität und Größe kann man aber pro Heizkörper mit 200 - 600 € rechnen.

So viel kostet eine neue Heizung mit Einbau und Heizkörpern sowie regelmäßiger Wartung

Heizungsart Kosten-Details
Wärmepumpe
  • Anschaffung: 20.000 - 40.000 € (je nach Art, wie Luft- oder Erdwärmepumpe)
  • Installation: 3.000 - 5.000 €, abhängig von örtlichen Gegebenheiten
  • Betrieb: 1.120 - 1.570 € ppro Jahr, abhängig von Stromverbrauch (Sparmöglichkeiten dank Wärmepumpentarif und EVU-Sperre)
  • Wartung: 100 - 200 € pro Jahr
Fernwärme
  • Anschaffung: 5.000 - 10.000 € für Übergabestation und Anschluss
  • Betrieb: 2.600 - 2.900 € pro Jahr (Grundpreis 320 - 480 € und Arbeitspreis 10-12 ct pro kWh)
  • Wartung: meist durch den Versorger übernommen
Solarthermie-Heizung
  • Anschaffung: 5.000 - 12.000 €
  • Installation: 2.000 - 3.000 €
  • Betrieb: 100 - 200 € pro Jahr (bei sehr kalten Wintern kommen zusätzliche Kosten für eine weitere Heizanlage dazu)
  • Wartung: 100 - 200 € pro Jahr
Pelletheizung
  • Anschaffung: 20.000 - 30.000 €
  • Installation: 3.000 - 5.000 €
  • Betrieb: 800 - 1.200 € pro Jahr
  • Wartung: 200 - 300 € pro Jahr
Holzheizung
  • Anschaffung: 12.000 - 20.000 €
  • Installation: 2.000 - 4.000 €
  • Betrieb: 500 - 1.000 € pro Jahr
  • Wartung: 200 - 300 € pro Jahr
Stromdirektheizung
  • Anschaffung: 1.000 - 2.000 €
  • Installation: 500 - 2.000 €
  • Betrieb: sehr hohe laufende Kosten aufgrund des Stromverbrauchs, etwa 25 ct pro kWh
  • Wartung: minimal

EVU-Sperre

(Energieversorgungsunternehmen-Sperre für Wärmepumpen)

Wärmepumpen sind zwar energieeffizient, aber ohne Strom kommen sie nicht aus. Um Haushalte mit Wärmepumpen finanziell zu entlasten, gibt es spezielle Wärmepumpentarife. Diese sind im Schnitt um etwa 10 ct pro kWh preiswerter als normaler Haushaltsstrom. Zudem ist ab 2024 die EVU-Sperre für Energieversorger verpflichtend. Während dieser Sperrzeiten drosseln die Netzbetreiber den Stromverbrauch von Wärmepumpen. Die Sperrung ist nur kurz und wirkt sich kaum auf die Wärmeversorgung im Haus aus, da Wärmepumpen die Wärme zwischenspeichern können. Die Nutzer profitieren von günstigeren Tarifen und können zwischen einem festen Pauschalabschlag oder einem variablen Tarif mit prozentualer Absenkung des Arbeitspreises wählen.

2. Wie kann ich die neue Heizung finanzieren?

Die neue Heizung lässt sich mit einem Modernisierungskredit finanzieren. Der Staat greift Ihnen dabei unter die Arme: Mit der Heizungsförderung übernimmt die KfW-Bank bis zu 70 % der Investitionskosten. Achtung: Die Antragstellung erfolgt seit 2024 nicht mehr bei der Bafa, sondern nur noch bei der KfW!

Staatliche Förderung für die Kosten einer neuen Heizung der KfW im Einzelnen (für Bestandsgebäude)

staatliche-foerderung-erneuerbares-heizen

Grundförderung (30 %)

Die KfW unterstützt den Einbau von klimafreundlichen Heizungen, wie Wärmepumpen oder Biomasseheizungen, mit einer Grundförderung von 30 % der förderfähigen Kosten. Dazu zählen auch Umfeldmaßnahmen, wie der Austausch von Heizkörpern oder Elektroinstallationen.

Boni

Effizienz-Bonus (5 %): Dieser Bonus gilt für Wärmepumpen, die besonders umweltfreundliche Kältemittel oder Wärmequellen wie Erdwärme nutzen.

Klimageschwindigkeitsbonus (20 %): Wer seine alte Heizung schnell gegen eine neue, förderfähige Heizung austauscht, erhält diesen zusätzlichen Bonus. Dieser gilt bis 2028 und sinkt danach alle zwei Jahre.

Einkommensbonus (30 %)

Für Haushalte mit einem Jahreseinkommen von maximal 40.000 € gibt es einen zusätzlichen Bonus.

Durch die Kombination der Grundförderung mit Boni kann die Förderung maximal 70 % der Gesamtkosten betragen, was die Umstellung auf eine klimafreundliche Heizung attraktiv macht. Die förderfähigen Investitionskosten sind auf 30.000 € begrenzt. Um den Zuschuss zu erhalten, muss der Antrag vor Beginn der Arbeiten bei der KfW gestellt werden, und es ist eine Bestätigung durch einen Energieberater oder Fachbetrieb erforderlich.

3. Kann ich die neue Heizung steuerlich absetzen trotz Förderung?

Ja, bis zu 20 % der Kosten lassen sich als „energetische Maßnahme“ von der Steuer absetzen. Allerdings gibt es eine Begrenzung auf maximal 40.000 € pro Objekt. Das gilt auch, wenn Sie zusätzlich eine Förderung in Anspruch nehmen – diese wird lediglich von der Gesamtsumme abgezogen.

4. Wärmepumpe & Co: Lohnen sich die Kosten für eine neue Heizung?

Bei den hohen Investitionskosten fragen sich Eigenheimbesitzer natürlich, ob sich die neue Heizung rechnet. Wie sich energetische Sanierungen mit Gasheizungen, Pelletheizungen und Wärmepumpen finanziell niederschlagen, zeigt eine aktuelle Studie des WWF. So wird in ihr u.a. dargelegt, dass energetische Sanierungen – insbesondere der Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme wie Wärmepumpen – langfristig zu beachtlichen Kosteneinsparungen führen. Sowohl der Energieverbrauch als auch die CO₂-Emissionen werden dadurch deutlich reduziert. Außerdem verdeutlicht die Studie, dass sich diese Maßnahmen speziell bei steigenden Energiepreisen schneller amortisieren. Darüber hinaus wird die energetische Sanierung vom Staat gefördert und sie steigert natürlich den Wert der sanierten Immobilie.

Heizung erneuern: Kosten für ein Einfamilienhaus

Wie die folgende Grafik verdeutlicht, sind die Investitionskosten für Sanierungsmaßnahmen zwar hoch, zahlen sich aber langfristig aus. Insbesondere in Kombination mit Wärmepumpen verringern sich die Kosten im Rahmen einer Sanierung auf den EH-55-Standard beträchtlich. Daher ist es grundsätzlich empfehlenswert, bei einem Heizungsaustausch auch die energetische Sanierung der Gebäudehülle in Betracht zu ziehen.

kostenaufschluesselung-nach-heizoption

Unter Effizienzhaus 70 (EH 70) versteht man eine umfassende Sanierung, bei der normalerweise Dachdämmung und Fassadendämmung sowie ein Fenstertausch nötig sind. Um den Effizienzhausstandard 55 (EH 55) zu erreichen, muss das Gebäude vollumfänglich energetisch saniert werden. Dabei sind zusätzlich zu den EH 70-Maßnahmen eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie eine anspruchsvollere Fassadendämmung erforderlich.

5. Wann amortisiert sich die neue Heizanlage?

Wann sich die neue Heizung rentiert hat, hängt von derer Effizienz und den aktuellen Energiepreisen ab. Bei einer Wärmepumpe rechnet man mit etwa 10-15 Jahren, bei Gasbrennwertkesseln sind es eher 8-12 Jahre. Mit steigenden Energiepreisen kann sich diese Dauer jedoch verkürzen und eine effiziente Anlage spart schneller Geld ein.

Generell gilt die Wärmepumpe als effizienteste Heizung für den Altbau. Deswegen bekommt Sie auch die höchste Heizungsförderung. Die Wärmepumpe kann bis zu viermal mehr Energie liefern, als sie verbraucht. Langfristig bedeutet das niedrigere Betriebskosten, was die längere Amortisationsdauer rechtfertigt. Bei steigenden Energiepreisen und günstigen Stromtarifen für Wärmepumpen kann sich Anschaffung noch schneller rentieren.

6. Warum überhaupt Heizung erneuern?

Die Energiewende ist in vollem Gange. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) erlaubt ab 2024 für den Neubau nur noch Heizungen, die zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Das macht Sinn, denn veraltete Heizsysteme sind oft wahre Energieschleudern und verursachen nicht nur astronomisch hohe Heizkosten, sondern belasten auch die Umwelt. Moderne Heizungsanlagen sollen den Energieverbrauch senken und den CO₂-Ausstoß verringern.

Das Heizungsgesetz auf einen Blick

  • Für Neuinstallationen gilt seit 2024: Heizungen, die nur mit fossilen Brennstoffen (Öl, Gas) laufen, sind nicht mehr erlaubt.
  • Neue Heizungen müssen zu mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen.
  • Heizungen, die älter als 30 Jahre sind, müssen ausgetauscht werden.
  • Staatliche Zuschüsse helfen, die finanzielle Last zu tragen.

Ausnahmen und weitere Infos dazu finden Sie in unserem Ratgeber zum neuen Heizungsgesetz.

7. Muss unbedingt eine neue Heizung für den Altbau her oder reicht auch eine Reparatur?

Es muss nicht immer gleich eine neue Heizung sein. Tatsächlich kann eine funktionierende oder reparable Heizung bestehen bleiben, auch wenn sie keine erneuerbaren Energien einbindet. Laut GEG gilt jedoch, dass Heizungsanlagen, die 30 Jahre oder älter sind, unbedingt ersetzt werden müssen. Eine Reparatur ist in diesem Fall keine Option mehr.

durchschnitt-energieverbrauch-je-heizsystem

8. Ist eine Öl- oder Gasheizung 2024 noch erlaubt?

Verboten ist, was ausschließlich mit Öl oder Gas betrieben wird. Gemäß § 72 GEG besteht für Heizungen, die ausschließlich fossile Brennstoffe verwenden und älter als 30 Jahre sind, eine Austauschpflicht. Eine Gasheizung ist nur dann erlaubt, wenn sie zu 65 % mit biogenem oder synthetischem Gas aus erneuerbaren Quellen arbeitet. Eine Ölheizung ist nur als Hybridheizung erlaubt. Sie muss also mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien kombiniert wird.

Erlaubt sind außerdem folgende Heizungstypen:

  • Wärmepumpe
  • Wärmenetz (Fernwärme und Nahwärme)
  • Solarthermie-Heizung
  • Pelletheizung
  • Holzheizung
  • Stromdirektheizung

9. Haben Heizungen eigentlich Energielabel?

Ja – mit Ausnahme von Solarthermieanlagen, für die es kein solches Label gibt. Ob diese EU-Energielabel aber genauso aussagekräftig sind wie bei Elektrogeräten oder gar Häusern, ist fraglich. Das Label zeigt nur die Energieeffizienzklasse an , aber man bekommt keine Details zum tatsächlichen Energieverbrauch. Es hilft also nicht unbedingt bei der Wahl zwischen zwei gleich funktionierenden Heizungen. Auch die Umweltfreundlichkeit wird bei diesem Label nicht berücksichtigt, ebenso wenig wie die Dämmung des Hauses, von der die Effizienz einer Heizung ebenfalls abhängt.

10. Brauche ich einen Energieberater bei einer neuen Heizung?

Zwingend vorgeschrieben ist eine Energieberatung beim Heizungstausch zwar nicht. Sie kann aber sehr nützlich sein. Ein Energieexperte kann Ihnen dabei helfen, das beste Heizsystem für Ihr Haus zu finden. Außerdem ist eine Energieberatung im Zuge der Sanierungspflicht nützlich: Ihr Berater erstellt einen individuellen Sanierungsfahrplan und zieht mögliche Förderungen an Land. Ohne eine Energieberatung bekommen Sie keine Fördermittel.

Marco Kaudel ist Experte für Immobilienbewertung und kennt sich in Sachen energetische Sanierung aus. In diesem Podcast spricht er mit uns über die Sanierungspflicht und die Vorteile von energetischen Modernisierungen.

Neue Heizung: Tipps und Handlungsempfehlungen

  • Prüfen Sie die Notwendigkeit eines Heizungstauschs.
    Wenn Ihre Heizung älter als 30 Jahre ist oder nicht den neuen gesetzlichen Anforderungen entspricht, planen Sie den Austausch rechtzeitig. So vermeiden Sie Ärger aufgrund von Sanktionen und können noch die Fördergelder mitnehmen.
  • Informieren Sie sich unbedingt über die Fördermöglichkeiten.
    Mit den staatlichen Zuschüssen der KfW und der steuerlichen Absetzbarkeit können Sie ordentlich Geld sparen. Wichtig: Beantragen Sie die Fördermittel, bevor Sie mit der Installation loslegen, und behalten Sie die Höchstgrenzen der Förderung im Auge.
  • Holen Sie sich einen Energieberater ins Boot.
    Energieexperten wissen genau, welches Heizsystem am besten zu Ihrem Haus passt. Und ohne die Beratung gibt es meist auch keine Fördergelder.
  • Schauen Sie sich die langfristigen Kosten genau an.
    Vergleichen Sie die Kosten für Anschaffung und Betrieb mit den Energieeinsparungen und den Umweltvorteilen. Energieeffiziente Systeme wie Wärmepumpen können zwar teurer in der Anschaffung sein, aber durch niedrigere Betriebskosten und staatliche Förderungen sparen Sie am Ende bares Geld.
  • Erwägen Sie eine komplette energetische Sanierung.
    Wenn Sie die Heizung erneuern, ist das die perfekte Gelegenheit, auch andere Maßnahmen anzugehen, die den Energieverbrauch im Haus senken und den Wert Ihrer Immobilie steigern.
  • Behalten Sie die Entwicklung die Energiepreise im Auge.
    Wenn die Preise steigen, amortisiert sich die neue Heizanlage schneller. Und günstige Tarife, z. B. für Wärmepumpenstrom, helfen ebenfalls die Kosten schneller wieder reinzuholen.
  • Denken Sie an die gesetzlichen Vorgaben.
    Seit 2024 müssen neue Heizungen zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien laufen. Behalten Sie das bei der Entscheidungsfindung im Hinterkopf.
Daniel Korth

Daniel Korth

Daniel Korth betreut als Online Marketing Manager die Online-Aktivitäten bei Starpool. Als Finanzblogger und -Podcaster beschäftigt er sich schon seit Jahren mit Themen wie Geldanlage, Immobilien und Humankapital. Dieses Wissen bringt Daniel nun auch bei WOHNEN UND FINANZIEREN mit ein.

Unsere Finanzierungspartner

Wir kooperieren mit mehr als 400 Banken, Sparkassen, Versicherungen und Bausparkassen. Dank dieser umfangreichen Zusammenarbeit können unsere Finanzierungsexperten eine genau für Sie maßgeschneiderte Baufinanzierung ermitteln.

(H)aus­gewählte Infos

Bleiben Sie auf dem Laufenden! Mit neusten Entwicklungen, Expertentipps & inspirierenden Storys rund um Bauen, Sanieren & Co.