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Von Nutzkeller zu Wohnkeller: So bauen Sie das Untergeschoss aus

Keller ausbauen: Mehr Wohnraum, mehr Lebensqualität

Viele Hausbesitzer sehen im Keller oft nur einen Lagerplatz. Doch wozu kostbaren Wohnraum verschenken? Richtig ausgebaut, kann der Keller zu einem gemütlichen Gästezimmer, einem Wellnessbereich mit Sauna oder sogar zu einer ganzen Einliegerwohnung umfunktioniert werden. Wir verraten, wie Sie am besten ins Untergeschoss investieren und Ihren Keller optimal ausbauen.

Was genau ist ein Wohnkeller?

Wie der Name schon sagt, geht ein Wohnkeller über die reine Lagerfunktion hinaus und wird als vollwertiger Wohnraum genutzt. Das Untergeschoss eröffnet im wahrsten Sinne des Wortes neue Perspektiven für Hausbesitzer. Sie können den verfügbaren Wohnraum erweitern, ohne dabei die Wohnfläche oberhalb des Erdniveaus vergrößern zu müssen.

Ein herkömmlicher Nutzkeller ist oft kalt, dunkel und wird hauptsächlich als Lager oder Werkstatt genutzt. Im Gegensatz dazu ist ein Wohnkeller so konzipiert, dass er den gleichen Komfort und die gleiche Funktionalität wie die Hauptwohnräume eines Hauses erfüllt. Dies setzt eine angemessene Dämmung, Heizung, Belüftung und ausreichend Tageslicht voraus.

Reiner Nutzkeller:

  • praktischer Stauraum
  • Unterbringung der Haustechnik und Zentralheizung
  • Waschküche / Wäschekeller
  • keine gesetzliche Festlegung zu Raumhöhe
  • Wände und Böden benötigen keine besondere Dämmung
  • meistens unbeheizt

Wohnkeller / ausgebauter Keller:

  • hochwertiger Hobbyraum, Gästezimmer, Homeoffice, Sauna, Partykeller etc.
  • Raumhöhe ist gesetzlich festgelegt, abhängig von den Landesbauordnungen
  • Brandschutz-Anforderungen müssen erfüllt sein inkl. zweiter Fluchtweg
  • Raum muss trocken und gedämmt sein
  • Fensterflächen sind in der Bauordnung festgelegt
  • angemessene Heizung notwendig

Die Entscheidung, einen Keller zu einem Wohnkeller auszubauen, schafft nicht nur zusätzlichen Wohnraum, sondern steigert auch den Wert Ihrer Immobilie.

Souterrain und Tiefparterre sind andere Bezeichnungen für einen ausgebauten Wohnkeller. Im Gegensatz zu einem vollständig unterirdischen Keller haben Souterrainwohnungen oder -räume in der Regel Fenster, die teilweise oder ganz über die Erdoberfläche hinausragen.

Keller ausbauen: Planung und Vorbereitung

Wenn Sie einen Hausbau planen, dann integrieren Sie den Wohnkeller am besten von Anfang an in Ihre Planung. Das Bauland ist knapp, die Grundstückspreise hoch – eine Investition ins Untergeschoss lohnt sich allemal. Beim Neubau haben Sie den großen Vorteil, dass alle gesetzlichen Anforderungen direkt in die Bauplanung mit einfließen können. Dazu gehören eine ausreichende Belichtung durch größere Lichtschächte, Fenster oder sogar eine Terrassentür, eine effektive Dämmung und Belüftung sowie die Integration in das Heizsystem des Hauses. Stimmen Sie frühzeitig alles mit Ihrem Architekten und den Bauämtern ab. Beim Fertighaus empfiehlt es sich, auch gleich einen Fertigkeller einzubauen.

Nutzkeller zum Wohnraum ausbauen

Wenn Sie einen bestehenden Keller nachträglich zum Wohnraum umbauen möchten, dann wird das mit höherem Aufwand verbunden sein. Die gesetzlichen Anforderungen unterscheiden sich je nach Bundesland, aber generell ist eine Baugenehmigung erforderlich. Diese stellt sicher, dass Sie alle baurechtlichen Vorschriften einhalten, wenn Sie Ihren Keller bewohnbar machen. Das gilt insbesondere in Bezug auf Raumhöhe, Lichtverhältnisse, Belüftung und Brandschutz. Kontaktieren Sie das zuständige Bauamt, um die notwendigen Unterlagen einzureichen und informieren Sie sich über spezifische Anforderungen wie den zweiten Fluchtweg oder Mindestfenstergrößen.

In jedem Fall gilt: Untersuchen Sie die bestehende Bausubstanz sehr gründlich. Achten Sie auf Anzeichen von Feuchtigkeit oder Schimmel, da diese vor Beginn der Umbauarbeiten behandelt werden müssen. Die Statik des Gebäudes sollte ebenfalls kontrolliert werden, denn durch den Ausbau entsteht eine zusätzliche Last.

Einliegerwohnung im Keller: Ein Sonderfall

Mit einer Einliegerwohnung schaffen Sie wertvollen Wohnraum. Lassen Sie hier Ihre erwachsenen Kinder einziehen oder vielleicht Ihre älteren Eltern, die auf Hilfe und barrierefreies Wohnen angewiesen sind. So oder so entsteht ein Mehrgenerationenhaus, in dem alle nah beieinander sind und doch jeder seinen eigenen Bereich hat. Oder Sie vermieten die Einliegerwohnung und zahlen so Ihren Hauskredit schneller zurück. Zu beachten ist nur, dass die Anforderungen an eine Einliegerwohnung höher sind als an einen gewöhnlichen Wohnkeller.

Die Einliegerwohnung ist eine selbständige Wohneinheit, die mindestens einen Raum, ein Bad und eine Küche oder Kochnische beinhalten muss. Außerdem müssen noch folgende Kriterien erfüllt sein:

  • Es existiert ein eigener Zugang.
  • Ein Fluchtweg ist vorhanden (z. B. großes Fenster oder Terrassentür).
  • Es gibt eigene Anschlüsse an Wasserversorgung und sanitäre Einrichtungen.
  • Die Wohnung hat einen eigenen Wasserzähler, einen Stromkreis und einen Sicherungskasten.

Keller als Wohnraum nutzen: Alle Anforderungen auf einen Blick

Aspekt beim Kellerausbau

Ausführung für Wohnkeller

Altlasten

In einem Wohnkeller ist man sehr nah am Erdreich, deswegen sollte der Boden auf mögliche Altlasten wie Schadstoffe oder Kontaminationen untersucht werden.

Aspekt beim Kellerausbau

Ausführung für Wohnkeller

Altlasten

In einem Wohnkeller ist man sehr nah am Erdreich, deswegen sollte der Boden auf mögliche Altlasten wie Schadstoffe oder Kontaminationen untersucht werden.

Deckenhöhe

Mindestens 2,30 laut Landesbaurecht. 2,50 m ist optimal für ein angenehmes Raumgefühl.

Licht

Natürlichen Belichtung durch Einbau von größeren Fenstern maximieren. Ca. 10 % von der Raumgrundfläche, je nach Bauordnung. Auf künstliche Beleuchtung als Ergänzung achten.

Belüftung

Für frische Luft durch natürliche Belüftung (Durchzug) oder durch eine Belüftungsanlage sorgen.

Dämmung

Dämmung optimieren, um Wärmeverluste zu vermeiden. Achtung, ein Wohnkeller fällt unter das GEG und muss dementsprechend energieeffizient sein. Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) darf maximal 0,3 betragen.

Wärme

Für gleichmäßige und angenehme Wärme im Raum eine Fußbodenheizung oder Radiatoren installieren.

Feuchtigkeitsschutz

Für umfassende Abdichtung gegen eindringende Feuchtigkeit und Wasser von außen sorgen.

Schallschutz

Materialien zur Schalldämmung verwenden, um die Übertragung von Trittschall und Luftschall zwischen dem Keller und den oberen Stockwerken zu reduzieren.

Brandschutz

Rauchmelder einbauen und zweiten Fluchtweg sicherstellen.

Innenausbau

Eine besonders gemütliche Wohnatmosphäre schaffen, z. B. durch atmungsaktive natürliche Wandfarben, helle Möbel, clevere Lichtkonzepte etc.

Einbruchschutz

Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie verstärkte Fenster, Sicherheitstüren und ggf. ein Alarmsystem einplanen.

Wohnkeller und Nutzkeller schließen sich nicht aus

Wer einen Wohnkeller hat, muss nicht unbedingt auf einen Nutzkeller verzichten. Tatsächlich lässt sich beides miteinander vereinbaren. Durch die Aufteilung des Kellers in verschiedene Bereiche können spezifische Zonen für Wohn- und Nutzzwecke geschaffen werden. Beispielsweise kann ein Teil des Kellers als gemütliches Gästezimmer oder Homeoffice ausgebaut werden, während ein anderer Bereich für Lagerung, Haustechnik oder als Werkstatt dient. Mobile Trennwände oder Vorhänge ermöglichen eine flexible Raumnutzung. So kann ein Bereich bei Bedarf schnell von einem Nutz- in einen Wohnbereich umgewandelt werden.

Die Kosten eines Wohnkellers

Je nachdem, wie groß die Fläche ist und wie genau Sie Ihre Kellerräume ausstatten, fallen die Kosten für den Kellerausbau unterschiedlich aus. Zur Orientierung können Sie von ca. 1.000 bis 1.2000 € pro qm ausgehen. Die Kosten für einen Wohnkeller mit 100 qm würden bei einem Neubau also bei ca. 100.000 bis 120.000 € liegen.

Staatliche Zuschüsse, die ausschließlich für den Ausbau von Wohnkellern gedacht sind, gibt es nicht. Bei einem Neubau können Sie jedoch auf das Wohneigentumsprogramm der KfW-Bank zurückgreifen.

Sauna im Keller einrichten: Was Sie beachten müssen

Sie möchten Ihren Kellerraum zur Sauna umbauen? Prinzipiell lässt sich dieses Vorhaben erfolgreich umsetzen. Sie müssen nur einiges beachten, damit der Traum von der privaten Wellness-Oase nicht zum Alptraum wird. Vor allem geht es um Feuchtigkeitsschutz und gute Belüftung, damit Feuchteschäden und Schimmelbildung keine Chance haben.

  1. Für den Einbau einer Sauna im Keller brauchen Sie mindestens 15 qm Platz. Zusätzlich muss Fläche für den Ruheraum, nach Bedarf auch für einen Whirlpool, vorhanden sein.
  2. Die Luftfeuchtigkeit im Keller mit Sauna sollte bei 55 % liegen.
  3. Eine gute Dämmung verhindert Kondenswasserbildung und damit auch Schimmel und Fäulnis. Mit „gut“ ist erstens eine Dicke von ca. 12 bis 15 cm gemeint und eine luftdichte Dampfsperre, damit keine Feuchtigkeit in die Dämmung eindringt.
  4. Nach der Nutzung der Sauna muss für einen Austausch der feuchten, warmen Innenluft mit kalter, trockener Außenluft gesorgt werden. Dafür muss Durchzug geschaffen werden, der Keller muss also über ausreichend große Fenster und Türen verfügen. Oder es wird zusätzlich eine Belüftungsanlage errichtet.
  5. Ein elektrischer Saunaofen benötigt in der Regel einen Starkstromanschluss. Alternativ gehen auch 230-Volt-Saunen oder Infrarotkabinen, die mit einem normalen Hausstromanschluss auskommen.

Sauna im Keller: Vor- und Nachteile auf einen Blick

Vorteile einer Sauna im Keller

Nachteile einer Sauna im Keller

  • Unkompliziert: Für die Sauna im Keller brauchen Sie keine Genehmigung
  • Privater Wellness-Bereich: Unabhängig und ungestört jederzeit saunieren
  • Cleverer Platzgewinn: Aus ungenutztem Raum wird eine Wellness-Oase
  • Wertsteigerung Ihres Heims: Eine Sauna kann den Immobilienwert erhöhen
  • Anschlüsse clever nutzen: Bestehende Anschlüsse erleichtern die Installation
  • Betriebskosten vs. Eintritt in öffentliche Sauna: pro Saunagang nur 4 bis 6 €
  • Investitionen einplanen: Die Einrichtung einer Sauna kann teuer sein
  • Bauliche Vorschriften beachten: Von Wärmedämmung bis Belüftung – alles muss stimmen
  • Feuchtigkeit im Griff halten: Gefahr von Schimmelbildung
  • Raum wird niedriger: Durch die notwendigen Dämm-Maßnahmen erhöht sich der Kellerfußboden um bis zu 15 cm

Sauna im Keller: Kosten

Die Kosten für eine Einbausauna beginnen bei ca. 2.500 € bis 4.000 € für kleinere Modelle, größere Saunen können bis zu 10.000 € kosten. Hinzu kommen noch Kosten für den Elektrosaunaofen ab 400 € aufwärts, für die Montage, wenn sie nicht in Eigenleistung erfolgt, und für den Anschluss der Elektronik. Nicht zu vergessen sind die Kosten für spezielle Dämmmaßnahmen und eventuell für den Einbau einer Lüftungsanlage.

Stefanie Neumann

Stefanie Neumann

Stefanie Neumann verantwortet als Lead Marketing & Communication bei Starpool alle strategischen Belange im Rahmen des Marketings und der Unternehmenskommunikation. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung im redaktionellen Umfeld unterstützt sie den Kreationsprozess von WOHNEN UND FINANZIEREN.

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