Betrachten wir gemeinsam die Entwicklung der Grundstückspreise, analysieren die aktuelle Marktsituation und wagen eine Prognose auf zukünftige Trends.
Bauland in Deutschland ist rar, gefragt wie nie und dementsprechend teuer. Laut Experteneinschätzungen ist im Vergleich zu 2024 im Bundesdurchschnitt preislich kaum Bewegung zu erwarten: Die Prognose liegt bis Ende 2025 bei rund –0,2 %. Einzelne Regionen könnten sich davon jedoch deutlich abkoppeln – mit Anstiegen von knapp 4 % im Bergischen Land bis zu Rückgängen von etwa 5 % in Berlin. Wo lohnt es sich also heute zu kaufen und welche Prognose gibt es auf zukünftige Trends?
Die Nachfrage nach Bauland ist in Deutschland stark gestiegen, was nicht zuletzt an der hohen Zuwanderung und der steigenden Zahl von Single-Haushalten liegt. So konnte in den letzten Jahren ein deutlicher Anstieg der Grundstückspreise in vielen Teilen Deutschlands beobachtet werden.
Aktuelle Grundstückspreise und Prognose im Schnelldurchlauf
- Aktuelle Preislage: In Metropolregionen wie München (2.750 €/m²) oder Hamburg (800 €/m²) sind die Grundstückspreise weiterhin hoch. Auf dem Land geht es deutlich preiswerter zu, z. B. im Umland Thüringens oder Sachsens (unter 100 €/m²).
- Besonders hohe Preise sind in süddeutschen Städten wie Stuttgart (1.685 €/m²) zu beobachten. Günstigere Grundstücke gibt es in Regionen wie Sachsen-Anhalt (98 €/m²) oder Mecklenburg-Vorpommern (131 €/m²).
- Prognose für 2026: Bundesweite Stagnation der Preise wird erwartet.
Grundstückskosten schnell berechnen
Der nachfolgende Grundstückskosten-Rechner hilft dabei, eine ungefähre Kostenindikation zu erhalten. Geben Sie dazu nur ein paar wenige Informationen an.
Die Berechnungen basieren auf durchschnittlichen Erschließungskosten deutscher Gemeinden (Stand: 2023) und dienen als erste Orientierung. Die tatsächlichen Kosten können je nach Kommune, Bodenbeschaffenheit und weiteren Faktoren erheblich abweichen. Für eine genaue Kostenermittlung wenden Sie sich bitte an Ihre zuständige Gemeinde oder einen Fachplaner.
Datenquellen: Statistisches Bundesamt, Bundesverband der Erschließungsunternehmen, kommunale Gebührensatzungen.
Aktuelle Grundstückspreise in Deutschland
Die gegenwärtige Lage der Grundstückspreise in Deutschland ist geprägt von einer anhaltend hohen Nachfrage, insbesondere in Metropolregionen und urbanen Zentren. In Großstädten wie Hamburg, Berlin, München, Frankfurt und Stuttgart erreichen die Preise für Bauland teils exorbitante Höhen. Auch das Umland dieser Metropolen – aber auch der klassischen Universitätsstädte wie Regensburg und Heidelberg – ist teurer. Im Gegensatz dazu sind die Preise auf dem Land deutlich moderater oder stagnieren.
Die Unterschiede zwischen Stadt und Land sind teilweise eklatant: Während in Städten wie München schon mal Quadratmeterpreise von über 4.000 € zu beobachten sind, bekommt man in ländlichen Gebieten Sachsens oder Thüringens Bauland für unter 100 €/m². Die Schere zwischen Stadt und Land ist weiterhin sehr groß und gilt als einer der auffälligsten Merkmale des Grundstücksmarkts 2025.
Grundstückspreise im bundesweiten Durchschnitt
Der Durchschnittspreis für Bauland in Deutschland im Jahr 2025 liegt zwischen 200 und 300 €/m².
Was kostet ein Grundstück pro Quadratmeter?
Grundstückspreise nach Postleitzahl
Wer sich auf die Suche nach dem passenden Bauland begibt, wird schnell feststellen, dass die Grundstückspreise nach Postleitzahl stark variieren. In gefragten Lagen der Großstädte oder in aufstrebenden Metropolregionen sind hohe Quadratmeterpreise keine Seltenheit. Doch wie viel kostet ein Grundstück im Durchschnitt und was sind die aktuellen Preise pro Quadratmeter?
Die folgende Tabelle zeigt Grundstückspreise in Deutschlands Großstädten mit über 100.000 Einwohnern (die Kosten beziehen sich auf baureife Grundstücke mit einer Größe von 300 bis 800 m² in mittlerer bis guter Wohnlage):
Stadt | Ø Baugrundstückspreis |
Augsburg |
800 €/m² |
Bergisch Gladbach |
520 €/m² |
Berlin |
495 €/m² |
Bielefeld |
350 €/m² |
Bochum |
475 €/m² |
Bonn |
765 €/m² |
Braunschweig |
480 €/m² |
Bremen |
385 €/m² |
Bremerhaven |
110 €/m² |
Chemnitz |
100 €/m² |
Darmstadt |
900 €/m² |
Dortmund |
450 €/m² |
Dresden |
385 €/m² |
Duisburg |
360 €/m² |
Düsseldorf |
800 €/m² |
Erlangen |
870 €/m² |
Essen |
460 €/m² |
Frankfurt (Main) |
1.300 €/m² |
Freiburg im Breisgau |
1.050 €/m² |
Fürth |
790 €/m² |
Gelsenkirchen |
300 €/m² |
Göttingen |
135 €/m² |
Gütersloh |
380 €/m² |
Hagen |
250 €/m² |
Halle an der Saale |
270 €/m² |
Hamburg |
800 €/m² |
Hamm |
220 €/m² |
Hannover |
570 €/m² |
Herne |
305 €/m² |
Hildesheim |
260 €/m² |
Ingolstadt |
1.000 €/m² |
Jena |
400 €/m² |
Kaiserslautern |
210 €/m² |
Kassel |
240 €/m² |
Kiel |
380 €/m² |
Koblenz |
475 €/m² |
Köln |
1.040 €/m² |
Krefeld |
370 €/m² |
Leipzig |
260 €/m² |
Leverkusen |
400 €/m² |
Lübeck |
500 €/m² |
Ludwigshafen |
490 €/m² |
Magdeburg |
260 €/m² |
Mainz |
1.100 €/m² |
Mannheim |
800 €/m² |
Moers |
275 €/m² |
Mönchengladbach |
310 €/m² |
Mülheim |
475 €/m² |
München |
2.750 €/m² |
Münster |
800 €/m² |
Neuss |
600 €/m² |
Nürnberg |
735 €/m² |
Oberhausen |
365 €/m² |
Offenbach |
900 €/m² |
Oldenburg |
360 €/m² |
Osnabrück |
365 €/m² |
Paderborn |
395 €/m² |
Pforzheim |
585 €/m² |
Potsdam |
550 €/m² |
Recklinghausen |
310 €/m² |
Regensburg |
890 €/m² |
Remscheid |
255 €/m² |
Rostock |
400 €/m² |
Saarbrücken |
310 €/m² |
Salzgitter |
220 €/m² |
Siegen |
210 €/m² |
Solingen |
395 €/m² |
Stuttgart |
1.685 €/m² |
Trier |
360 €/m² |
Ulm |
600 €/m² |
Wiesbaden |
1.095 €/m² |
Wolfsburg |
315 €/m² |
Wuppertal |
315 €/m² |
Würzburg |
500 €/m² |
Quelle: LBS Preisspiegel “Markt für Wohnimmobilien” 2025
Wie werden sich die Grundstückspreise in Deutschland entwickeln? Prognose für 2026 und darüber hinaus
Die Prognose zur Entwicklung des Baulandmarkts zeigt einen komplexen Interessenkonflikt: Einerseits ist die Bereitstellung von Bauland wichtig, um mehr Wohnraum zu schaffen, andererseits stehen ökologische Ziele wie die Vermeidung von Flächenversiegelung dagegen.
- Regional wird ein knappes Baulandangebot vor allem im südlichen Rheinland-Pfalz, in Oberfranken und im Regierungsbezirk Kassel erwartet, während in Niederbayern, Aachen und der Eifel sowie im nördlichen Sachsen mehr Bauflächen verfügbar sein könnten.
- Bundesweit wird die Nachfrage nach Bauland zwar eher verhalten eingeschätzt, aber nicht mehr ganz so pessimistisch wie für 2024. Besonders für das nordöstliche Brandenburg, Thüringen und das Bergische Land in NRW wird eine wachsende Nachfrage erwartet.
- Generell ist anzunehmen, dass die Preise für Bauland im bundesweiten Durchschnitt. mit -0,2 % bis Ende 2025 stagnieren. Besonders deutliche Preisrückgänge werden für Berlin (-5 %) und Karlsruhe (-4,8 %) Im Gegensatz dazu wird im Bergischen Land ein Preisanstieg von 3,9 % erwartet.
Ist Bodenrichtwert gleich Grundstückspreis?
Nein. Der Bodenrichtwert ist ein amtlicher Durchschnittswert für den Quadratmeterpreis unbebauten Landes in einer bestimmten Region. Zwar dient er als Ausgangspunkt für die Preisfindung bei Kauf und Verkauf. Der endgültige Grundstückspreis ergibt sich jedoch aus der Marktdynamik und den Eigenschaften des jeweiligen Grundstücks (Größe, Form, Erschließungszustand und eventuelle Bebauungsmöglichkeiten).
Unser Fazit zur Entwicklung der Grundstückspreise
Die aktuelle Prognose deutet darauf hin, dass die Preise für Bauland im bundesweiten Durchschnitt eher stagnieren.
Die Lage des Grundstücks bleibt ein zentraler Wertfaktor. Gefragte Standorte in Großstädten und Metropolregionen dürften weiterhin hohe Preise erzielen. Gleichzeitig könnten sich für Käufer in weniger gefragten Lagen Chancen ergeben, zu günstigeren Konditionen Eigentum zu erwerben. Interessenten sollten daher einen Blick über die Stadtgrenzen hinaus wagen. In den Randgebieten der Städte, dem sogenannten Speckgürtel, lässt sich häufig ein passendes Grundstück finden, ohne auf eine gute Infrastruktur und Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr verzichten zu müssen.
Für eine fundierte Entscheidung beim Grundstückskauf ist es nach wie vor superwichtig, die lokalen Marktgegebenheiten zu analysieren und neben der Lage auch Faktoren wie Größe, Erschließungszustand und rechtliche Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Die Entwicklung der Grundstückspreise ist und bleibt ein komplexes Geschehen, das von vielen äußeren Einflüssen abhängt. Bauherren und Investoren sollten daher den Markt stets im Auge behalten und sich fachkundig beraten lassen, um langfristig werthaltige Entscheidungen zu treffen.