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Fußbodenheizung: Von Installation bis Betrieb

Warme Füße, moderne Technik

Ihr Zuhause soll vor allem eins: Behaglich sein. Schließlich wollen Sie entspannen und sich rundum wohlfühlen – und dafür ist ein angenehmes Raumklima wichtig. Das Gute an einer Fußbodenheizung ist, dass Sie sie nicht sehen, aber ihre gespendete Wärme durchaus spüren. Die Entscheidung für oder gegen eine Fußbodenheizung sollte jedoch mit Bedacht getroffen werden.

Wie funktioniert eine Fußbodenheizung?

Die Fußbodenheizung ist, wie auch die Wandheizung, eine Flächenheizung, die die Wärme gleichmäßig über die gesamte Bodenfläche verteilt und dadurch nur geringe Vorlauftemperaturen benötigt. Das macht sie besonders energiesparsam und gleichzeitig effizient. Sie wird direkt in den Fußboden verbaut und ist in der Funktionsweise von den alten Römern inspiriert, die in ihren Thermen und Privathäusern den Boden mit heißer Luft erhitzten.

Der direkte Kontakt der Fußbodenheizung mit dem Boden schafft Behaglichkeit und erlaubt auch im Winter das Barfußlaufen zuhause. Gegenüber konventionellen Heizkörpern, die an der Wand montiert sind, ist die Fußbodenheizung unsichtbar und lässt sich hervorragend mit Solarthermie oder einer Wärmepumpe betreiben. Die Warmwasserrohre unter dem Heizestrich geben die Wärme direkt an den Bodenbelag weiter und schaffen ein angenehmes Raumklima. Alternativ gibt es Modelle mit elektrischem System und Infrarot.

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Welche Arten von Fußbodenheizung gibt es?

Unterschieden wird in drei gängige Heizsysteme. Welche Fußbodenheizung für den eigenen Haushalt geeignet ist, hängt von der Größe der Räume und weiteren Faktoren ab. Die Auswahl besteht zwischen der Warmwasser-Fußbodenheizung, der Elektro-Fußbodenheizung und der Infrarot-Fußbodenheizung. Je nachdem, wo sie integriert werden, bieten sie durch die Technik ihre speziellen Eigenschaften und Vorteile.

Die Warmwasser-Fußbodenheizung

Warmwasser-Fußbodenheizungen sind weit verbreitet und schon seit den 70er-Jahren im Einsatz. Hierbei liegen unterhalb des Bodens Rohre, durch die Wasser fließt, welches vom zentralen Heizsystem des Hauses erwärmt wird. Dieses kann sowohl eine typische Gas- und Ölheizung, ein modernes System mit Solarthermieanlage oder einer Wärmepumpe sein. Der Boden nimmt die Wärme auf und gibt sie an den Raum ab.

Die Warmwasser-Heizung arbeitet energiesparsam und kann entweder als Nasssystem oder Trockensystem installiert werden. Beim Nasssystem werden die Rohre direkt in den Estrich verlegt, was gängig bei Neubauten ist. Das Trockensystem erlaubt eine Einbettung der Heizrohre in Schaumplatten, die unter dem Bodenbelag verlegt werden. Diese Variante eignet sich besonders für das Nachrüsten der Fußbodenheizung bspw. im Zuge energetischer Sanierungen von Altbauten.

Die Elektro-Fußbodenheizung

Eine modernere Form ist die elektrische Fußbodenheizung. Hier entsteht die Wärme über Heizelemente oder Heizmatten, die direkt unter dem Bodenbelag liegen und an den Strom und an ein Thermostat angeschlossen sind. Das elektrische Heizsystem arbeitet sehr schnell und ist einfach zu installieren. Durch das Thermostat wird es aktiviert, sobald die Temperatur unter einen festgelegten Wert fällt. Bevorzugt eignen sich diese Modelle für kleine Räumen oder als zusätzliche Heizung.

Die Infrarot-Fußbodenheizung

Für die Erwärmung des Bodens nutzt dieses Fußbodenheizsystem Infrarot-Strahlen, die über eine Folie mit Heizdrähten abgegeben werden, welche unter dem Bodenbelag verlegt sind. Solche Infrarot-Fußbodenheizungen sind sehr effizient und heizen sich besonders schnell auf. Daher sind sie besonders für Räumlichkeiten geeignet, die kurzzeitig hoch beheizt werden sollen.

Neuinstallation oder Fußbodenheizung nachrüsten?

Um den Einbau der Fußbodenheizung planen zu können, ist es notwendig, sich für eine sinnvolle Verlegungstechnik und ein effizientes System zu entscheiden. Möglich ist eine mäanderförmige oder schneckenförmige Verlegung oder auch die modulare Form, die beide Verlegungsarten kombiniert. Die Mäanderform wird spiralförmig umgesetzt, bei der Schneckenform verlaufen die Rohre parallel zueinander in mehreren Bahnen.

Im Neubau wird die Fußbodenheizung in der Regel schon von vorneherein eingeplant und lässt sich kostengünstig integrieren. Ebenso kann sie bei einer Modernisierung nachträglich eingebaut werden, beispielsweise, wenn bereits eine Neuverlegung des Bodenbelags geplant ist. Da für die Installation für gewöhnlich ein neuer Estrich benötigt wird, fällt die Wahl oft auf reine Nachrüstsysteme, die sich auch auf bestehendem Estrich montieren lassen. In Altbauten ist es wichtig, dass neben der nachgerüsteten Fußbodenheizung auch eine geeignete Fassadendämmung und Dachdämmung vorhanden ist, damit sich der Einbau und die Nutzung rentieren.

Fußbodenheizung: Welcher Boden ist geeignet?

Der Aufbau der Fußbodenheizung besteht üblicherweise aus einer Dämmung, einer Abdeckung zum Schutz der Dämmschicht, aus den Heizrohren, einem Trägersystem, dem Heizestrich und aus Trockenstrichplatten, über denen der Bodenbelag liegt. Die Frage, für welche Fußbodenheizung welcher Boden geeignet ist, lässt sich sowohl für den neuen Einbau als auch für das Nachrüsten stellen. Dabei sind Naturmaterialien wie Holz, Kork, Stein, Marmor oder Keramik ebenso geeignet wie PVC, Laminat, Vinyl oder Teppich.

Voraussetzung ist, dass die Materialien für die Verwendung mit einer Fußbodenheizung freigegeben sind. Gerade Naturstein, Marmor oder Keramikfliesen besitzen optimale thermische Eigenschaften und speichern die Wärme länger. Bei Holz gilt es darauf zu achten, dass es sich um eine Sorte handelt, die eine hohe Wärmeleitfähigkeit besitzt, darunter Nussbaum, tropische Hölzer oder Eiche. Kork, Teppich oder Linoleum können die Wärmeübertragung ungünstig beeinträchtigen und benötigen einen Wärmedurchlasswiderstand von maximal 0,15 m² K/W.

Was kostet eine Fußbodenheizung?

Die Kosten für den Einbau einer Fußbodenheizung hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. So spielt natürlich erst einmal die Gesamtfläche Ihres Hauses, die mit Fußbodenheizung ausgestattet werden soll, eine entscheidende Rolle. Aber auch die Aufteilung der Flächen ist ein Faktor. Gibt es viele kleine Räume mit einer Fläche, sind die Kosten für die Fußbodenheizung je Quadratmeter höher als bei großen zusammenhängenden Flächen. Entscheiden Sie sich für eine Kombination mit weiteren Wärmeerzeugern, kommt komplexere Technik zum Einsatz, was die Kosten nach oben treiben kann. Selbstverständlich gibt es auch technische und materielle Qualitätsunterschiede zwischen verschiedenen Herstellern, die Einfluss auf die Kosten der Fußbodenheizung haben.

Nasssysteme, die in Neubauten zum Einsatz kommen, kosten mit der Verlegung des Estrichs ungefähr zwischen 50 bis 100 €/m². Bei einer nachträglichen Installation im Bestandsbau sind mehr Vorarbeiten notwendig. So muss der vorhandene Bodenbelag entfernt und der Boden ggf. gefräst werden. Daher sind die Kosten für diese Fußbodenheizungen höher. Für das Nachrüsten sind Trockensysteme üblich, deren Kosten sich inklusive Verlegung auf circa auf 80 bis 120 €/m² belaufen. Etwas günstiger sind elektrische Fußbodenheizungen, da sie eine einfachere Montage gestatten. Hier kalkulieren Sie in etwa mit 20 bis 60 €/m².

Übrigens: Unter Umständen können Sie bspw. bei einer energetischen Sanierung Fördermittel in Anspruch nehmen, durch die die Kosten der Fußbodenheizung leichter zu stemmen sind.

In Bestandsbauten eine Fußbodenheizung nachrüsten

Sie können eine Fußbodenheizung nachrüsten, wenn Sie Ihr Eigenheim modernisieren wollen. Dafür stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Verfügung.

  • So können Sie in den bestehenden Estrich Rillen einfräsen, in denen der Heizschlauch verlegt Das Bodenniveau bleibt somit erhalten.
  • Bei der trockenen Verlegung wird ein Trägersystem auf den vorhandenen Boden verlegt, welches die Heizrohre aufnimmt. Der finale Bodenbelag bildet dann den Abschluss. Hierbei ist keine Trocknungszeit notwendig.
  • Die nasse Verlegung führt zu einem höheren Aufbau. Denn die Heizschläuche werden auf den Boden gelegt, bevor sie mit Heizestrich übergossen Häufig wird dabei der alte Oberboden entfernt.
  • Weitere Methoden sind Dünnschichtsysteme und Elektro-Fußbodenheizungen.

Die wichtigste Voraussetzung für die Nachrüstung ist, dass Ihr Eigenheim über eine ausreichende Fassadendämmung verfügen muss. Andernfalls geht die Strahlungswärme zu schnell verloren.

Wie ist das mit der Fußbodenheizung im Sommer?

Im Sommer benötigen Sie die Wärmeabgabe einer Fußbodenheizung nicht, schließlich machen die warmen Temperaturen das Heizen unnötig. Während dieser Zeit ist es empfehlenswert, die Fußbodenheizung – sofern sie mit einem Thermostat betrieben wird – auf die niedrigste Temperatur einzustellen, um Energie zu sparen.

Wird die Fußbodenheizung mit einer Wärmepumpe betrieben, kann sie auch zum Kühlen eingesetzt werden. Dabei ist eine aktive oder passive Kühlung möglich. Bei einer aktiven Kühlung kehrt sich das Funktionsprinzip einer Wärmepumpe um. Die Wärmepumpe muss dafür über einen umkehrbaren Kältekreislauf verfügen. Sie entzieht der Raumluft dann Wärme, die sie ans Grundwasser, an die Umgebungsluft oder ans Erdreich abgibt.

Diese Abkühlung ist individuell regelbar. Allerdings sind damit auch höhere Stromkosten verbunden. Bei der passiven Kühlung überträgt ein Wärmetauscher die niedrige Temperatur des Grundwassers oder Erdreichs auf das Heizungswasser. So kühlt die Fußbodenheizung im Sommer den Raum.

Bei elektrischen Fußbodenheizungen und Infrarot ist keine Kühlung möglich, da diese mit einem Heizelement unter dem Bodenbelag arbeiten und nicht mit Wasserrohren. Solche Fußbodenheizungen können Sie im Sommer ruhig komplett ausstellen.

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Fußbodenheizung Vorteile

Die Fußbodenheizung in ihren verschiedenen Ausführungen bietet eine Reihe an Vorteilen, die sich besonders im Vergleich zu klassischen und sichtbaren Heizkörpern zeigen. Von der gleichmäßigen Wärmeverteilung über ästhetische Vorzüge bis hin zur energieeffizienten Funktionsweise lohnt sich der Einbau für neue und modernisierte Immobilien. Beim Altbau sollte ein Fachmann herangezogen werden, der die Heizlast berechnet und prüft, ob der Einbau eine ausreichende Wärmeverteilung garantiert.

  • Vorlauftemperatur: Die notwendige Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung ist aufgrund der großen Heizfläche mit etwa 35 Grad Celsius eher gering. Bei konventionellen Heizkörpern sind bis zu 60 Grad Celsius erforderlich. Daher lässt sich eine Fußbodenheizung mit einer Wärmepumpe besonders effizient betreiben.
  • Ästhetik & Platzsparen: Da es keine sichtbaren Heizkörper im Wohnraum gibt, steht Ihnen dank der freien Fensterfronten und Wände mehr Wohnraum zur Verfügung.
  • Gleichmäßige Wärmeverteilung: Aufgrund der großen Fläche einer Fußbodenheizung verteilt sich die Strahlungswärme einheitlich im Wohnraum.
  • Bodenbeläge: Sie können eine Fußbodenheizung mit nahezu allen Bodenbelägen kombinieren. Dazu zählen Teppich, Parkett, Laminat, Fliesen, Kork und Vinyl.
  • Angenehmes Raumklima: Eine Fußbodenheizung wirbelt wenig Staub auf, was besonders für Allergiker optimal ist. Zudem haben Schimmelpilze aufgrund der gleichmäßigen Wärmeverteilung keine Chance.

Fußbodenheizung Nachteile

Sie müssen natürlich auch die Nachteile einer Fußbodenheizung berücksichtigen, um die beste Entscheidung für Ihre individuelle Situation treffen zu können, welche Heizung die beste für Ihre Immobilie ist.

  • Trägheit: Eine Fußbodenheizung benötigt beim Aufheizen Zeit, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Diese sogenannte Zeitverzögerung der Wärmeentwicklung (Trägheit) gilt auch beim Abschalten. Die Fußbodenheizung spendet nämlich dann noch Wärme, wenn im Kessel keine Wärme mehr hergestellt wird. Bei Elektro-Fußbodenheizungen und Dünnbett-Fußbodenheizungen tritt dieser Effekt nicht auf.
  • Höhere Kosten: Bei Neubauten sind die Kosten für eine Fußbodenheizung durchschnittlich etwas höher als die Kosten konventioneller Heizkörper. Bei Bestandsbauten können die Kosten für das Nachrüsten einer Fußbodenheizung je nach Gegebenheiten allerdings signifikant höher sein.
  • Aufwand bei Reparaturen: Bei Problemen mit den Heizrohren muss für eine Reparatur schlimmstenfalls der Bodenbelag und der Estrich entfernt werden. Solche Fälle treten allerdings selten auf.
Ellen Schanz

Ellen Schanz

Ellen Schanz betreut seit Mai 2021 gemeinsam mit ihren Kollegen im Produktmanagement die Produktanbieter, mit denen Starpool zusammenarbeitet. Den Hypoport-Konzern kennt Sie seit 2008 und bringt seit 2013 ihr Wissen im Starpool ein. Nach ihrer Ausbildung zur Bankkaufrau ist sie direkt im Bereich Baufinanzierung eingestiegen und konnte sich dort in allen Bereichen umfangreiches Wissen aneignen. Im Starpool Produktmanagement verantwortet Ellen einen Teil der überregionalen Großbanken und die regionalen Produktanbieter im Südwesten Deutschlands.

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