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Was kostet ein Keller?

Investition ins Untergeschoss – Lohnt sich ein Keller?

Mit einem Bauprojekt kommen viele Entscheidungen auf Sie zu. Eine davon ist die Frage nach dem Keller. Soll es überhaupt einen geben oder spart man sich das Geld dafür lieber? Wie soll der Keller genutzt werden und was kostet das ganze? Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern und zu klären, welche Pläne in Ihr Budget passen, gehen wir Schritt für Schritt die Kosten eines Kellers beim Hausbau durch.

Kosten für Aushub & Erdarbeiten, um einen Keller zu bauen

Bevor der Grundstein für Ihren Keller gesetzt werden kann, wird es erst einmal dreckig. Aushub und Erdarbeiten stehen an. Abhängig von Bodenbeschaffenheit, Grundwasserstand und Kellergröße variieren die Preise für den Erdaushub und die anderen Arbeiten, die für Ihren Kellerbau essenziell sind, natürlich stark. Damit Sie sich aber trotzdem ein ungefähres Bild machen können, gehen wir die einzelnen Posten einmal durch.

Vor dem ersten Spatenstich ist eine Bodenuntersuchung angesagt, damit nicht im Blindflug gegraben werden muss. Die Analyse gibt Aufschluss über die Bodenbeschaffenheit und eventuell erforderliche Sondermaßnahmen. Preislich müssen Sie für das Baugrundgutachten mit 500 bis 2.500 € rechnen. Danach kann mit der Vermessung, Berechnung und Markierung begonnen werden.

Der eigentliche Aushub berechnet sich dann nach Kubikmetern. Natürlich wird es teurer, wenn schwere Steine zertrümmert werden müssen, als wenn nur lockeres Erdreich von A nach B geschaufelt wird. Je nach Bodenbeschaffenheit rechnen wir mit einem Kubikmeterpreis von 20 bis 80 €.

Weitere Kosten fallen jetzt für die Entwässerung und gegebenenfalls für Stützsysteme an. Das Verlegen einer Drainage für die Entwässerung des Bodens kostet 12 bis 34 € pro Meter. Zu guter Letzt müssen Sie den ganzen Boden noch vom Grundstück wegschaffen. Für 10 bis 30 € je Kubikmeter wird das abgetragene Material abtransportiert und entsorgt. Kleiner Tipp: Lassen Sie den abgetragenen Mutterboden separat lagern. Bei der Gartengestaltung wird er nämlich noch nützlich sein.

Insgesamt könnten also die Kosten für Aushub und Erdarbeiten samt Entwässerung für einen Keller mit 100 qm Fläche und einer Tiefe von 2,5 m (= Volumen von 250 m³) zwischen 8.000 und 30.000 € liegen. Beim Bau einer Bodenplatte wird dieser Posten natürlich günstiger, bleibt Ihnen aber nicht ganz erspart. 2.000 bis 4.000 € werden dabei für die Erdarbeiten trotzdem fällig.

Erdarbeiten & Aushub: Diese Kosten für einen Keller variieren stark

Die genannten Preise für Aushub und Erdarbeiten sollen Ihnen als grober Anhaltspunkt dienen. Unter Umständen weichen die anfallenden Kosten von den Angaben ab. So variieren die Preise für den Erdaushub bspw. je nach Region, in der Sie Ihr neues Haus mit Keller bauen. Aber auch die vorliegende Bodenbeschaffenheit hat Einfluss auf die Kosten des Erdaushubs und den dazugehörigen Arbeiten. Die sogenannte Bodenklasse spielt nämlich eine entscheidende Rolle beim Unterkellern. Sie beeinflusst die Auswirkungen des Bodens auf die Baustellenbedingungen, sprich wie leicht Ihr Haus mit Keller (oder auch ohne) gebaut werden kann bzw. wie aufwendig es wird. Schwierige Bodenverhältnisse erfordern oft zusätzliche Arbeiten und Materialien, was die Keller-Kosten erhöht.

Bodenplatte oder Haus mit Keller – Was ist auf meinem Grundstück möglich?

Trotz der vielen Vorteile ist der Bau eines Kellers leider nicht immer technisch machbar und wirtschaftlich sinnvoll. Manchmal ist eine Bodenplatte oder ein Kriechkeller (also ein Keller mit niedriger Höhe für Versorgungsanlagen etc.) sinnvoller. Ob ein Keller für Ihr Bauvorhaben die richtige Wahl ist, hängt von folgenden Faktoren ab:

    • Grundstücksbeschaffenheit: In Hanglagen beispielsweise kann ein Keller teilweise oder ganz oberirdisch liegen und natürliche Lichtquellen nutzen. In flachen Gebieten hingegen sollte die Notwendigkeit eines Kellers gegen die Kosten abgewogen werden.
    • Bodenverhältnisse: Felsiger Untergrund kann den Aushub erschweren und verteuern. Sandiger Boden oder Lehmboden haben unterschiedliche Tragfähigkeiten und erfordern angepasste Fundamentlösungen, was ebenfalls teurer werden kann. Eine Bodenuntersuchung vor Baubeginn ist ein Muss.
    • Grundwasser: In Gebieten mit hohem Wasserstand oder Überschwemmungsrisiko muss besonders auf die Abdichtung und Wasserhaltung geachtet werden. Hier können zusätzliche Maßnahmen wie eine Weiße Wanne notwendig sein, um den Keller trocken zu halten.
    • Zugänglichkeit der Baustelle: Baumaschinen und Materialien benötigen viel Platz. Enge Zufahrten oder schwer erreichbare Grundstücke erschweren den Bau und können ebenfalls zu höheren Kosten führen.

Weiße Wanne vs. Schwarze Wanne beim Kellerbau

Um Ihren Keller vor Feuchtigkeit zu schützen, fungieren sogenannte Wannen als Barriere gegen das Eindringen von Nässe. Es gibt sogenannte Weiße und Schwarze Kellerwannen.

Bei einer Weißen Wanne folgt auf die Trennschicht eine meist 25 cm dicke Lage WU-Beton (wasserundurchlässiger Beton). Mit einem Fugenblech wird dann die WU-Betonwand des Kellers angebracht. Daraus entsteht eine Verbindung, die verhindert, dass Wasser und Feuchtigkeit in den Keller gelangen. Pro Quadratmeter fallen hierbei Kosten um die 400 bis 500 € an.

Bei einer sogenannten Schwarzen Wanne hingegen ist das eigentliche Baumaterial nicht isolierend. Sie besteht aus normalem Beton und ist somit von Natur aus nicht wasserdicht. Um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern, muss eine Schwarze Wanne daher zusätzlich abgedichtet werden. Auf die Außenflächen des gesamten Kellers wird dazu Bitumen gestrichen und auf diese Fläche dann eine Perimeterdämmung angebracht. Schwarze Wannen kosten ca. 350 bis 450 € je Quadratmeter und sind damit die günstigere Variante.

Was ist eine Braune Wanne?

Die Braune Wanne kommt vor allem bei der Sanierung bestehender Gebäude zum Einsatz. Hierbei wird spezielles Abdichtungsmaterial (Betonit) auf die bestehenden Kellerwände aufgetragen. So entsteht eine wasserdichte Schicht, die in die Poren des Mauerwerks eindringt und den Keller von außen abdichtet. Pro Quadratmeter fallen Kosten um die 450 bis 550 € an.

Für welche Kellerwanne sollten sich Bauherren entscheiden?

Setzten Sie lieber auf eine Weiße Wanne, bei der im Vergleich zu einer Schwarzen Wanne keine zusätzlichen Abdichtungsmaßnahmen erforderlich sind. Also, falls Sie sich selbst entscheiden dürfen (in manchen Regionen ist diese Konstruktion nämlich vorgeschrieben). Diese ist zwar teurer, mit der passenden Baufinanzierung sollten die entstehenden Mehrkosten allerdings zu tragen sein.

Auch langfristig ist die Weiße Wanne meist die bessere Wahl beim Kellerbau, denn die preisgünstigere Schwarze Wanne hat eine geschätzte Wirkungsdauer von 30 Jahren. Danach muss die Bitumen-Beschichtung umständlich erneuert werden. Die Weiße Wanne hingegen kann einen Keller im Durchschnitt 80 Jahre ohne Mängel trocken halten.

Kosten für Fundament, Wände und Decke beim Bau des Kellers

Bevor Ihr Kellerboden eingezogen wird, kommen so einige andere Schichten ins Spiel. Je nach Untergrund, Grundwasserspiegel und weiteren Kriterien sind es mal mehr und mal weniger. Es kann beispielsweise eine zusätzliche Dämmschicht zum Frostschutz nötig sein.

kellerbau-ablauf

Nachdem die Erdung im Boden platziert wurde, folgt eine Lage Kies. Diese wird verdichtet und dient als Sauberkeitsschicht, die verhindert, dass Erde und Schlamm den Beton während des Gießens verunreinigen. Auf diese Schicht kommt die benötigte Verschalung, die die präzisen Maße des Gebäudes vorgibt und den Beton beim Gießen in Form hält. Werden Betonfertigteile verwendet, entfällt dieser Schritt, da die Wandelemente bereits in der richtigen Form und Größe geliefert und direkt montiert werden.

In die Verschalung wird eine Unterbodendämmung eingezogen, die mit einer Folie als Trennschicht ausgelegt wird. Sie schützt die Dämmung vor Feuchtigkeit und reduziert mögliche Wärmeverluste. Unter Umständen kann noch eine Schicht zur Wasserabdichtung notwendig sein, besonders in Gebieten mit hohem Grundwasserspiegel oder bei schlechter Bodenbeschaffenheit.

Anschließend wird das Fundament gegossen. Der Kellerboden muss entsprechend den statischen Anforderungen dimensioniert sein.

Wenn Sie sich für einen Keller entscheiden, in dem eine Fußbodenheizung eingeplant ist, z. B. für einen Wohnkeller, werden die Heizelemente auf die Dämmschicht gelegt. Darüber kommt entweder eine Ausgleichsschicht oder direkt der Estrich, der eine ebene Oberfläche schafft und als Basis für den endgültigen Bodenbelag dient.

Die Kellerdecke bildet den Abschluss des Kellers nach oben und dient gleichzeitig als Boden für das Erdgeschoss. Sie wird meist aus Stahlbeton gefertigt. Bei der Planung der Kellerdecke ist auch die Installation von Leitungen für Strom, Wasser und Heizung zu berücksichtigen. Diese werden oft in die Decke integriert, bevor der Beton gegossen wird. Nach dem Aushärten des Betons kann die Oberseite der Kellerdecke je nach Bedarf weiterbearbeitet werden, beispielsweise durch das Aufbringen einer Estrichschicht, die eine ebene Oberfläche für den Bodenbelag im Erdgeschoss schafft.

Die Kosten für alle Beton- und Mauerarbeiten für einen Keller mit 100 qm Fläche können also bei 45.000 bis 60.000 € liegen.

So können Sie bei Ihrem Keller Baukosten sparen

Wie beim gesamten Hausbau ist auch beim Keller preislich einiges rauszuholen. Die Kostenspanne vom einfachen Nutzkeller oder Hochkeller bis hin zum vollausgestatteten Hobbyraum unter dem Einfamilienhaus ist enorm. Um sich ein wenig mehr Luxus in der Ausführung zu gönnen, ohne gleich sehr viel tiefer in die Tasche greifen zu müssen, kann selbst mit angepackt werden. Fenstereinbau, Isolierungsarbeiten oder auch der Einbau von Treppen kann von den Bauherren selbst, aber auch in Mithilfe von handwerklich begabten Nachbarn, Familienmitgliedern oder Freunden umgesetzt werden. Fragen Sie noch vor dem Abschluss Ihrer Baufinanzierung im Bekanntenkreis nach Unterstützung für die Unterkellerung und planen Sie die Eigenleistungen mit ein, um die Baukosten für einen Keller zu senken. (Natürlich sollten diese Arbeiten zur Vermeidung späterer Bauschäden nicht ohne Unterstützung oder zumindest eine Abnahme durch eine Fachfirma durchgeführt werden.)

Unser Fazit zu den Mehrkosten beim Hausbau mit Keller

Auch wenn der Keller schnell als entbehrlich angesehen werden könnte, um Geld beim Hausbau zu sparen, können wir nur dazu raten, die zusätzliche Fläche (wenn möglich) mitzunehmen. Denn ohne Kellerbau ist die Alternative einer Bodenplatte ein Muss. Und auch die kostet. Gegeneinander abgewogen sind die Kosten für die nutzbare Fläche dann gar nicht mehr so hoch. Entscheiden Sie sich einfach initial für einen Nutzkeller, der später zu einem Wohnkeller umgebaut werden kann. Sie wissen nie, ob Sie den Platz als Wohnfläche nicht doch einmal brauchen. Eine entsprechende Baufinanzierungsberatung kann Ihnen dabei helfen, die zusätzlichen Kosten besser zu kalkulieren und einzuschätzen, um sich im Nachhinein nicht über den fehlenden Keller zu ärgern.

Nicht vergessen: Für Haustechnik & Co. bietet ein Keller den perfekten Platz

Heizungsanlage, Warmwasserboiler und Smart-Home-Systeme benötigen mindestens 10 m² Platz. Ein Keller ist der ideale Ort, um diese Anlagen unterzubringen, ohne dass sie im Wohnbereich Platz wegnehmen oder störend wirken. Auch Waschmaschine und Wäschetrockner lassen sich hier gut unterbringen.

Ellen Schanz

Ellen Schanz

Ellen Schanz betreut seit Mai 2021 gemeinsam mit ihren Kollegen im Produktmanagement die Produktanbieter, mit denen Starpool zusammenarbeitet. Den Hypoport-Konzern kennt Sie seit 2008 und bringt seit 2013 ihr Wissen im Starpool ein. Nach ihrer Ausbildung zur Bankkaufrau ist sie direkt im Bereich Baufinanzierung eingestiegen und konnte sich dort in allen Bereichen umfangreiches Wissen aneignen. Im Starpool Produktmanagement verantwortet Ellen einen Teil der überregionalen Großbanken und die regionalen Produktanbieter im Südwesten Deutschlands.

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