Die Selbstauskunft ist eine wichtige Hürde beim Erwerb einer eigenen Immobilie. Sie bietet Banken einen Einblick in die finanziellen Verhältnisse eines potenziellen Kreditnehmers und ist entscheidend für die Bewertung der Bonität. Wenn Sie eine Baufinanzierung anstreben, dann sollten Sie das Thema Selbstauskunft somit gewissenhaft angehen, weil sie über eine Zusage oder Absage einer Baufinanzierung entscheiden kann.
Selbstauskunft im Schnelldurchlauf
- Die Selbstauskunft kann als finanzieller Steckbrief verstanden werden, der die Kreditwürdigkeit maßgeblich beeinflusst.
- Es gibt verschiedene Arten von Selbstauskünften, wie die Bonitäts- und Mieterselbstauskunft, die unterschiedliche Informationen abfragen.
- Im Gegensatz zur SCHUFA basiert die Selbstauskunft auf freiwilligen Angaben, die die individuelle Situation eines Antragstellers widerspiegeln.
- Obwohl die Selbstauskunft auf freiwilligen Angaben basiert, wird sie in der Regel notwendige Voraussetzung für Kredite oder Verträge verlangt, da sie Hinweise auf die Zahlungsfähigkeit des Antragsstellers gibt.
- Gesetzliche Grenzen für die angeforderten Informationen, schützen die Privatsphäre der Ausfüllenden.
Was versteht man unter einer Selbstauskunft?
Eine Selbstauskunft ist ein Formular, das Informationen über eine Person und deren wirtschaftliche Verhältnisse preisgibt. Diese Daten sind vor allem für die Beurteilung der Bonität und finanziellen Stabilität entscheidend.
Dementsprechend wird eine Selbstauskunft in verschiedenen finanziellen Kontexten gefordert, um die Zahlungsfähigkeit und Zuverlässigkeit zu beurteilen. Speziell bei Kreditanträgen (z. B. für eine Baufinanzierung) und Vertragsabschlüssen (z. B. Mietvertrag, Leasingvertrag) ist eine solche Auskunft sehr gefragt.
Diese Selbstauskünfte gibt es
- Die Bonitätsauskunft erfragt Informationen wie Einkommen, Ausgaben, Schulden und Zahlungshistorie.
- Bei einer Mieterselbstauskunft geben potenzielle Mieter wie in einem Fragebogen Informationen über sich selbst Preis, um einen Eindruck ihrer Zahlungsfähigkeit und Zuverlässigkeit zu vermitteln.
- Eine Selbstauskunft für Kreditanträge fragt Informationen über die finanzielle Stabilität und Bonität des Antragstellers, wie z. B. Einkommen, Wohnsituation und Verbindlichkeiten, ab.
Unterschied zwischen SCHUFA-Auskunft und Selbstauskunft
Eine SCHUFA-Auskunft und eine Selbstauskunft sind nicht dasselbe. Eine Selbstauskunft basiert auf freiwilligen Angaben zur persönlichen und finanziellen Situation, während eine SCHUFA-Auskunft objektive Bonitätsdaten von einer externen Institution liefert.
Wann benötige ich eine Selbstauskunft?
Eine Selbstauskunft kann für eine Baufinanzierung aber auch in anderen Situationen benötigt werden:
Bevor die Bank Ihnen einen Kredit gewähren kann, wirft sie einen eingehenden Blick auf Ihre Finanz-Lage. Schließlich muss sie sicherstellen, dass bei Ihnen alles im grünen Bereich ist und Sie eine Finanzierung wie bspw. einen Hauskredit zuverlässig zurückzahlen können.
Wichtig: Antworten Sie wahrheitsgemäß. Falsche oder unvollständige Angaben in der Selbstauskunft können nicht nur zu einer Absage des Kreditantrags führen, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Im schlimmsten Fall kann der Kreditvertrag aufgrund arglistiger Täuschung für nichtig erklärt werden, was dazu führt, dass der gesamte Kredit sofort zurückgezahlt werden muss.
Das darf bei der Selbstauskunft nicht erfragt werden
Nicht jeder, der eine Selbstauskunft anfordert, hat automatisch das Recht, alle Informationen zu erhalten. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) stellen sicher, dass Datenschutz und Gleichbehandlung gewahrt bleiben. Sie legen fest, dass bestimmte Fragen, wie z. B. zur Familienplanung, Religionszugehörigkeit oder politischen Ansichten, in Selbstauskünften nicht gestellt werden dürfen. Sensible Daten dürfen nur in Ausnahmefällen weitergegeben werden.
Zudem haben Antragsteller das Recht, bestimmte Informationen zu verweigern, wenn sie nicht relevant oder zulässig sind.
Die Selbstauskunft als Schlüssel zur Baufinanzierung
Tatsächlich kann die Selbstauskunft als maßgeblicher Faktor zum Immobilienkauf oder zur Baufinanzierung angesehen werden. Die angegebenen Daten entscheiden definitiv über eine Zu- oder Absage, sowie die Konditionen eines Immobilienkredits bzw. einer Baufinanzierung. Aber nicht nur das – eine Selbstauskunft kann noch mehr:
1. Selbstauskunft zur Prüfung der Bonität
Die Bonitätsprüfung ist ein ziemlich entscheidender Schritt, wenn Sie sich den Traum vom Eigenheim erfüllen und dafür einen Kredit bzw. eine Baufinanzierung beantragen möchten.
Eine Bank prüft die Daten in der Selbstauskunft genau, um Ihre finanzielle Situation umfassend zu analysieren. Dabei werden Ihr Einkommen, Vermögen und bestehende Verbindlichkeiten erfasst. Zusätzlich erfolgt eine Bonitätsprüfung, oft über die SCHUFA, um Ihre bisherige Zahlungsmoral zu überprüfen. Eine Haushaltsrechnung hilft, das Risiko eines Kreditausfalls einzuschätzen. Zudem werden Ihr Eigenkapital und der Beleihungswert der Immobilie begutachtet, um eine fundierte Entscheidung zur Gewährung oder Ablehnung der Baufinanzierung zu treffen.
2. Risikoabschätzung zur Vermeidung von Schwierigkeiten
Die Selbstauskunft fungiert als wichtiges Instrument für Banken. Kreditinstitute wollen sicherstellen, dass Sie nicht in einen finanziellen Schlamassel geraten. Deshalb fragen Sie vorab wichtige Daten ab, um das Risiko ihrerseits möglichst gering zu halten.
3. Festlegung von Konditionen
Zudem hat Ihre Selbstauskunft auch Einfluss darauf, welche Konditionen Ihnen bei einer Baufinanzierung angeboten werden. Die Bank legt die Höhe des Zinssatzes und die Laufzeit Ihres Kredits basierend auf Ihrer finanziellen Stabilität fest.
Wenn Sie also eine starke finanzielle Basis vorweisen können, haben Sie die Möglichkeit, einen niedrigeren Zinssatz zu verhandeln oder flexiblere Rückzahlungsoptionen zu erhalten. Dies kann sich erheblich auf die Gesamtkosten Ihrer Baufinanzierung auswirken und Ihre monatlichen Belastungen verringern.
4. Verhandlungsbasis für den Kaufpreis
Eine Selbstauskunft kann Ihnen das Selbstbewusstsein geben, das Sie benötigen, um bei der Kaufpreis-Verhandlung Ihres zukünftigen Eigenheims stark aufzutreten. Sie können mit klaren Zahlen, die Ihre Kaufkraft untermauern, punkten.
5. Schneller zum Eigenheim
Eine vollständige, präzise Selbstauskunft beschleunigt den gesamten Prozess der Baufinanzierung. Denn hat die Bank alle notwendigen Informationen auf einen Blick, kann sie schneller Entscheidungen treffen und Ihnen eine Genehmigung erteilen. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie eine begehrte Immobilie erwerben möchten. Gute Angebote sind schließlich oft schnell weg.
Was beinhaltet die Selbstauskunft zur Baufinanzierung?
Die Selbstauskunft zur Baufinanzierung dient sozusagen als finanzieller Lebenslauf, der Kreditgebern zeigt, wer Sie sind und wie Sie mit Ihrem Geld umgehen.
Zum Inhalt der Selbstauskunft gehören normalerweise:
- persönliche Daten
- Kontaktinformationen
- berufliche Angaben
- Einkommen
- Vermögenswerte
- Schulden
- Lebenshaltungskosten
- Kontoverbindungen
- Schufa-Auskunft
- Unterschrift
Neben den oben genannten personenbezogenen Daten müssen Antragsteller in der Selbstauskunft bei der Bank für eine Baufinanzierung meist auch Angaben zu folgenden Punkten machen:
- konkretes Finanzierungsvorhaben (Was soll wo, wann und für wie lange finanziert werden?)
- Finanzierungshöhe
- Weitere Verbindlichkeiten (z. B. andere laufende Baufinanzierung), Zahlungsverhalten
Fazit: Vertrauen und Transparenz schaffen durch eine ehrliche Selbstauskunft
Nutzen Sie die Selbstauskunft als Vorteil bei der Beantragung Ihrer Baufinanzierung. Durch die ehrliche Preisgabe der nötigen Daten demonstrieren Sie Ihre finanzielle Stabilität und gewinnen auch das Vertrauen potenzieller Kreditgeber. Eine gut vorbereitete Selbstauskunft kann den gesamten Prozess beschleunigen und Ihnen die besten Chancen auf eine erfolgreiche Baufinanzierung bieten. So steht Ihrer Baufinanzierung nichts mehr im Weg.
