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Dachformen im Überblick: Welches Dach beim Hausbau?

Die beliebtesten Dachformen in Deutschland

Wer sich gerade in der Planungsphase fürs neue Zuhause befindet, weiß: Es häufen sich Entscheidungen, die gefällt werden müssen. Eine davon: Wie soll eigentlich mein Dach aussehen? Dabei merkt man schnell, dass es nicht nur darum geht, dem Neubau einen Deckel aufzusetzen. Immerhin ist das Dach ein wesentliches architektonisches Element und beeinflusst die Funktionalität und auch die Energieeffizienz Ihres Hauses.

4 wichtige Faktoren bei der Wahl einer Dachform

  1. Eigene Ästhetik der Bauherren
    Die Wahl der Dachform sollte nicht nur nach funktionalen Aspekten getroffen werden, sondern auch nach dem individuellen Geschmack. Gefundene Harmonie oder gewollter Stilbruch: Was passt Ihrer Meinung nach zum architektonischen Stil des Hauses, dem Garten und der umgebenden Bebauung?
     
    Traditionelle Optik: Walmdach oder Mansarddach – klassisch und oft bei historischen Gebäuden im Einsatz.
    Moderne Optik: Flachdach – minimalistisch und unaufgeregt.

  2. Baukosten der verschiedenen Dachformen
    Arbeitszeit, Materialien, Konstruktionsaufwand und Eigenleistung: Hier hilft eine Kosten-Nutzen-Analyse, um die optimale Dachform für das Budget und die langfristige Verwendung zu finden. Während ein einfaches Dach kostengünstig ist, kann eine aufwendige Dachform den Wert des Gebäudes steigern und zusätzlichen Wohnraum schaffen. Auch Gauben, Dachfenster und Treppen sollten dem Nutzen angepasst sein.

    Günstigste: Flachdach – einfachere Bauweise und wenig Materialbedarf.
    Teuerste: Mansarddach – aufgrund der komplexen Konstruktion.

  3. Nutzbarer Wohnraum im Dachgeschoss
    Homeoffice oder Hobby-Platz? Gästezimmer oder Stauraum? Vor dem Hausbau sollte die Frage nach dem Nutz- oder Wohnraum unter dem Dach geklärt sein. Übrigens: Dachgeschossflächen, die eine Höhe zwischen 1 m und 2 m haben, werden halbiert als Wohnfläche angerechnet. Flächen unter 1 m Höhe zählen generell nicht dazu.

    Meister Wohnraum: Mansardendach – maximiert den nutzbaren Raum im Dachgeschoss.
    Wenigster Wohnraum: Flachdach – begrenzt in der Raumhöhe und Nutzung.

  4. Energieeffizienz
    Ein gut isoliertes Dach kann den Energieverbrauch drastisch reduzieren und so Heiz- sowie Kühlkosten senken. Dächer mit steilen Neigungen bieten häufig mehr Platz für dicke Dämmmaterialien. Flachere Dächer hingegen können eventuell als Gründach geplant werden, was eine natürliche Art der Dachdämmung schafft.

    Beste Energieeffizienz: Satteldach – gute Isolierungsmöglichkeiten.
    Schlechteste Energieeffizienz: Flachdach – höhere Risiken von Wärmeverlusten, wenn nicht gut isoliert.

Nicht vergessen: Nur weil Ihnen ein Dach gefällt, können Sie es nicht einfach für Ihr Haus auswählen. Prüfen Sie vorerst, ob der Bebauungsplan eine Dachform und -farbe vorgibt, an die Sie sich halten müssen!

Skizze von Haus mit Fachbegriffen beim Dach

Dachformen unter der Lupe – Vor- und Nachteile der beliebtesten Dächer

Als Bauherr muss man sich plötzlich mit Dingen beschäftigen, die einem vorher kaum aufgefallen sind. Wie viele Dacharten beispielsweise könnten Sie spontan aufzählen? Vielleicht hilft unsere Dachformen-Übersicht dabei, die richtige Wahl zu treffen.

Satteldach – Der beliebteste Klassiker unter den Dacharten

Fast jeder, der gefragt wird, schnell ein Haus zu malen, zeichnet ein Dreieck auf einem Quadrat. So stellen wir uns ein Haus vor und deshalb wohl auch meist unser neues Eigenheim. Die Konstruktion ist einfach und zügig errichtet. Man benötigt für Satteldächer lediglich zwei gegenüberliegende Dachflächen, die an der höchsten Stelle – dem Dachfirst – zusammentreffen. Die charakteristische Dreiecksform entsteht wie bei einem Kartenhaus aus dem gleichmäßigen Neigungswinkel. Der Giebel, also die Außenwand, die sich zwischen diesen Dachflächen bildet, bietet zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten und Platz für Fenster, die Licht ins Dachgeschoss bringen.

Je nach Stil und Vorschriften liegt der Neigungswinkel bei Satteldächern meist zwischen 30 und 45 Grad. Wer einen markanten architektonischen Akzent haben will, sprengt mit dem eigenen Bauvorhaben einfach die klassischen Werte. Bei mehr als 45 Grad spricht man von einem steilen Satteldach, Winkeldach oder auch neudeutschem Dach. Wenn der Neigungswinkel weniger als 30 Grad beträgt, ist bei dieser Sonderform ganz einfach von einem Flachsatteldach die Rede.

Egal für welchen Winkel Sie sich entscheiden, die praktische Dachform lässt Regen ablaufen und auch Schnee und Laub findet auf natürlichem Wege wieder auf den Boden. Aber die schlichte, statische Form bringt nicht nur Vorteile mit sich. Beim Satteldach schränken entstehende Dachschrägen den nutzbaren Raum ein und wenn der Dachstuhl mehr als lediglich zusätzlicher Stellplatz sein soll, müssen kreative Lösungen her.

Auch wenn Sie sich, wie viele andere ebenfalls, am Ende für ein Satteldach entscheiden, schadet ein Blick über den Tellerrand nicht. Vielleicht begeistern Sie sich für eine andere Dachform und deren Vorteile.

Flachdach – Modernes Dach mit Potenzial

Minimalismus pur. Die einfache Form macht das Flachdach besonders ansprechend für Liebhaber puristischer Bauweisen. Aber auch die zusätzliche Fläche begeistert so manchen zukünftigen Bauherrn. Diese kann beispielsweise als luxuriöse Dachterrasse genutzt werden, die mehr Privatsphäre bietet als der Aufenthalt im Garten und meist mit einen beeindruckenderen Ausblick punktet.

Wer nicht nur sich, sondern ebenso der Natur einen Platz schaffen will, kann die Fläche auf dem Wohnhaus als Gründach gestalten. Diese spezielle Form der Bepflanzung krönt das eigene Heim mit einer grünen Oase. Am besten wird dieser Gedanke schon in der Planungsphase gefasst, denn die Dachbegrünung erfordert mehrere Schichten, die es erst ermöglichen, Pflanzen zu kultivieren. Typischerweise wird mit einer Wurzelschutzfolie begonnen, auf der eine Drainageschicht platziert wird. Es folgt Substrat und schließlich die gewünschte Vegetation. Bei einem extensiven Gründach werden pflegeleichte und widerstandsfähige Pflanzen wie Sedum und Moos gepflanzt, während intensive Gründächer tieferes Substrat und eine vielfältigere Bepflanzung einschließlich Sträuchern und kleinen Bäumen ermöglichen.

Auch für eine Photovoltaik- oder Solaranlage ist ein Flachdach gut geeignet. Durch die maximale Neigung von 10 Grad kann die Sonneneinstrahlung optimal ausgenutzt werden, ohne die Ausrichtung des gesamten Hauses zu beeinflussen.

Doch ein Flachdach bringt auch Herausforderungen mit sich. Die Abdichtung muss perfekt sein, um das Eindringen von Regenwasser zu verhindern. Und obwohl die Baukosten für ein Flachdach initial am günstigsten erscheinen, ist die regelmäßige Wartung ein Muss und bittet immer wieder zur Kasse.

Walmdach – Elegante und stabile Dachkonstruktion

Beim Walmdach handelt es sich schon um eine eher komplexe Konstruktion, die aus gleich vier geneigten Dachflächen besteht. Die Flächen laufen allerdings nicht spitz zusammen (diese Sonderform wäre ein Zeltdach), sondern ergeben durch den meist nicht quadratischen Grundriss des Hauses einen Dachfirst.

Jeder Walm sorgt für Schutz vor Witterungseinflüssen wie starkem Wind und Regen. Diese Dachform, bei der die vier Dachflächen abgeschrägt bis zur Traufe herunterreichen, verteilt die Last gleichmäßig auf alle vier Seiten, wodurch die strukturelle Integrität des Gebäudes gestärkt wird.

Obwohl die geneigten Flächen eines Walmdachs den nutzbaren Wohnraum unter dem Dach etwas einschränken, bieten sie dennoch Platz für Schlafzimmer, Büros oder Hobbyräume. Wer mehr Wohnfläche schaffen möchte, kann sich gegen das klassische Walmdach und für eine spezielle Sonderform entscheiden: Das Krüppelwalmdach. Bei diesem sind die Dachflächen an der Giebelseite nur teilweise abgeschrägt, wodurch mehr nutzbarer Raum entsteht. Größere Fensterflächen oder eine Gaube an den Giebelseiten des Krüppelwalmdachs schaffen ein noch helleres und geräumigeres Dachgeschoss.

Durch die komplexere Konstruktion, den höheren Materialverbrauch und den gesteigerten Arbeitsaufwand ist mit größeren Gesamtkosten zu rechnen. Mit einem gut geplanten Hauskredit lässt sich aber auch dieser Posten meist einkalkulieren.

Pultdach – Wohnraum mit asymmetrischer Architektur

Das Pultdach kann man sich wie ein Flachdach vorstellen, das auf einer Seite aufgebockt wurde. Die einseitige Dachneigung ist mit der höheren Wandseite typischerweise – und, wenn es die Hausausrichtung erlaubt – nach Süden ausgerichtet. So kann durch Photovoltaikanlagen ein Maximum an Sonnenenergie genutzt werden.

Ein weiterer Vorteil ist die einfache Entwässerung, da Regenwasser schnell und effizient abgeleitet wird. Pultdächer bieten eine klare, moderne Ästhetik und sind relativ kostengünstig in der Konstruktion. Komplexe Dachstühle und Dachdeckungen sind nicht erforderlich. Allerdings ist der nutzbare Raum unter dem Dach durch die asymmetrische Form im unteren Teil eingeschränkt, was die Gestaltung des Innenraums beeinflussen kann.Skizze verschiedener Dacharten

Weitere Dachformen im Überblick

Tonnendach – Modernes Gewölbe

Das Tonnendach, auch als Bogendach bekannt, besticht durch seine gewölbte Form, die aus einem halben Zylinder besteht. Diese Dachform verleiht Gebäuden eine moderne und oft futuristische Ästhetik. Tonnendächer bieten eine hervorragende Raumausnutzung unter dem Dach, da sie durchgehend hohe Deckenhöhen ermöglichen. Wenn der Dachboden mit großen und offenen Innenräumen gestaltet werden soll, kann das die richtige Wahl sein. Die Konstruktion erfordert jedoch spezielle Techniken und Materialien, was die Baukosten erhöht.

Shaddach – Sägezahnprofil mit Durchblick

Mehrere parallele, steile Dachflächen, die oft in einem Sägezahnprofil angeordnet sind, ergeben das sogenannte Shaddach. Diese Dachform ist ideal für Gebäude, die eine maximale Nutzung von Tageslicht erfordern. Beispielsweise, wenn ein Atelier unterm Dach eingerichtet werden soll. Die steilen Dachflächen werden oft mit großen Fenstern oder Verglasungen versehen, die Licht tief in den Innenraum leiten, ohne dabei direkte Sonneneinstrahlung und damit verbundene Überhitzung zu verursachen. Bei der Bauweise ist jedoch eine gut durchdachte Entwässerung und Isolierung erforderlich, um Energieverluste und Feuchtigkeitsschäden zu minimieren.

Schmetterlingsdach – Flügel fürs Eigenheim

Zwei nach innen geneigte Dachflächen, die in der Mitte zusammenlaufen, ergeben ein Schmetterlingsdach, das auch V-Dach genannt wird. Diese markante und moderne Dachform ermöglicht eine effiziente Sammlung von Regenwasser im Tal des Dachs und kann dadurch gut mit Regenwassernutzungssystemen kombiniert werden. Die Konstruktion des Schmetterlingsdachs ist jedoch komplex und kostspielig, insbesondere was die Abdichtung und Schneelast betrifft. Darüber hinaus muss sorgfältig geplant werden, um das Risiko von Wasseransammlungen und Leckagen zu minimieren.

Kosten der Dachformen beim Hausbau

Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Dachformen sind jetzt geklärt. Wer sich für eine Variante begeistert hat, möchte sicherlich wissen, was die eigene Wahl im Vergleich zu anderen Dachformen kostet. Schließlich muss auch dieser Posten in der Budgetplanung für das ganze Haus berücksichtigt werden. Daher haben wir hier ungefähre Beispielpreise für die wichtigsten Dachformen und Sonderformen zusammengefasst. 


Dachart

Details

Dachart

Details

Satteldach

  • klassische, einfache Konstruktion
  • gute Entwässerung begrenzter Dachgeschossraum
  • ca. 60 – 100 Euro pro m²

Pultdach

  • einseitige Neigung
  • ideal für Solaranlagen
  • asymmetrische Raumaufteilung
  • ca. 70 – 100 Euro pro m²

Flachdach

  • minimalistisches Design
  • nutzbare Dachfläche (z.B. Dachterrasse)
  • hoher Wartungsaufwand
  • ca. 70 – 110 Euro pro m²

Zeltdach

  • symmetrische Form
  • gut für quadratische Grundrisse
  • begrenzter Dachgeschossraum
  • ca. 90 – 140 Euro pro m²

Shaddach

  • steile Dachflächen in Sägezahnprofil
  • optimal für Lichtnutzung in Ateliers und Manufakturen
  • ca. 90 – 150 Euro pro m²

Walmdach

  • vier geneigte Dachflächen
  • gute Windbeständigkeit
  • komplexe Konstruktion
  • ca. 100 – 150 Euro pro m²

Schmetterlingsdach

  • zwei nach innen geneigte Dachflächen
  • modernes Design
  • ermöglicht Regenwassersammlung
  • ca. 100 – 160 Euro pro m²

Krüppelwalmdach

  • teilweise abgeschrägte Giebel
  • mehr nutzbarer Raum
  • komplexe Konstruktion
  • ca. 110 – 160 Euro pro m²

Tonnendach

  • gewölbte Form
  • hohe Deckenhöhen
  • aufwendige Abdichtung
  • ca. 120 – 200 Euro pro m²

Mit passender Baufinanzierung zum Dachbau

Mit der Wahl der richtigen Dachform ist ein weiterer entscheidender Schritt getan. Doch jede Entscheidung bringt auch finanzielle Überlegungen mit sich. Um Ihre Vorstellungen realisieren zu können, hilft eine professionelle Baufinanzierungsberatung. So können Sie sicherstellen, dass Ihr Projekt nicht nur stilistisch und funktional, sondern ebenso finanziell optimal geplant ist. Gehen Sie also den nächsten Schritt in Richtung Eigenheim und nutzen Sie eine kostenlose und unverbindliche Erstberatung.

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Stefanie Neumann

Stefanie Neumann

Stefanie Neumann verantwortet als Lead Marketing & Communication bei Starpool alle strategischen Belange im Rahmen des Marketings und der Unternehmenskommunikation. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung im redaktionellen Umfeld unterstützt sie den Kreationsprozess von WOHNEN UND FINANZIEREN.

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