Ein marodes Dach kann teuer werden, aber wer gut plant und staatliche Förderung in Anspruch nimmt, spart bares Geld. Bei Einzelmaßnahmen wie der Dachdämmung sind bis zu 20 % Zuschuss möglich, bei umfassenden Sanierungen zum Effizienzhausstandard sogar bis zu 30 %. In diesem Ratgeber erfahren Sie, was eine Dachsanierung 2025 kostet, welche Förderprogramme es gibt und wie Sie Ihre Sanierung sinnvoll vorbereiten.
Ihr Dach schützt Ihr Zuhause vor Wind und Wetter. Wenn es in die Jahre kommt, undicht wird oder Sturmschäden aufweist, ist eine Sanierung unumgänglich. Warten Sie aber nicht, bis es bei jedem Regenschauer von der Decke tropft: Wer rechtzeitig saniert, vermeidet größere Schäden und höhere Reparaturkosten.
Eine Dachsanierung ist auch dann notwendig, wenn das Dach nicht den Anforderungen des GEG (Gebäudeenergiegesetz) entspricht. Dieses schreibt vor, dass Dächer von Häusern, die nach dem 01.02.2002 den Besitzer gewechselt haben, gedämmt werden müssen, wenn sie nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Ein gedämmtes Dach kommt nicht zuletzt auch Ihrem Geldbeutel zugute: Die Wärmedämmung verbessert die Energieeffizienz Ihres Hauses und senkt so die Heizkosten.
Wenn Sie über eine Solaranlage nachdenken, ist eine Dachsanierung der ideale Zeitpunkt dafür. Die Dacheindeckung wird ohnehin erneuert – warum also nicht gleich Module mit einplanen? Dabei können Sie gleich doppelt von staatlichen Förderprogrammen profitieren, die sowohl die Dachsanierung als auch die Installation von Photovoltaikanlagen unterstützen.
Die Dachsanierung ist oft der erste Schritt zu einem ausgebauten Dachboden. Gerade bei Familien mit Platzbedarf lohnt sich das doppelt: Durch die Dämmung verbessert sich die Energieeffizienz und durch den Ausbau entsteht mehr Wohnraum. Fördermittel für energetischen Ausbau können hier ebenfalls greifen.
Schließlich steigert ein saniertes Dach den Wert Ihrer Immobilie. Langfristig sind Investitionen in eine Dachsanierung also oft günstiger als ständige kleinere Reparaturen, da sie fortwährende Lösungen schaffen und für Ihre Sicherheit und Ruhe sorgen.
Welche Maßnahmen genau bei einer Dachsanierung durchgeführt werden, hängt vom Zustand der Immobilie ab. In vielen Fällen umfasst sie aber deutlich mehr als nur eine neue Dacheindeckung. Eine typische Sanierung kann z. B. wie folgt aussehen:
Grundsätzlich setzen sich die Kosten einer Dachsanierung aus folgenden Faktoren zusammen:
Als grobe Orientierung können Sie diese Preisangaben nutzen (Gauben, neue Fenster oder Solarmodule schlagen natürlich zusätzlich zu Buche). Die tatsächlichen Kosten hängen von der Dachform (z. B. Satteldach, Flachdach), Zugänglichkeit, regionalen Lohnkosten und Extras ab.
Posten |
ungefähre Kosten pro m² |
Reine Eindeckung |
90–160 € |
Dachsanierung mit Dämmung |
150–320 € |
Komplettes Dach (Dachstuhlsanierung inkl. Eindeckung und Dämmung) |
190–600 € |
Gängige Materialien sind Dachziegel, Schiefer oder Bitumenbahnen. Jedes hat seinen eigenen Preis pro Quadratmeter. Dachziegel kosten beispielsweise zwischen 25 und 50 € pro Quadratmeter, während sich die Kosten für Schiefer zwischen 70 und 140 € pro Quadratmeter bewegen.
Für die Dacheindeckung:
Material |
Preis pro m² |
Betonstein |
35–40 € |
Bitumenschindeln |
40–42 € |
Faserzementplatten |
75–140 € |
Dachziegeldeckung |
38–55 € |
Schiefer |
45–140 € |
Holzschindeln |
70–135 € |
Für den Innenausbau (z. B. Dachbodenausbau):
Material |
Preis pro m² |
Bekleidung: Gipsplatten, Unterkonstruktion abbrechen |
28 € |
Bekleidung: Gipsplatten, einlagig, mit Federschiene |
89 € |
Bekleidung geneigt: Gipsplatte, 12,5 mm, einlagig |
76 € |
Bekleidung geneigt: Gipsplatte, 12,5 mm, einlagig, mit Dämmung |
106 €/m2 |
Dämmmaterialien sind je nach Art und Stärke ebenfalls unterschiedlich teuer.
Sanierungsmaßnahmen |
Preis |
Neuer Dachstuhl |
50–120 €/m2 |
Dachbelag entfernen |
20–50 €/m2 |
Dachflächenfenster austauschen |
900–2.600 €/Stk. |
Entwässerung horizontal |
50–90 €/m2 |
Entwässerung vertikal |
50–85 €/m2 |
Was die Arbeitskosten anbelangt, so unterscheiden sich diese sowohl von Region zu Region als auch von Fachbetrieb zu Fachbetrieb. Holen Sie am besten mehrere Angebote von verschiedenen Firmen ein, um Preise zu vergleichen.
Die Leistungen bei einer Dachsanierung umfassen in der Regel:
Hinzu kommen bei Bedarf der Aus- und Einbau eines neuen Schornsteins und ggf. Spenglerarbeiten (z. B. Kamin- und Gaubeneinfassungen), Dachausbauarbeiten und die Montage von PV-Anlagen.
Eine Dachsanierung ist ein kostspieliges Unternehmen und kaum jemand kann sie aus eigener Tasche bezahlen. Der Staat kann Ihnen aber finanziell unter die Arme greifen, zum Beispiel mit Förderprogrammen, die speziell für energetische Sanierungen ausgelegt sind.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für Sanierungen an. Seit 2024 gibt es bei der KfW den "Einzelmaßnahmen Ergänzungskredit". Pro Wohneinheit beträgt die maximale Kreditsumme 120.000 €. Außerdem erhalten Kreditnehmer eine Zinsvergünstigung von 2,5 %, wenn ihr maximales zu versteuerndes Haushaltseinkommen bei 90.000 € im Jahr liegt.
Im Rahmen des Wohngebäudekredit (KfW-Programm 261) erhalten Sie Förderungen, wenn Sie energieeffizient sanieren, also eine Dämmung mit verbauen. Die mögliche Kredithöhe beträgt maximal 150.000 €, ein Tilgungszuschuss von maximal 45 % der Kreditsumme kann hinzukommen. Damit Sie die maximale Förderung bekommen, muss Ihr Haus den Effizienzhausstandard EH 40 erreichen. Ehrlicherweise muss man aber sagen, dass die meisten Dachsanierungen diesen Standard nicht erreichen, daher ist der maximale Tilgungszuschuss für Einzelmaßnahmen in der Praxis selten relevant.
Auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt energetische Sanierungen durch Zuschüsse, insbesondere im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Hier können Sie eine Förderung von 15 % Ihrer Investitionskosten erhalten, wenn diese maximal 30.000 € betragen. Wenn Sie einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) haben, dann steigt die Förderung auf 20 % und die maximal förderfähigen Kosten auf 60.000 €. Für die BEG-Förderung müssen Angebote vor Antragstellung vorliegen.
Neben den bundesweiten Programmen gibt es auch regionale Förderprogramme, die Sie zusätzlich in Anspruch nehmen können. Um einige Beispiele zu nennen: Das Land Baden-Württemberg bietet über das Programm "Zukunft Altbau" umfassende Unterstützung für energetische Sanierungen an. In Hessen gibt es das Programm "Hessische Energiespar-Aktion", das Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen für energetische Modernisierungen, einschließlich Dachsanierungen, bereitstellt. In Nordrhein-Westfalen bekommt man über die NRW.BANK und das Programm "progres.nrw" finanzielle Unterstützung für energetische Sanierungen und den Einsatz erneuerbarer Energien. Hierzu zählen auch Maßnahmen zur Verbesserung der Dachisolierung.
Sollten die Fördermittel nicht ausreichen, gibt es verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten wie spezielle Sanierungs- bzw. Modernisierungskredite. Fragen Sie am besten Ihren Baufinanzierungsberater nach einer passenden Option.
Energetische Sanierungsmaßnahmen können auch steuerlich abgesetzt werden. Seit 2020 können Hauseigentümer, die ihre selbstgenutzte Immobilie energetisch sanieren, 20 % der Kosten (bis max. 40.000 €) über drei Jahre von der Steuer absetzen. Sprechen Sie mit Ihrem Steuerberater!
Ausgangslage: Es wird ein 120 m² großes Satteldach saniert, inkl. Aufsparrendämmung.
Kostenpunkt |
Betrag (brutto) |
Kosten |
Betrag (brutto) |
Neueindeckung |
20.000 € |
Aufsparrendämmung (inkl. Einbau) |
30.000 € |
Innenausbau (Gips, Elektrik) |
5.000 € |
Neue Dachfenster (3 Stück) |
6.000 € |
Gerüst, Entsorgung, Kleinarbeiten |
4.000 € |
Gesamtkosten |
65.000 € |
Davon förderfähig |
60.000 € |
Fördermöglichkeiten (BAFA mit iSFP):
Förderung |
Höhe |
BAFA-Zuschuss (15 %) |
9.000 € |
iSFP-Bonus (zusätzlich 5 %) |
3.000 € |
Gesamter Zuschuss |
12.000 € |
Statt 65.000 € zahlen Sie also 53.000 € – ein doch spürbarer Unterschied. Alternativ können Sie den Steuerbonus beanspruchen: 20 % von max. 40.000 € = 8.000 € Steuervorteil (über 3 Jahre). Das gilt aber nur für selbstgenutzte Immobilien und ist nicht kombinierbar mit dem BAFA-Zuschuss für dieselben Kosten.
Regionale Förderprogramme oder zusätzliche Maßnahmen (z. B. PV-Anlage) können das Sparpotenzial weiter erhöhen, müssen aber gesondert betrachtet werden.
Eine Dachsanierung ist kostspielig, aber es gibt einige Strategien, um Ihre Ausgaben etwas zu reduzieren. Hier unsere 5 Tipps, wie Sie Ihr Dach wieder auf Vordermann bringen und dabei Kosten sparen können.
Tipp 1: Selbst Hand anlegen
Einfache Arbeiten lassen sich wunderbar in Eigenleistung erledigen. So können Sie zum Beispiel Vorbereitungsarbeiten selbst durchführen: Laub und Schmutz vom Dach entfernen, Dachboden und Arbeitsbereiche freiräumen etc. Wenn Sie handwerklich begabt sind, können Sie kleinere Reparaturen wie das Ersetzen einzelner Dachziegel selbst erledigen. Allerdings sollten Sie sich bei größeren Arbeiten und bei sicherheitsrelevanten Aufgaben immer an Fachleute wenden.
Tipp 2: Vergleichen und verhandeln
Holen Sie mehrere Angebote von verschiedenen Dachdeckerbetrieben ein. Die Preise können tatsächlich sehr unterschiedlich ausfallen. Und haben Sie keine Angst zu feilschen. Oft lassen sich Handwerker auf Preisnachlässe oder zusätzliche Leistungen ein, wenn sie merken, dass sie im Wettbewerb mit anderen Anbietern stehen.
Tipp 3: Auf Rabatte und Sonderaktionen warten
Wenn Sie größere Mengen an Materialien benötigen, können Sie Mengenrabatte aushandeln. Außerdem bieten viele Baumärkte und auch Fachhändler regelmäßig Preisnachlässe auf Baumaterialien an. Es lohnt sich, aktiv nach Rabatten und Sonderaktionen Ausschau zu halten.
Tipp 4: Auf Gemeinschaftsprojekte setzen
Planen Ihre Nachbarn möglicherweise ebenfalls eine Dachsanierung? Halten Sie die Ohren offen. Denn gemeinsam können Sie sparen, z. B. durch Sammelbestellungen oder gemeinschaftliche Nutzung von Dienstleistungen.
Tipp 5: Materialien mit langer Lebensdauer wählen
Qualität geht vor Preis: Setzen Sie auf hochwertige Materialien. Diese mögen zunächst teurer sein, aber sie sparen Ihnen langfristig Geld, da sie langlebiger sind. Wählen Sie Materialien, die die Energieeffizienz Ihres Hauses verbessern – auch das zahlt sich langfristig finanziell aus.