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Blitzableiter fürs Haus – Pflicht, Kosten, Nachrüstung & Co.

Blitzschutz gegen die Launen des Himmels

Bereits als Kinder lernen wir, wie wir uns bei Gewitter und Blitzgefahr verhalten sollen. Nicht unter Bäume stellen, Elektrogeräte ausstellen, nicht ins Wasser gehen und Duschen bei Gewitter unbedingt vermeiden. So oder so ähnliche Anweisungen haben wir sicher schon alle gehört, wenn es darum geht, was man bei einem Gewitter tun sollte.

Aber auch für Ihr Zuhause können Blitze eine Gefahr darstellen. Bedingt durch den Klimawandel und die damit verbundenen Wetterumschwünge erhöht sich die Häufigkeit von Unwettern und somit auch das Risiko eines Blitzeinschlags in Ihre Immobilie. Um Ihr Einfamilienhaus und gleichzeitig sich und Ihre Familie ideal zu schützen, ist ein optimaler Gewitterschutz also unverzichtbar. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie über Blitzableiter am Haus und den Schutz von Gebäuden sowie die Installation wissen müssen.

Woran merkt man eigentlich, dass ein Blitz in ein Haus eingeschlagen hat?

Wenn ein Haus nicht über ein Blitzschutzsystem verfügt, so erkennen Sie einen Blitzeinschlag an folgenden Kriterien:

  • Donner und greller Lichtblitz: Sollten Sie bei einem Gewitter ein grelles Licht gefolgt von einem Donnerknall wahrnehmen, so kann dieser Umstand darauf hindeuten, dass in unmittelbarer Nähe ein Blitz eingeschlagen hat.
  • Elektrische Störungen: Ein Blitzeinschlag kann den Stromfluss in Ihrem Haus stören. So kann es z. B. zu einem teilweisen oder gänzlichen Stromausfall kommen. Eine Störung der Elektronik kann sich außerdem durch flackerndes Licht oder defekte Elektrogeräte bemerkbar machen.
  • Rauch und Brandgeruch: Durch einen Blitzeinschlag besteht die Gefahr eines Brandes. Sollten Sie also während eines Gewitters Rauch oder den Geruch von Rauch in Ihrem Haus wahrnehmen, so kann es sein, dass ein Blitz elektrische Leitungen an Ihrem Hause getroffen hat.

Natürlich müssen die oben genannten Auffälligkeiten nicht zwangsläufig auf einen Blitzeinschlag hindeuten. Konsultieren Sie im Zweifelsfall einen Fachmann wie einen Elektriker. Und bei Verdacht auf Brand oder Brandgefahr rufen Sie immer die Feuerwehr.

Wie sieht ein Blitzableiter aus und wie funktioniert er?

Je nach Gebäude und Anforderung sieht der Blitzschutz am Haus unterschiedlich aus. Doch wie funktioniert ein Blitzableiter? Beim Blitzschutz handelt es sich um ein komplexes System, welches den einschlagenden Blitz "auffängt", in den Boden leitet und vor Überspannungsschäden schützt. Dafür sind drei Grundelemente vonnöten: eine Fangeinrichtung, eine Ableitungseinrichtung und eine Erdungsanlage.

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  1. Die Fangeinrichtung fungiert als „Auffänger“ des Blitzes. Sie besteht aus Metallteilen mit einer guten elektrischen Leitfähigkeit. Sie wird meist auf dem Dach platziert, um einen einschlagenden Blitz direkt aufzufangen.
  2. Die Ableitungseinrichtung dient dazu, den Blitzstrom von der Fangeinrichtung bis zur Erdungsanlage auf sicherem Wege in die Erde zu führen. Sie besteht, wie auch die Fangeinrichtung, aus einem leitfähigen Material wie z. B. Aluminium oder Kupfer.
  3. Die Erdung beim Haus sorgt dafür, dass der elektrische Strom sicher im Boden verteilt wird und ein Schaden verhindert wird.

Während traditionell Aluminium und Kupfer aufgrund ihrer Leitfähigkeit und Korrosionsbeständigkeit verwendet wurden, setzen neuere Blitzschutz-Systeme auf Verbundmaterialien und beschichtete Metalle, die eine noch bessere Leistung bieten. Nicht nur sind sie leichter und flexibler, sondern bieten auch eine optimierte Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse. 

Ist ein Blitzableiter Pflicht?

Grundsätzlich ist die Installation von einem äußeren Blitzschutz bzw. Blitzableiter in Deutschland nicht Pflicht. Lediglich der innere Blitzschutz, auch Überspannungsschutz genannt, ist seit dem Jahr 2016 verpflichtend. Einige sind der Meinung, dass moderne Wohnhäuser nicht so schnell Feuer fangen wie z. B. alte Fachwerk- oder Reetdachhäuser und demzufolge heute keine Blitzableiter mehr benötigen. Allerdings ist nicht von der Hand zu weisen, dass deutsche Haushalte im Durchschnitt viele elektronische Geräte besitzen, aufgrund derer ein Blitzschlag größere Zerstörungen verursachen kann als noch vor einigen Jahrzehnten.

In Deutschland wie auch in anderen Ländern müssen Blitzschutzsysteme den nationalen und internationalen Normen und Vorschriften entsprechen. Hierzulande ist dies vor allem die Normenreihe DIN EN 62305 (VDE 0185-305), die den Blitzschutz regelt. Diese Normen decken Planung, Installation und Wartung von Blitzschutzsystemen ab und werden regelmäßig aktualisiert, um neue wissenschaftliche Erkenntnisse und technologische Entwicklungen zu berücksichtigen.

Gut zu wissen: Im Übrigen kann das Vorhandensein eines professionell installierten Blitzschutzsystems einen positiven Einfluss auf die Bedingungen Ihrer Wohngebäude- und Hausratversicherung haben. Denn manche Versicherungsgesellschaften erkennen den zusätzlichen Schutz durch einen Blitzableiter an Ihrem Haus an und spiegeln dies in Form von niedrigeren Prämien oder verbesserten Konditionen wider – insbesondere in Gebieten mit hohem Blitzschlagrisiko. In einigen Fällen können Versicherungen fürs Haus die Installation eines Schutzsystems vor Unwettereinflüssen sogar vorschreiben. Dies ist zwar eher selten der Fall, trifft aber besonders auf Gebäude mit erhöhtem Risiko zu bspw. unter Denkmalschutz stehende Bauten oder Immobilien in exponierter Lage.

Installation eines Blitzschutzes am Gebäude – gewappnet gegen Überspannungen und Blitzeinschlag

Die Installation des Blitzableiters an Ihrem Haus erfordert Fachkenntnisse. Aus diesem Grund sollten Sie für dieses Vorhaben eine erfahrene Elektrik-Fachkraft beauftragen. Für die Einrichtung wird zunächst die passende Position für die Fangeinrichtung ermittelt. In der Regel wird diese am höchsten Punkt des Gebäudes angebracht. Meist ist das auf dem Dach oder dem Schornstein. Die komplette Installation umfasst außerdem die Verlegung der Kabel für die Ableitungseinrichtung und die Integration des Erdungssystems in den Boden. Seien Sie sich darüber im Klaren, dass eventuell kleinere Baumaßnahmen an der Außenfassade Ihres Wohngebäudes notwendig sind wie z. B. das Bohren von Löchern oder die Anbringung von Halterungen.

Experteninterview zu den Themen Blitzschutz und Hauserdung

Kann man am Haus einen Blitzableiter nachrüsten?

Per se stellt es kein Problem dar, Ihr Haus mit einem Blitzschutzsystem nachzurüsten. Jedoch kann die Installation in diesem Fall aufwendiger sein als während des Baus eines neuen Hauses. Denn das Nachrüsten kann einige zusätzliche Maßnahmen erfordern:

  • Grabungs- oder Bohrarbeiten: Für die Einrichtung der Erdungsanlage in den Boden ist es notwendig, in die Erde zu graben, um dort die Anlage ordnungsgemäß zu installieren.
  • Prüfung der Verkabelung: Zudem muss die elektrische Verkabelung des Gebäudes überprüft werden, um den ordnungsgemäßen Anschluss an das bestehende elektrische System des Hauses sicherzustellen. So kann die Verbindung des Blitzableiters mit der Elektrik des Hauses hergestellt werden.
  • Zusätzliche Maßnahmen: Möglicherweise müssen kleinere Maßnahmen an der Gebäudefassade vorgenommen werden. Dazu gehören unter anderem das Bohren von Löchern oder das Anbringen von Halterungen. Stellen Sie sicher, dass diese Arbeiten für die Installation der Blitzschutzanlage vorgenommen werden können oder lassen Sie sich von einem Experten oder einer Expertin dazu beraten.

Kosten für einen Blitzableiter

Welchen Umfang die Kosten für die Installation eines Blitzableiters an Ihrem Haus haben, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Darunter fallen:

  • Größe und Höhe der Immobilie
  • Art und Ausführung des Blitzschutzsystems
  • Neubau oder Nachrüstung eines bereits bestehenden Gebäudes
  • zusätzlich erforderliche Maßnahmen zur professionellen Blitzableiter-Installation (entstehen häufig beim Nachrüsten)

Bei einem Neubau können Sie ganz grob von ungefähr 3.000 € bis 6.000 € ausgehen. Für eine genaue Einschätzung, was es kostet eine Blitzschutzanlage installieren zu lassen, sollten Sie sich von einer Fachperson beraten lassen. Diese kann Ihnen außerdem eine Einschätzung über mögliche zusätzlich benötigte Maßnahmen und Kosten geben.

Trotz einer Versicherung ist es wichtig, den Nutzen der Investition in eine Blitzschutzanlage zu erkennen. Denn auch wenn bei einem Schaden die Kosten durch bspw. die Hausratversicherung übernommen werden, ist es doch ein gutes Gefühl, sein Haus in Sicherheit vor Blitzeinschlägen zu wissen.

Daniel Korth

Daniel Korth

Daniel Korth betreut als Online Marketing Manager die Online-Aktivitäten bei Starpool. Als Finanzblogger und -Podcaster beschäftigt er sich schon seit Jahren mit Themen wie Geldanlage, Immobilien und Humankapital. Dieses Wissen bringt Daniel nun auch bei WOHNEN UND FINANZIEREN mit ein.

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