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Grenzvermessung

Anfang und Ende vom Grundstück

Wer ein Grundstück kauft oder ein Haus bauen möchte, fragt sich oft: Wo genau verläuft eigentlich meine Grundstücksgrenze? Gerade bei älteren Flurstücken sind Grenzsteine manchmal verrutscht, überwachsen oder sogar ganz verschwunden. Damit Sie nicht im Dunkeln tappen oder in Nachbars Garten buddeln müssen, ist die Lösung eine Grenzvermessung. Hier erfahren Sie alles Wichtige – von den Kosten über den Ablauf und was Sie sonst noch über Grenzsteine wissen sollten.

Grenzvermessung im Schnelldurchlauf

  • Eine Grenzvermessung stellt amtlich fest, wo Ihr Grundstück beginnt und endet – insbesondere dann, wenn Grenzsteine fehlen oder Unsicherheit über die genaue Lage besteht.
  • Öffentlich bestellte Vermessungsingenieure führen die Vermessung durch, setzen Grenzsteine und dokumentieren die Ergebnisse im Liegenschaftskataster.
  • Die Kosten liegen je nach Umfang und Bundesland meist zwischen 1.000 und 3.000 €, abhängig von Grundstücksgröße, Lage und Bodenwert.
  • Wer klare Verhältnisse schaffen und Streit mit Nachbarn vermeiden will, ist mit einer professionellen Grenzfeststellung auf der sicheren Seite.

Was ist eine Grenz­vermessung und wann ist sie nötig?

Eine Grenzvermessung ist die amtliche Feststellung, Überprüfung und ggf. Wiederherstellung der exakten Grundstücksgrenzen. Sie wird von öffentlich bestellten Vermessungsingenieuren oder dem Katasteramt durchgeführt. Dabei werden die Grenzen eines Grundstücks vor Ort vermessen und mit den Unterlagen des Liegenschaftskatasters abgeglichen. Fehlende oder zweifelhafte Grenzzeichen werden ersetzt und der Grenzverlauf exakt festgehalten.

Eine Grenzvermessung ist nötig, wenn:

  • die genauen Grenzen eines Grundstücks unklar sind
  • Grenzsteine oder andere Grenzzeichen fehlen oder beschädigt sind
  • Eine Bebauung an oder nahe der Grenze geplant ist (z.B. Neubau, Zaun, Garage)
  • Eine Teilung oder Verschmelzung von Grundstücken durchgeführt wird

Als Eigentümer erhalten Sie Gewissheit über die Lage und Ausdehnung Ihres Grundstücks und können Abstandsflächen genau abmessen. Die Grenzfeststellung schafft somit Rechtssicherheit für Kauf, Verkauf oder Vererbung und verhindert künftige Konflikte mit Nachbarn oder Behörden.

Übrigens: Für rein informelle Zwecke kann auch eine Grenzanzeige ausreichend sein. Diese ist jedoch nicht rechtssicher und ersetzt keine Grenzvermessung.

Wie läuft eine Grenzvermessung ab?

Um sicherzustellen, dass die Grundstücksgrenzen exakt ermittelt und im Kataster verzeichnet werden, erfolgt die Grenzvermessung nach einem bestimmten Schema.

  • Antragstellung: Sie (Grundstückseigentümer) beantragen die Vermessung des Grundstücks bei einem öffentlich bestellten Vermessungsingenieur oder direkt beim Katasteramt.
  • Einsicht: Der Vermesser prüft vorhandene Kataster- und Grundbuchunterlagen und sammelt relevante Daten wie Grenzpläne oder frühere Vermessungsprotokolle.
  • Vermessungstermin: Die ausgewiesenen Grenzen werden mit den tatsächlichen örtlichen Gegebenheiten abgeglichen. Fehlende oder falsch gesetzte Grenzzeichen werden neu gesetzt oder korrigiert.
  • Grenztermin (Abmarkung): Die Ergebnisse der Vermessung werden den Beteiligten offen gelegt und anschließend alle Feststellungen in einer Grenzniederschrift dokumentiert.
  • Eintragung: Nach Abschluss der Vermessung werden die Daten offiziell ins Liegenschaftskataster übernommen. (Das Grundbuch wird nur dann angepasst, wenn sich Eigentumsverhältnisse oder Flächen ändern.) Damit ist die Grenze amtlich festgelegt und für alle verbindlich.

Nach dem Grenztermin gibt es eine meist vierwöchige Widerspruchsfrist. Innerhalb dieser Zeit können Sie oder Ihre Nachbarn Einwände gegen die festgestellten Grenzen einreichen.

Grenzsteine: Wer ist zuständig und wie finde ich sie?

Grenzsteine sind die offiziellen Markierungen für Grundstücksgrenzen. Doch wer ist eigentlich für die Grenzmarkierung zuständig? Und wie findet man einen Grenzstein? Hier gibt’s alle Antworten.

Wie sieht ein Grenzstein aus?

Das Aussehen kann leicht variieren, folgt aber mehreren typischen Merkmalen:

  • Kleiner Beton- oder Granitstein
  • Etwa 10 × 10 cm groß
  • Markierung in der Mitte (meist Kreuz oder Punkt)

Verschiedene Grenzsteine als Polaroid

Wie finde ich meine Grenzsteine?

Meistens sind Grenzsteine an den Ecken und an wichtigen Knickpunkten in der Grenzlinie angebracht. Aber nicht immer sind sie mit dem bloßen Auge zu erkennen, vor allem wenn sie im Garten von Laub, Erde oder Gras überwachsen sind. Um Ihre Grenzsteine zu finden, haben Sie folgende Möglichkeiten:

  • An den markanten Eckpunkten Ihres Grundstücks suchen
  • Blick ins Liegenschaftskataster oder den Lageplan
  • Vor Ort mit Maßband und Plan nachmessen
  • Vermessungsingenieur erstellt genaue Lokalisierung

Wer setzt Grenzsteine?

Das dürfen nur öffentlich bestellte Vermessungsingenieure (ÖbVI) oder das Katasteramt. Als Privatperson dürfen Sie Grenzsteine weder selbst setzen noch versetzen – das bleibt amtliche Vermessungsarbeit.

Wem gehört der Grenzstein?

Grenzsteine sind hoheitliche Vermessungszeichen. Das bedeutet: Sie gehören keinem Grundstücksbesitzer, sondern sind Eigentum der jeweiligen Gemeinde bzw. des Bundeslandes. Das Entfernen eines Grenzsteins ist untersagt und kann strafrechtlich verfolgt werden.

Grenzvermessung Kosten: Was kommt auf mich zu?

Die Kosten für die Grundstücksvermessung richten sich nach dem Vermessungsrecht der jeweiligen Länder – welches in der Vermessungsgebührenordnung der Bundesländer für öffentlich bestellte Vermessungsingenieure festgelegt ist.

Relevant für den Endpreis ist vor allem die Art der Vermessung. Mit folgenden Gebühren können Sie rechnen:

Vermessungsart

Kosten

Grenzvermessung

1.000–3.000 €

Grenzfeststellung

700–2.000 €

Grenzanzeige

600–1.300 €

Teilungsvermessung

2.500–4.000 €

Die tatsächlichen Kosten schwanken deutlich und hängen auch von der Anzahl der zu setzenden Grenzsteine, der Grundstücksgröße und dem Bodenwert ab.

Was kostet es, einen Grenzstein zu setzen?

In der Praxis bewegen sich die Gesamtkosten für das Setzen eines einzelnen Grenzsteins (inkl. Vermessung und hoheitlicher Abmarkung) in den meisten Fällen zwischen 1.000 und 1.400 €. Bei mehreren Grenzpunkten kann der Preis je Stein sinken.

Beispielhafte Einzelpreise nach Bundesland

  • Baden-Württemberg: 40 € für den Stein, 60 € für die Abmarkung, plus Arbeits- und Verwaltungsaufwand
  • Bayern: der erste Grenzpunkt kostet 260 €, der zweite bis 30. Grenzpunkt je 85 €, plus Verwaltungsaufwand
  • Brandenburg: Sockelbetrag (Basisgebühr) rund 700 € plus je nach Grenzlänge und Bodenwert etwa 5–9 € pro Meter Grenze

Die reinen Materialkosten für einen Grenzstein belaufen sich auf etwa 40–60 €.

Grenzvermessung & Grenzfeststellung: Kostenfaktoren im Überblick

Wert des Grundstücks
Die Vermessungskosten richten sich häufig nach dem sogenannten Gebührenwert (Grundstücksfläche × Bodenrichtwert). Je höher der Bodenrichtwert oder die Fläche, desto teurer wird die Vermessung.

Anzahl der festzustellenden Grenzpunkte

Pro Grenzpunkt fallen Einzelgebühren an. Mehr Punkte bedeuten mehr Aufwand und somit höhere Kosten. Schon ein fehlender Punkt mehr kann 100–300 € zusätzlich kosten.

Lage und Zugänglichkeit

In schwer zugänglichem Gelände (z. B. Hanglage, verwinkelte Grundstücke, dichter Bewuchs) kann der Aufwand für das Einmessen steigen. Meist entsteht ein höherer Zeit- oder Geräteaufwand, was die Pauschale des Vermessungsbüros erhöht.

Bundesland und Gebührenordnung

Die Gebühren sind zwar gesetzlich geregelt, aber jedes Bundesland hat eigene Vorgaben zur Bemessung und Höhe festgehalten.

Daniel Korth

Daniel Korth

Daniel Korth betreut als Online Marketing Manager die Online-Aktivitäten bei Starpool. Als Finanzblogger und -Podcaster beschäftigt er sich schon seit Jahren mit Themen wie Geldanlage, Immobilien und Humankapital. Dieses Wissen bringt Daniel nun auch bei WOHNEN UND FINANZIEREN mit ein.

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