Stellen Sie sich vor, Sie leben in einem Haus, in dem alle Räume auf einer Ebene liegen. Kein aufwendiges Treppensteigen, besonderer Wohnkomfort dank direktem Zugang zum Garten und flexible Gestaltungsmöglichkeiten beim Grundriss. Ein Bungalow bietet genau diese Vorteile. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, durch energieeffiziente Bauweisen Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen.
Ein Bungalow ist ein eingeschossiges Wohngebäude, bei dem alle Wohnräume auf einer Ebene angeordnet sind. Diese Bauweise bietet eine hohe Flexibilität bei der Gestaltung des Grundrisses und ermöglicht einen barrierefreien Zugang zu allen Räumen.
Die Idee des Bungalows kam in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Europa. Ursprünglich inspiriert von den traditionellen, eingeschossigen Dorfhäusern in Bengalen (Indien), wurde der Begriff "Bungalow" von den britischen Kolonialherren übernommen. Während der Bungalow in Holzrahmenbauweise in den USA schon länger etabliert war, hielt diese Form des Hausbaus in Deutschland erst in den 1960er-Jahren Einzug. Das klassische Flachdach des Bungalows wurde dabei um weitere Dachformen, etwa das Satteldach und Walmdach, ergänzt.
Übrigens: Ein berühmtes Beispiel für den frühen Bungalowbau in Deutschland ist der 1964 fertiggestellte Kanzlerbungalow in Bonn, der seit 2001 unter Denkmalschutz steht.
Wenn Sie einen Bungalow bauen, entscheiden Sie sich damit meist für ein barrierefreies Haus, denn Treppen sind im Wohnbereich des Gebäudes nicht nötig. Allenfalls ein Kellergeschoss, in dem sich die Heizungsanlage und Hausanschlüsse befinden, kann über Treppen, alternativ aber auch über eine Rampe, mit dem Wohngeschoss verbunden sein. Ein ebenerdiger Zugang in den Garten und zur Straße entsteht, wenn Sie beim Bau des Bungalows auf Stufen vor den Türen verzichten, die nach draußen führen.
Leuten im hohen Alter und/oder in der Mobilität eingeschränkten Personen kommt die Anordnung aller Wohnräume auf einer Ebene und ein ebenerdiger Zugang auf das Grundstück und in den öffentlichen Straßenraum sehr gelegen. Sie gehen im Gebäude uneingeschränkt allen täglichen Verrichtungen nach und gelangen ins Freie, ohne dabei auf Unterstützung angewiesen zu sein. Aber auch Familien mit Kindern genießen die Vorteile vom Wohnen auf einer Ebene, die der Haustyp Bungalow bietet. Eltern schätzen es, die Kinder im persönlichen Traumhaus immer im Blick zu haben. Es sind keine Treppen im Wohnbereich vorhanden, die für kleine Kinder eine Gefahrenquelle darstellen.
Dana und Ralf Menzingen aus Bayern entschieden sich vor drei Jahren, einen Bungalow zu bauen.
Für uns war die Barrierefreiheit ein entscheidender Faktor. Mit kleinem Kind und Großeltern, die uns oft besuchen, wollten wir ein Zuhause, das für alle Generationen geeignet ist. Richtig toll ist unsere offene Wohnküche und der direkte Zugang zum Garten. Es war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten.Familie Menzingen
Einen Bungalow errichten Sie mit massiven Außenwänden aus Beton, Ziegeln oder einem anderen zulässigen Baumaterial. Eine weitere Möglichkeit ist die Konstruktion in der Blockbauweise aus Holzbohlen. Während die Bauzeit beim Bungalow in Massivbauweise rund ein Jahr dauert, steht das Haus aus Holzbohlen in 6 bis 7 Monaten. Ebenfalls schnell geht es, wenn Sie sich für einen Fertigbungalow entscheiden. Von der Fertigung der Teile im Werk bis zur Aufstellung vergehen in der Regel 6 bis 8 Monate.
Durch die eingeschossige Bauweise bieten gerade Bungalows eine riesige Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten für den Grundriss. Hier folgen einige der wichtigsten Aspekte und Ideen, die Sie bei der Planung und Grundrissgestaltung Ihres Bungalows berücksichtigen sollten.
Aspekt | Beschreibung |
Offene Wohnkonzepte | Großzügige, lichtdurchflutete Räume, in denen Küche, Ess- und Wohnbereich fließend ineinander übergehen. Ideal für Familien und zum Unterhalten von Gästen. |
Separate Bereiche | Klar definierte Zonen für unterschiedliche Zwecke, z. B. ruhige Schlafbereiche und separate Wohn-/Arbeitsräume, die Privatsphäre und ungestörtes Arbeiten ermöglichen. |
Atrium und Terrasse | Zentrale Atrien oder Terrassen bringen zusätzliches Tageslicht ins Haus und schaffen eine Verbindung zur Natur. Können als private Gärten genutzt werden. |
Flexibilität | Modular aufgebaute Räume und bewegliche Wände ermöglichen zukünftige Anpassungen des Grundrisses an veränderte Lebensumstände. |
L- und U-förmige Grundrisse | L-förmige Grundrisse schaffen geschützte Terrassenbereiche, während U-förmige Bungalows private Innenhöfe umschließen. |
Nutzung von Ecken und Winkeln | Clevere Nutzung von Ecken für Einbauschränke, Leseecken oder Arbeitsnischen maximiert die Raumwirkung und Effizienz. |
Verbindung von Innen- und Außenbereich | Große Fensterfronten und Terrassentüren ermöglichen einen nahtlosen Übergang nach draußen, erweitern die Wohnfläche optisch und holen die Natur ins Haus. |
Barrierefreiheit | Breitere Türen, geräumige Flure und ebenerdige Zugänge sorgen für Komfort und Zukunftssicherheit. |
Der Trend geht eindeutig zu nachhaltigen und energieeffizienten Bauweisen. Viele meiner Kunden interessieren sich auch für modulare Grundrisse, die sich an veränderte Lebensumstände anpassen lassen. Offene Wohnkonzepte sind nach wie vor sehr beliebt, ebenso wie große Fensterfronten, die viel Tageslicht ins Haus lassen.Kristin van den Berg, Architektin
Die Kosten für den Bau eines Bungalows hängen von verschiedenen Faktoren ab. Zunächst richten sich die Baukosten nach der Wohnfläche, dem gewählten Baumaterial und der Bauweise. Im Durchschnitt liegen die Kosten für einen schlüsselfertigen Bungalow bei 2.000 bis 2.500 € pro Quadratmeter. Ein Bungalow mit 100 Quadratmetern Wohnfläche kostet somit zwischen 200.000 und 250.000 €. Zusätzlich zu den reinen Baukosten fallen weitere Ausgaben an, etwa für eine energieeffiziente Haustechnik. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kostet beispielsweise rund 1.500 € und trägt zur umweltschonenden Beheizung und Warmwasserversorgung bei.
Finanziert wird der Bau eines Bungalows in der Regel über eine Baufinanzierung. Zusätzlich können staatliche Förderungen beim Hausbau und Zuschüsse, etwa von der KfW, genutzt werden, um die finanzielle Belastung zu reduzieren. Berücksichtigen Sie auch die Kaufnebenkosten wie Notar- und Grundbuchgebühren, Grunderwerbsteuer und eventuelle Kosten für die Erschließung des Grundstücks.