Skip to content
  • Blog

Balkon anbauen: Alles Wichtige rund um nachträglichen Balkonanbau

Kein Balkon? Nachrüsten lohnt sich!

Ein Balkon lässt sich bei Immobilien häufig problemlos nachrüsten. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um den Balkonanbau.

Balkon anbauen im Schnelldurchlauf

  • In vielen Fällen lässt sich ein Balkon gut nachträglich anbauen. Entscheidend sind die baulichen Gegebenheiten, die richtige Planung und die nötige Genehmigung.
  • Je nach Budget und Gebäudestatik kommen verschiedene Balkonarten infrage. Die Preise reichen (je nach Variante und Ausstattung) von rund 4.000 bis 20.000 €.
  • Der Anbau ist meist genehmigungspflichtig und erfordert eine statische Prüfung.
  • Wer die Kosten nicht allein stemmen kann, hat verschiedene Möglichkeiten: Modernisierungskredit aufnehmen, Baufinanzierung aufstocken oder passende Förderprogramme nutzen.

Balkon nachträglich anbauen: Welche Arten von Balkonen gibt es?

Ob modern, klassisch oder einfach praktisch – beim nachträglichen Balkonanbau stehen Ihnen mehrere Systeme zur Wahl. Welche Variante passt, hängt von Fassade, Statik und Budget ab. Generell lässt sich aber sagen, dass besonders Anbaubalkone sowie Vorstellbalkone zum nachträglichen Anbau eines Balkons sehr gut geeignet sind.

Anbaubalkon

  • Wird mit Stützen vor der Fassade aufgebaut und zusätzlich an der Hauswand verankert
  • Sehr stabil, auch für größere Flächen geeignet
  • Gute Lösung bei schwacher Bausubstanz
  • Häufigste Bauart bei nachträglichem Balkonanbau

Passt gut für Familien oder alle, die viel Platz brauchen (z. B. für einen Tisch, Pflanzen oder Kindermöbel).

Vorstellbalkon bzw. Anstellbalkon

  • Steht vollständig auf eigenen Stützen – ohne feste Verbindung zum Haus
  • Minimale Eingriffe in die Fassade, deshalb bei Altbauten beliebt
  • Weniger Bauschäden, schnell montiert

Passt gut für Häuser mit empfindlicher Fassade oder Denkmalauflagen.

Kragarmbalkon

  • Ragt freitragend ohne Stützen aus der Hauswand heraus, die Tragkonstruktion ist im Gebäude verankert
  • Wirkt optisch leicht und modern
  • Setzt tragfähige Decken oder massive Wände voraus

Passt gut für Neubauten oder Sanierungen mit massiver Bauweise – eher selten bei Balkon-Nachrüstungen.

Hängebalkon

  • Mit Stahlseilen oder -trägern an der Fassade befestigt
  • Sehr modernes Design, „schwebende“ Optik
  • Hohe Anforderungen an Statik und Ausführung

Passt gut für: Architektonisch anspruchsvolle Objekte v. a. im urbanen oder industriellen Kontext.

Französischer Balkon

  • Kein echter Austritt, sondern Geländer vor bodentiefer Tür
  • Keine bauliche Tragkonstruktion nötig
  • Günstig und genehmigungsarm

Passt gut für: Mehr Licht und Luft ohne echten Außenbereich.

Was sind „untergeordnete Balkone“?

In vielen Bundesländern gelten kleinere Balkone als sogenannte untergeordnete Bauteile. Das betrifft Konstruktionen mit maximal 1,50 m Ausladung und bis zu 5 m Länge. Der Vorteil: Solche Balkone dürfen näher an die Grundstücksgrenze heranrücken als größere Anbauten oder vollwertige Gebäudeteile. Und das vereinfacht das Genehmigungsverfahren deutlich.

Auch wenn eine Baugenehmigung trotzdem erforderlich ist, entfällt bei untergeordneten Balkonen die aufwendige Prüfung der Abstandsflächen bzw. wird vereinfacht. Für viele Altbauten kann das den Balkonanbau überhaupt erst möglich machen.

Balkon anbauen? Baugenehmigung nötig!

Grundsätzlich gilt: Wer einen Balkon anbauen möchte, verändert die Fassade und greift oft in die Statik des Gebäudes ein – das macht die Maßnahme in fast allen Bundesländern genehmigungspflichtig. Selbst bei kleinen Balkonen oder Anbauteilen auf Stützen ist in der Regel ein formeller Bauantrag mit Bauzeichnung und statischem Nachweis nötig.
Nur bei sehr kleinen, nicht tragenden Varianten wie französischen Balkonen, oder wenn ein Balkon bereits genehmigt und nur erneuert wird, kann je nach Landesbauordnung ein vereinfachtes Verfahren greifen.

Wichtig: Wer ohne Genehmigung baut, riskiert Rückbau, Bußgelder und sogar rechtliche Auseinandersetzungen mit Nachbarn oder Behörden. Sichern Sie sich daher vorab beim zuständigen Bauamt ab, welche Unterlagen erforderlich sind und welches Verfahren gilt.

Nachträglicher Balkonanbau: Kleine Materialkunde

Balkone aus Stahl

Vorteile Nachteile

sehr stabil und tragfähig, auch für große Balkone geeignet

hohes Eigengewicht, deswegen ist Statikprüfung zwingend

feuerverzinkter Stahl ist äußerst witterungsbeständig und langlebig (Lebensdauer 50–100 Jahre bei fachgerechter Beschichtung)

Korrisionsrisiko bei Beschädigung der Zinkschicht

variabler Look, von Industrial bis klassisch

Montage kann aufwändiger sein (Kran/Fundament nötig) und ist nichts für Heimwerker, die Eigenleistung beim Bau erbringen möchten

wartungsarm (jährliche Sichtkontrolle genügt) potenzielle Wärmebrücken am Anschluss 

Balkone aus Aluminium

Vorteile Nachteile

sehr leichtes Material (~2,7 g/cm³), daher ideal für nachträgliche Balkonanbauten bei „schwacher“ Bausubstanz

weniger tragfähig als Stahl, daher meist für kleinere bis mittlere Balkone

korrosionsbeständig, nichtmagnetisch

Oberfläche kann bei starker Beanspruchung verkratzen

geringer Wartungsaufwand, kein Streichen notwendig

Herstellung ist energieintensiv (ökologischer Fußabdruck)

große Designvielfalt dank Pulverbeschichtung in vielen Farben   

Balkone aus Beton

Vorteile Nachteile

massive Optik & Brandschutzklasse A1

sehr schwer (~ 2,4 t/m³), erfordert massive Fundamente und oft einen Kran bei der Montage 

sehr lange Lebensdauer

eingeschränkte Formfreiheit

gute Schalldämmung und hoher Sichtschutz

hohe Montagekosten

pflegeleicht, da unempfindlich gegenüber Witterung  nachträglicher Anbau ist aufwändiger 

Balkone aus Holz

Vorteile Nachteile

natürlicher, wohnlicher Charakter und angenehme Haptik 

Witterungs- & UV-empfindlich, deswegen regelmäßiges Streichen/Ölen nötig (ca. alle 4–6 Jahre)

vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, besonders für traditionelle oder ländliche Architektur, bspw. wenn Sie ein Bauernhaus sanieren

Feuchte-/Schädlingsschutz nach DIN 68800 zwingend 

hohe Tragfähigkeit bei geringem Gewicht

kürzere Wartungsintervalle als Metallbalkone, insbesondere bei schlechter Pflege

umweltfreundlich (bei nachhaltiger Forstwirtschaft)  
lässt sich leicht bearbeiten und individuell anpassen  

entwicklung-anzahl-balkone-deutschland

Was kostet ein nachträglicher Balkonanbau?

Für einen einfachen, kleinen Balkon (ca. 3–5 m²) sollten Sie mindestens 4.000 bis 6.000 € einplanen. Die meisten Projekte bewegen sich jedoch im Bereich von 10.000 bis 16.000 €, wenn Sie einen „klassischen“ Balkon mit Geländer, Bodenbelag, Tür und Montage wünschen.

Balkonart

Preisspanne (ca.)

Balkonart

Preisspanne (ca.)

Vorstellbalkon

4.000–15.000 €

Anbaubalkon

5.000–12.000 €

Kragarmbalkon

8.000–20.000 €

Weitere Kostenfaktoren

Balkongeländer: 150–500 € pro laufenden Meter

Balkontür: 600–2.500 € (Dreh-Kipp bis Hebe-Schiebe)

Baugenehmigung: 400–800 €

Statikgutachten: ab 500 €

Montage:1.500–6.000 € (stark abhängig von Bauhöhe, Kraneinsatz & Anfahrtsweg)

Was kostet ein französischer Balkon?

Ein französischer Balkon ist im Vergleich zu einem klassischen Anbaubalkon viel günstiger. Wenn ein normales Fenster zu einer bodentiefen Tür mit Geländer umgebaut werden soll, können Sie mit folgenden Kosten rechnen:

Leistung/Material

Typischer Preis (ca.)

 Leistung/Material

typischer Preis (ca.) 

Wanddurchbruch (tragende Wand)

900–1.300 €

Statik (Prüfung/Nachweis)

150–600 €

Bodentiefes Fenster/Tür inkl. Einbau

600–1.000 €

Französischer Balkon (inkl. Montage)

500–1.000 €

Gesamtkosten

2.200–4.000

Wie finanziere ich die Balkonanbau-Kosten?

Wer den Balkon nicht aus eigenen Mitteln bezahlen möchte, kann auf verschiedene Kredite zurückgreifen:

  1. Modernisierungskredit
    Modernisierungsdarlehen sind zweckgebunden, kommen ohne Grundbucheintrag aus und landen deshalb in der Regel relativ zügig (binnen weniger Tage) auf Ihrem Konto. Bankangebote bewegen sich derzeit zwischen 5,5 und 7 Prozent effektiv. Kreditsummen bis etwa 80 000 € decken die meisten Balkonprojekte ab. Sondertilgungen lassen sich bei einem Modernisierungskredit häufig kostenlos vereinbaren.
  2. Baufinanzierung aufstocken
    Läuft Ihre Hypothek noch, kann eine Nachfinanzierung die preiswerteste Option sein: zehnjährige Immobilienkredite liegen momentan bei rund 3,3 Prozent effektiv. Voraussetzung ist ein ausreichender Beleihungsspielraum (sprich ein Marktwert, der seit Abschluss der ersten Finanzierung gestiegen ist). Weil Grundbuch, Gutachten und Notar erneut fällig werden, sollten Sie zwei bis vier Wochen Bearbeitungszeit einplanen.

Sprechen Sie zuerst mit Ihrer Bank oder einem unabhängigen Finanzierungsberater, um herauszufinden, ob sich eine Aufstockung in Ihrem Fall lohnt.

  1. Öffentliche Förderkredite
  • KfW-Programm 261 belohnt energetische Komplettsanierungen mit Tilgungszuschüssen von 5 bis 45 % und Kreditvolumina bis 150 000 € pro Wohneinheit. Der Balkon gilt als förderfähig, wenn er Teil eines gedämmten Fassaden- oder Dachpakets ist. Mehr zum Förderprogramm und ob es für Ihren Balkonanbau infrage kommt, erfahren Sie direkt bei der KfW.
  • KfW-Programm 159 unterstützt barrierearme Umbauten (wie etwa einen schwellenlosen Balkonzugang) mit bis zu 50 000 € zu besonders günstigen Konditionen.

Förderanträge müssen vor dem ersten Spatenstich gestellt und oft auch von einem Energieberater begleitet werden.

Was möchten Sie finanzieren?

Was möchten Sie finanzieren?

Wie wohnen Sie derzeit?

Wie wohnen Sie derzeit?

Stand der Immobiliensuche

Stand der Immobiliensuche
Existieren aktuell negative Einträge in der SCHUFA?

Hinweise

  • Im Rahmen Ihrer Anfrage rufen wir keine Daten ab und senden auch keine an die SCHUFA.
  • Wir benötigen eine Antwort auf diese Frage, weil ggf. vorhandene negative Einträge einen anderen Beratungsansatz erfordern und auch die Auswahl der Banken nach anderen Kriterien erfolgt.
  • Die SCHUFA speichert aufgrund der Meldungen von Banken und anderen Instituten, Informationen über Vertragsverhältnisse. Insofern sind Schufa-Einträge völlig normal. Als negativ werden zum Beispiel gekündigte Kredite oder Konten sowie andere Merkmale (Insolvenz, Abgabe von eidessttattlichen Versicherungen) bezeichnet, die durch anhaltende Zahlungsschwierigkeiten entstanden sind und zu einer Kündigung des Vertragsverhältisses geführt haben. Vorhandene Kredite sind keine Negativeinträge.
Ihre Chancen auf eine Finanzierung
Infobox

Gut

Das sieht gut aus! Jetzt Kontaktdaten angeben und der passende Berater wird sich bei Ihnen melden.

Mittel

Tippfehler in den Finanzierungsdaten? Nein? Dann kann es u.a. auch an dem Zusammenspiel von Finanzierungswunsch und Einkommen oder Eigenkapital liegen.

Macht nichts! Jetzt Kontaktdaten angeben und der passende Berater wird sich bei Ihnen melden.

Gering

Tippfehler in den Finanzierungsdaten? Nein? Dann kann es u.a. auch an dem Zusammenspiel von Finanzierungswunsch und Einkommen oder Eigenkapital liegen.

Macht nichts! Jetzt Kontaktdaten angeben und der passende Berater wird sich bei Ihnen melden. Wir haben aber noch einen Tipp!

Ihre Finanzierungschancen ergeben sich aus Ihren Angaben. Um diese zu verbessern, überprüfen Sie bitte Ihre Angaben:

  • Passt die Höhe des Kreditbetrags zu Ihrem Nettoeinkommen?
  • Haben Sie noch weitere Nettoeinkommen? (z.B. durch weitere Personen im Haushalt)
 

Für wen ist das Angebot?

Zur Verifizierung Ihrer Telefonnummer erhalten Sie innerhalb der nächsten 5 Minuten eine SMS an die von Ihnen angegebene Telefonnummer. Diese SMS enthält einen Code, mit dem wir die Echtheit Ihrer Telefonnummer und Übereinstimmung mit der Person prüfen, die den Antrag gestellt hat. Die Verifizierung erfolgt durch Eingabe des Codes in ein entsprechendes Fenster bei der Weiterleitung nach dem Absenden.

Voraussetzungen für einen nachträglichen Anbau eines Balkons

Zwar ist ein nachträglicher Balkonanbau kein Riesenprojekt, aber trotzdem müssen recht viele Vorgaben eingehalten werden. Statik, Bau- und Nachbarrecht, Brandschutz, Entwässerung und Gestaltungsvorgaben greifen wie Zahnräder ineinander. Bevor Sie Handwerker beauftragen, sollten die folgenden Punkte abgehakt sein.nachtraeglicher-balkonanbau

Statik und Bausubstanz

Lassen Sie durch einen Tragwerksplaner (Statiker) berechnen, ob Fassade, Decke und Fundamente die Zusatzlasten aus Personen, Möbeln, Wind und Schnee aufnehmen. Bei Kragarm- oder Hängekonstruktionen werden die Lasten punktuell eingeleitet, sodass hier fast immer ein zug- bzw. druckfester Iso-Kragarmanschluss erforderlich ist, der gleichzeitig als thermische Trennstelle dient. In der Regel kümmert sich Ihr Architekt oder die beauftragte Fachfirma um die Bestellung und Auswertung der statischen Berechnung. Die statischen Nachweise legen Sie dem Bauantrag bei und ggf. der Finanzierung des Balkonanbaus vor.

Zugang zum Balkon

Wird ein Fenster zur Tür vergrößert, sind Durchbruch, Sturzabfangung und Wärmedämmung zu planen. Wählen Sie den Zugang so, wie Sie ihn am sinnvollsten finden, z. B. vom Schlafzimmer oder vom Homeoffice aus. Vermeiden Sie nur, dass der Balkonzugang keine Flucht- oder Rettungswege blockiert.

Abstandsflächen

Beim nachträglichen Anbau eines Balkons müssen Sie Abstandsflächen zum Nachbargrundstück einhalten. Die genauen Vorgaben sind in der jeweiligen geregelt, aber insgesamt gelten bundesweit ähnliche Grundsätze:

In den meisten Bundesländern muss ein Balkon mindestens 2 m Abstand zur Nachbargrenze haben. Balkone, die als „untergeordnete Bauteile“ gelten sollen, dürfen für gewöhnlich nicht mehr als 1,50 m aus der Fassade hervorragen und nicht länger als 5 m oder maximal 1/3 der der Außenwandbreite sein.

Wird einer dieser Werte überschritten, muss eine Abstandsfläche berechnet werden. Diese beträgt in vielen Bundesländern das 0,4-fache der Wandhöhe, in Bayern das 1,0-fache, in Nordrhein-Westfalen 0,8 und in Niedersachsen 0,5. In Ausnahmefällen (z. B. wenn der Nachbar bereits ohne Grenzabstand gebaut hat oder ein Bebauungsplan dies vorsieht) kann eine Bebauung auch ohne Mindestabstand zulässig sein.

Nachbarschaftsrecht

Damit ihr neuer Balkon nicht zum Streitgegenstand wird, sollten Sie beim nachträglichen Anbau auch das gute Miteinander mit Ihren Nachbarn im Blick behalten. Gerade beim Thema Nachbarschaftsrecht gilt: Frühzeitige und offene Kommunikation zahlt sich aus. Wenn Sie mit Ihrem Balkon näher an die Grundstücksgrenze heranrücken möchten als gesetzlich erlaubt ist oder sogar eine Grenzbebauung planen, brauchen Sie die schriftliche Zustimmung Ihrer Nachbarn.

Auch im Alltag ist Rücksichtnahme gefragt: Achten Sie darauf, dass von Ihrem Balkon weder Wasser noch Blumenerde auf das Nachbargrundstück tropft. Pflanzen dürfen zwar für grüne Oasen sorgen, sollten aber nicht über die Grundstücksgrenze hinauswachsen.

Denkmalschutz und Gestaltungsvorgaben

Steht Ihr Haus unter Denkmalschutz oder liegt in einem Gebiet mit Gestaltungssatzung, entscheidet die Untere Denkmal- bzw. Gestaltungsbehörde. Häufig müssen Form, Farbe und Material exakt zum Bestand passen – in Einzelfällen wird der Balkonanbau ganz untersagt.

Brandschutz

Der Balkonanbau muss den aktuellen Brandschutzvorschriften entsprechen. Bei Mehrfamilienhäusern sind oft noch zusätzliche Anforderungen zu erfüllen, z. B. Fluchtwege oder feuerhemmende Materialien. Tragende und aussteifende Bauteile eines Balkons müssen je nach Gebäudeklasse in feuerhemmender Bauart (z. B. F 30-B oder REI 30) ausgeführt werden. Bei Massivbalkonen fungiert die Betonplatte oft selbst als Brandriegel.

Sicherheit: Geländer und Absturzsicherung

Je nach Bundesland gelten für Balkongeländer unterschiedliche Mindesthöhen, in der Regel zwischen 90 und 110 cm, abhängig von der Absturzhöhe. Das Geländer muss sicher befestigt sein und den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen. Öffnungen dürfen weder überkletterbar noch größer als 12 cm sein.

Entwässerung

Nach DIN 1986-100 müssen Balkone ein Gefälle (≥ 1,5 %) und einen geregelten Wasserabfluss besitzen. Liegt der Balkon unterhalb der Rückstauebene, ist das Wasser über Hebeanlagen oder Druckleitungs­systeme rückstaufrei abzuleiten. Vernachlässigen Sie die Entwässerung, drohen Feuchteschäden an Fassade oder Nachbargrundstück.

FAQ: Noch mehr Wissenswertes zum Balkonanbau

Für alle, die es ganz genau wissen wollen.

Was ist besser: Balkon nachträglich anbauen mit Stützen oder ohne Stützen?

Für die meisten nachträglichen Balkonanbauten sind Modelle mit Stützen tatsächlich die praktikablere und wirtschaftlichere Lösung. Balkone ohne Stützen sind zwar optisch ansprechend, aber technisch und finanziell anspruchsvoller. Hier noch einmal die Vor- und Nachteile im Überblick.

Balkon mit Stützen (Vorstell- oder Anbaubalkon):

Vorteile

Nachteile

günstiger und einfacher nachzurüsten

 

Stützen und Fundamente müssen im Boden verankert werden (Platzbedarf, Erdarbeiten)

kaum Eingriffe in die Gebäudestatik nötig

 

optisch sichtbare Stützen können als störend empfunden werden

besonders geeignet für Altbauten oder wenn die Hauswand nicht tragfähig ist

 

 

Montage schnell und unkompliziert

 

Balkon ohne Stützen (freitragender/Kragarmbalkon):

Vorteile

Nachteile

modernes, „schwebendes“ Design ohne sichtbare Stützen

 

deutlich aufwendigere und teurere Konstruktion

mehr Platz unter dem Balkon, keine Einschränkungen im Gartenbereich

hohe Anforderungen an die Gebäudestatik – oft nur bei Neubauten oder massiven Häusern möglich

 

nicht für jedes Haus geeignet

Kann man einen bestehenden Balkon vergrößern?

Grundsätzlich ist eine Balkonvergrößerung möglich, aber ziemlich aufwendig. Entweder Sie reißen den alten Balkon ab und ersetzen ihn durch einen größeren Neubau oder Sie realisieren die Erweiterung durch zusätzliche Träger oder Stützen bzw. durch einen Anbau von Modulen oder Podesten. In jedem Fall ist es ein größeres Bauprojekt, das immer von Fachleuten geplant und begleitet werden sollte.

Worauf muss ich achten, wenn ich einen Holzbalkon anbauen möchte?

Hier kommt es in erster Linie auf die Holzart an: Witterungsbeständige Hölzer wie Lärche und Douglasie eignen sich besonders gut. Tropische Harthölzer sind ebenfalls langlebig. Alle tragenden Teile sollten gegen Feuchtigkeit geschützt, regelmäßig gestrichen/geölt und konstruktiv so ausgeführt werden, dass Wasser ablaufen kann. Verbindungsmittel sollten aus Zink oder Edelstahl gefertigt sein, damit kein schädlicher Rost entsteht.

Welche Systeme eignen sich für einen Balkon mit Treppe?

Sie denken an einen Balkon mit Treppe? Dafür sind vor allem Systeme geeignet, die eine stabile und flexible Konstruktion ermöglichen. Besonders praktisch sind hier wieder Vorstellbalkone, die komplett auf eigenen Stützen stehen. Bei dieser Variante kann die Treppe seitlich oder frontal angebracht werden. Auch Anbaubalkone, die mit zwei Stützen und einer Wandverankerung gebaut werden, eignen sich gut. Hier wird die Treppe oft seitlich montiert, sodass sie platzsparend und funktional integriert werden kann.

Die Abstandsflächen zum Nachbargrundstück gelten auch für die Treppe und müssen bei der Planung mitberücksichtigt werden.

Was gibt es bei einem Balkon mit Überdachung zu beachten?

In den meisten Fällen ist eine Überdachung genehmigungspflichtig, da sie das Erscheinungsbild des Gebäudes verändert und zusätzliche statische sowie brandschutztechnische Anforderungen erfüllt werden müssen.

Die Tragfähigkeit und Statik der Überdachung müssen so ausgelegt sein, dass sie Wind- und Schneelasten sicher aufnehmen kann. Ebenso wichtig ist eine funktionierende Entwässerung. Im Übrigen gelten auch für die Überdachung die Abstandsflächen zum Nachbargrundstück.

Wie läuft ein Balkonanbau im Einzelnen ab?

  1. Planung und Beratung
    Am Anfang steht ein Gespräch mit einem Architekten oder einer Fachfirma. Gemeinsam wird geklärt, welche Balkonart sich anbietet, was baulich möglich ist und wie die Umsetzung aussehen kann. Auch erste Kostenschätzungen und Zeitpläne werden in dieser Phase erstellt.
  2. Kosten klären und Finanzierung prüfen
    Noch vor dem Bauantrag sollte klar sein, welche Kosten auf Sie zukommen und wie die Finanzierung aussieht. Wichtig: Wer Teil einer Eigentümergemeinschaft ist, sollte vorab klären, wie die Kosten verteilt werden und ob alle Eigentümer zustimmen müssen.
  3. Einholung der Genehmigungen
    Sobald die Planung steht, muss die Baugenehmigung beantragt werden. Dafür sind Bauzeichnungen, eine statische Berechnung und oft auch ein Lageplan nötig. Je nach Region dauert die Bearbeitung zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten.
  4. Bauphase
    Nach der Genehmigung geht’s los. Die Dauer hängt von Bauart und Aufwand ab – in der Regel sind es 2 bis 5 Wochen. In dieser Zeit werden Fundamente gesetzt, die Tragkonstruktion montiert, der Balkon befestigt und die Zugangstür eingebaut. Je nach Umfang kann es zu Einschränkungen rund ums Haus kommen, z. B. bei der Gartennutzung oder bei Zufahrten.
  5. Abnahme und Nacharbeiten
    Am Ende prüft die Fachfirma, ob alles korrekt ausgeführt wurde. Auch das Bauamt kann eine Abnahme verlangen. Kleinere Nacharbeiten, etwa Abdichtungen oder Feineinstellungen, sind normal. Wichtig: Erst nach vollständiger Fertigstellung zahlen.
Dustin Witt

Dustin Witt

Dustin Witt betreut gemeinsam mit seinen Kolleg*innen im Produktmanagement die Kreditinstitute, mit denen Starpool zusammenarbeitet. Er ist erst seit 2022 für Starpool tätig, hat aber seit 2014 sein Finanzierungswissen im Hypoport-Konzern aufgebaut. Im Produktmanagement ist Dustin für die regional nördlichen Banken verantwortlich und der Spezialist für die Bausparkassen sowie deren Produkte.

Verwandte Themen

Unsere Finanzierungspartner

Wir kooperieren mit mehr als 400 Banken, Sparkassen, Versicherungen und Bausparkassen. Dank dieser umfangreichen Zusammenarbeit können unsere Finanzierungsexperten eine genau für Sie maßgeschneiderte Baufinanzierung ermitteln.

Partner-Logo Volksbank
Partner-Logo DKB
Partner-Logo Commerzbank
Partner-Logo Hanseatic Bank
Partner-Logo ING
Partner-Logo Deutsche Bank
Partner-Logo Schufa
Partner-Logo Sparkasse
Partner-Logo BHW

(H)aus­gewählte Infos

Bleiben Sie auf dem Laufenden! Mit neusten Entwicklungen, Expertentipps & inspirierenden Storys rund um Bauen, Sanieren & Co.