Ein Balkon lässt sich bei Immobilien häufig problemlos nachrüsten. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um den Balkonanbau.
Balkon anbauen im Schnelldurchlauf
- In vielen Fällen lässt sich ein Balkon gut nachträglich anbauen. Entscheidend sind die baulichen Gegebenheiten, die richtige Planung und die nötige Genehmigung.
- Je nach Budget und Gebäudestatik kommen verschiedene Balkonarten infrage. Die Preise reichen (je nach Variante und Ausstattung) von rund 4.000 bis 20.000 €.
- Der Anbau ist meist genehmigungspflichtig und erfordert eine statische Prüfung.
- Wer die Kosten nicht allein stemmen kann, hat verschiedene Möglichkeiten: Modernisierungskredit aufnehmen, Baufinanzierung aufstocken oder passende Förderprogramme nutzen.
Balkon nachträglich anbauen: Welche Arten von Balkonen gibt es?
Ob modern, klassisch oder einfach praktisch – beim nachträglichen Balkonanbau stehen Ihnen mehrere Systeme zur Wahl. Welche Variante passt, hängt von Fassade, Statik und Budget ab. Generell lässt sich aber sagen, dass besonders Anbaubalkone sowie Vorstellbalkone zum nachträglichen Anbau eines Balkons sehr gut geeignet sind.
Anbaubalkon
- Wird mit Stützen vor der Fassade aufgebaut und zusätzlich an der Hauswand verankert
- Sehr stabil, auch für größere Flächen geeignet
- Gute Lösung bei schwacher Bausubstanz
- Häufigste Bauart bei nachträglichem Balkonanbau
Passt gut für Familien oder alle, die viel Platz brauchen (z. B. für einen Tisch, Pflanzen oder Kindermöbel).
Vorstellbalkon bzw. Anstellbalkon
- Steht vollständig auf eigenen Stützen – ohne feste Verbindung zum Haus
- Minimale Eingriffe in die Fassade, deshalb bei Altbauten beliebt
- Weniger Bauschäden, schnell montiert
Passt gut für Häuser mit empfindlicher Fassade oder Denkmalauflagen.
Kragarmbalkon
- Ragt freitragend ohne Stützen aus der Hauswand heraus, die Tragkonstruktion ist im Gebäude verankert
- Wirkt optisch leicht und modern
- Setzt tragfähige Decken oder massive Wände voraus
Passt gut für Neubauten oder Sanierungen mit massiver Bauweise – eher selten bei Balkon-Nachrüstungen.
Hängebalkon
- Mit Stahlseilen oder -trägern an der Fassade befestigt
- Sehr modernes Design, „schwebende“ Optik
- Hohe Anforderungen an Statik und Ausführung
Passt gut für: Architektonisch anspruchsvolle Objekte v. a. im urbanen oder industriellen Kontext.
Französischer Balkon
- Kein echter Austritt, sondern Geländer vor bodentiefer Tür
- Keine bauliche Tragkonstruktion nötig
- Günstig und genehmigungsarm
Passt gut für: Mehr Licht und Luft ohne echten Außenbereich.
Was sind „untergeordnete Balkone“?
In vielen Bundesländern gelten kleinere Balkone als sogenannte untergeordnete Bauteile. Das betrifft Konstruktionen mit maximal 1,50 m Ausladung und bis zu 5 m Länge. Der Vorteil: Solche Balkone dürfen näher an die Grundstücksgrenze heranrücken als größere Anbauten oder vollwertige Gebäudeteile. Und das vereinfacht das Genehmigungsverfahren deutlich.
Auch wenn eine Baugenehmigung trotzdem erforderlich ist, entfällt bei untergeordneten Balkonen die aufwendige Prüfung der Abstandsflächen bzw. wird vereinfacht. Für viele Altbauten kann das den Balkonanbau überhaupt erst möglich machen.
Balkon anbauen? Baugenehmigung nötig!
Grundsätzlich gilt: Wer einen Balkon anbauen möchte, verändert die Fassade und greift oft in die Statik des Gebäudes ein – das macht die Maßnahme in fast allen Bundesländern genehmigungspflichtig. Selbst bei kleinen Balkonen oder Anbauteilen auf Stützen ist in der Regel ein formeller Bauantrag mit Bauzeichnung und statischem Nachweis nötig.
Nur bei sehr kleinen, nicht tragenden Varianten wie französischen Balkonen, oder wenn ein Balkon bereits genehmigt und nur erneuert wird, kann je nach Landesbauordnung ein vereinfachtes Verfahren greifen.
Wichtig: Wer ohne Genehmigung baut, riskiert Rückbau, Bußgelder und sogar rechtliche Auseinandersetzungen mit Nachbarn oder Behörden. Sichern Sie sich daher vorab beim zuständigen Bauamt ab, welche Unterlagen erforderlich sind und welches Verfahren gilt.
Nachträglicher Balkonanbau: Kleine Materialkunde
Balkone aus Stahl
Vorteile | Nachteile |
sehr stabil und tragfähig, auch für große Balkone geeignet |
hohes Eigengewicht, deswegen ist Statikprüfung zwingend |
feuerverzinkter Stahl ist äußerst witterungsbeständig und langlebig (Lebensdauer 50–100 Jahre bei fachgerechter Beschichtung) |
Korrisionsrisiko bei Beschädigung der Zinkschicht |
variabler Look, von Industrial bis klassisch |
Montage kann aufwändiger sein (Kran/Fundament nötig) und ist nichts für Heimwerker, die Eigenleistung beim Bau erbringen möchten |
wartungsarm (jährliche Sichtkontrolle genügt) | potenzielle Wärmebrücken am Anschluss |
Balkone aus Aluminium
Vorteile | Nachteile |
sehr leichtes Material (~2,7 g/cm³), daher ideal für nachträgliche Balkonanbauten bei „schwacher“ Bausubstanz |
weniger tragfähig als Stahl, daher meist für kleinere bis mittlere Balkone |
korrosionsbeständig, nichtmagnetisch |
Oberfläche kann bei starker Beanspruchung verkratzen |
geringer Wartungsaufwand, kein Streichen notwendig |
Herstellung ist energieintensiv (ökologischer Fußabdruck) |
große Designvielfalt dank Pulverbeschichtung in vielen Farben |
Balkone aus Beton
Vorteile | Nachteile |
massive Optik & Brandschutzklasse A1 |
sehr schwer (~ 2,4 t/m³), erfordert massive Fundamente und oft einen Kran bei der Montage |
sehr lange Lebensdauer |
eingeschränkte Formfreiheit |
gute Schalldämmung und hoher Sichtschutz |
hohe Montagekosten |
pflegeleicht, da unempfindlich gegenüber Witterung | nachträglicher Anbau ist aufwändiger |
Balkone aus Holz
Vorteile | Nachteile |
natürlicher, wohnlicher Charakter und angenehme Haptik |
Witterungs- & UV-empfindlich, deswegen regelmäßiges Streichen/Ölen nötig (ca. alle 4–6 Jahre) |
vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, besonders für traditionelle oder ländliche Architektur, bspw. wenn Sie ein Bauernhaus sanieren |
Feuchte-/Schädlingsschutz nach DIN 68800 zwingend |
hohe Tragfähigkeit bei geringem Gewicht |
kürzere Wartungsintervalle als Metallbalkone, insbesondere bei schlechter Pflege |
umweltfreundlich (bei nachhaltiger Forstwirtschaft) | |
lässt sich leicht bearbeiten und individuell anpassen |
Was kostet ein nachträglicher Balkonanbau?
Für einen einfachen, kleinen Balkon (ca. 3–5 m²) sollten Sie mindestens 4.000 bis 6.000 € einplanen. Die meisten Projekte bewegen sich jedoch im Bereich von 10.000 bis 16.000 €, wenn Sie einen „klassischen“ Balkon mit Geländer, Bodenbelag, Tür und Montage wünschen.
Balkonart |
Preisspanne (ca.) |
Balkonart |
Preisspanne (ca.) |
Vorstellbalkon |
4.000–15.000 € |
Anbaubalkon |
5.000–12.000 € |
Kragarmbalkon |
8.000–20.000 € |
Weitere Kostenfaktoren
Balkongeländer: 150–500 € pro laufenden Meter
Balkontür: 600–2.500 € (Dreh-Kipp bis Hebe-Schiebe)
Baugenehmigung: 400–800 €
Statikgutachten: ab 500 €
Montage:1.500–6.000 € (stark abhängig von Bauhöhe, Kraneinsatz & Anfahrtsweg)
Was kostet ein französischer Balkon?
Ein französischer Balkon ist im Vergleich zu einem klassischen Anbaubalkon viel günstiger. Wenn ein normales Fenster zu einer bodentiefen Tür mit Geländer umgebaut werden soll, können Sie mit folgenden Kosten rechnen:
Leistung/Material |
Typischer Preis (ca.) |
Leistung/Material |
typischer Preis (ca.) |
Wanddurchbruch (tragende Wand) |
900–1.300 € |
Statik (Prüfung/Nachweis) |
150–600 € |
Bodentiefes Fenster/Tür inkl. Einbau |
600–1.000 € |
Französischer Balkon (inkl. Montage) |
500–1.000 € |
Gesamtkosten |
2.200–4.000 € |
Wie finanziere ich die Balkonanbau-Kosten?
Wer den Balkon nicht aus eigenen Mitteln bezahlen möchte, kann auf verschiedene Kredite zurückgreifen:
- Modernisierungskredit
Modernisierungsdarlehen sind zweckgebunden, kommen ohne Grundbucheintrag aus und landen deshalb in der Regel relativ zügig (binnen weniger Tage) auf Ihrem Konto. Bankangebote bewegen sich derzeit zwischen 5,5 und 7 Prozent effektiv. Kreditsummen bis etwa 80 000 € decken die meisten Balkonprojekte ab. Sondertilgungen lassen sich bei einem Modernisierungskredit häufig kostenlos vereinbaren. - Baufinanzierung aufstocken
Läuft Ihre Hypothek noch, kann eine Nachfinanzierung die preiswerteste Option sein: zehnjährige Immobilienkredite liegen momentan bei rund 3,3 Prozent effektiv. Voraussetzung ist ein ausreichender Beleihungsspielraum (sprich ein Marktwert, der seit Abschluss der ersten Finanzierung gestiegen ist). Weil Grundbuch, Gutachten und Notar erneut fällig werden, sollten Sie zwei bis vier Wochen Bearbeitungszeit einplanen.
Sprechen Sie zuerst mit Ihrer Bank oder einem unabhängigen Finanzierungsberater, um herauszufinden, ob sich eine Aufstockung in Ihrem Fall lohnt.
- Öffentliche Förderkredite
- KfW-Programm 261 belohnt energetische Komplettsanierungen mit Tilgungszuschüssen von 5 bis 45 % und Kreditvolumina bis 150 000 € pro Wohneinheit. Der Balkon gilt als förderfähig, wenn er Teil eines gedämmten Fassaden- oder Dachpakets ist. Mehr zum Förderprogramm und ob es für Ihren Balkonanbau infrage kommt, erfahren Sie direkt bei der KfW.
- KfW-Programm 159 unterstützt barrierearme Umbauten (wie etwa einen schwellenlosen Balkonzugang) mit bis zu 50 000 € zu besonders günstigen Konditionen.
Förderanträge müssen vor dem ersten Spatenstich gestellt und oft auch von einem Energieberater begleitet werden.
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Wir melden uns nach erfolgreicher Prüfung bei Ihnen mit schnellen und einfachen Lösungen - am liebsten innerhalb von 24 Stunden.
3. Baufinanzierungsberatung
Es meldet sich einer unserer Berater direkt bei Ihnen und berät Sie zur passenden Finanzierung.
Voraussetzungen für einen nachträglichen Anbau eines Balkons
Zwar ist ein nachträglicher Balkonanbau kein Riesenprojekt, aber trotzdem müssen recht viele Vorgaben eingehalten werden. Statik, Bau- und Nachbarrecht, Brandschutz, Entwässerung und Gestaltungsvorgaben greifen wie Zahnräder ineinander. Bevor Sie Handwerker beauftragen, sollten die folgenden Punkte abgehakt sein.
Statik und Bausubstanz
Lassen Sie durch einen Tragwerksplaner (Statiker) berechnen, ob Fassade, Decke und Fundamente die Zusatzlasten aus Personen, Möbeln, Wind und Schnee aufnehmen. Bei Kragarm- oder Hängekonstruktionen werden die Lasten punktuell eingeleitet, sodass hier fast immer ein zug- bzw. druckfester Iso-Kragarmanschluss erforderlich ist, der gleichzeitig als thermische Trennstelle dient. In der Regel kümmert sich Ihr Architekt oder die beauftragte Fachfirma um die Bestellung und Auswertung der statischen Berechnung. Die statischen Nachweise legen Sie dem Bauantrag bei und ggf. der Finanzierung des Balkonanbaus vor.
Zugang zum Balkon
Wird ein Fenster zur Tür vergrößert, sind Durchbruch, Sturzabfangung und Wärmedämmung zu planen. Wählen Sie den Zugang so, wie Sie ihn am sinnvollsten finden, z. B. vom Schlafzimmer oder vom Homeoffice aus. Vermeiden Sie nur, dass der Balkonzugang keine Flucht- oder Rettungswege blockiert.
Abstandsflächen
Beim nachträglichen Anbau eines Balkons müssen Sie Abstandsflächen zum Nachbargrundstück einhalten. Die genauen Vorgaben sind in der jeweiligen geregelt, aber insgesamt gelten bundesweit ähnliche Grundsätze:
In den meisten Bundesländern muss ein Balkon mindestens 2 m Abstand zur Nachbargrenze haben. Balkone, die als „untergeordnete Bauteile“ gelten sollen, dürfen für gewöhnlich nicht mehr als 1,50 m aus der Fassade hervorragen und nicht länger als 5 m oder maximal 1/3 der der Außenwandbreite sein.
Wird einer dieser Werte überschritten, muss eine Abstandsfläche berechnet werden. Diese beträgt in vielen Bundesländern das 0,4-fache der Wandhöhe, in Bayern das 1,0-fache, in Nordrhein-Westfalen 0,8 und in Niedersachsen 0,5. In Ausnahmefällen (z. B. wenn der Nachbar bereits ohne Grenzabstand gebaut hat oder ein Bebauungsplan dies vorsieht) kann eine Bebauung auch ohne Mindestabstand zulässig sein.
Nachbarschaftsrecht
Damit ihr neuer Balkon nicht zum Streitgegenstand wird, sollten Sie beim nachträglichen Anbau auch das gute Miteinander mit Ihren Nachbarn im Blick behalten. Gerade beim Thema Nachbarschaftsrecht gilt: Frühzeitige und offene Kommunikation zahlt sich aus. Wenn Sie mit Ihrem Balkon näher an die Grundstücksgrenze heranrücken möchten als gesetzlich erlaubt ist oder sogar eine Grenzbebauung planen, brauchen Sie die schriftliche Zustimmung Ihrer Nachbarn.
Auch im Alltag ist Rücksichtnahme gefragt: Achten Sie darauf, dass von Ihrem Balkon weder Wasser noch Blumenerde auf das Nachbargrundstück tropft. Pflanzen dürfen zwar für grüne Oasen sorgen, sollten aber nicht über die Grundstücksgrenze hinauswachsen.
Denkmalschutz und Gestaltungsvorgaben
Steht Ihr Haus unter Denkmalschutz oder liegt in einem Gebiet mit Gestaltungssatzung, entscheidet die Untere Denkmal- bzw. Gestaltungsbehörde. Häufig müssen Form, Farbe und Material exakt zum Bestand passen – in Einzelfällen wird der Balkonanbau ganz untersagt.
Brandschutz
Der Balkonanbau muss den aktuellen Brandschutzvorschriften entsprechen. Bei Mehrfamilienhäusern sind oft noch zusätzliche Anforderungen zu erfüllen, z. B. Fluchtwege oder feuerhemmende Materialien. Tragende und aussteifende Bauteile eines Balkons müssen je nach Gebäudeklasse in feuerhemmender Bauart (z. B. F 30-B oder REI 30) ausgeführt werden. Bei Massivbalkonen fungiert die Betonplatte oft selbst als Brandriegel.
Sicherheit: Geländer und Absturzsicherung
Je nach Bundesland gelten für Balkongeländer unterschiedliche Mindesthöhen, in der Regel zwischen 90 und 110 cm, abhängig von der Absturzhöhe. Das Geländer muss sicher befestigt sein und den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen. Öffnungen dürfen weder überkletterbar noch größer als 12 cm sein.
Entwässerung
Nach DIN 1986-100 müssen Balkone ein Gefälle (≥ 1,5 %) und einen geregelten Wasserabfluss besitzen. Liegt der Balkon unterhalb der Rückstauebene, ist das Wasser über Hebeanlagen oder Druckleitungssysteme rückstaufrei abzuleiten. Vernachlässigen Sie die Entwässerung, drohen Feuchteschäden an Fassade oder Nachbargrundstück.
FAQ: Noch mehr Wissenswertes zum Balkonanbau
Für alle, die es ganz genau wissen wollen.
Was ist besser: Balkon nachträglich anbauen mit Stützen oder ohne Stützen?
Für die meisten nachträglichen Balkonanbauten sind Modelle mit Stützen tatsächlich die praktikablere und wirtschaftlichere Lösung. Balkone ohne Stützen sind zwar optisch ansprechend, aber technisch und finanziell anspruchsvoller. Hier noch einmal die Vor- und Nachteile im Überblick.
Balkon mit Stützen (Vorstell- oder Anbaubalkon):
Vorteile |
Nachteile |
günstiger und einfacher nachzurüsten
|
Stützen und Fundamente müssen im Boden verankert werden (Platzbedarf, Erdarbeiten) |
kaum Eingriffe in die Gebäudestatik nötig
|
optisch sichtbare Stützen können als störend empfunden werden |
besonders geeignet für Altbauten oder wenn die Hauswand nicht tragfähig ist
|
|
Montage schnell und unkompliziert |
|
Balkon ohne Stützen (freitragender/Kragarmbalkon):
Vorteile |
Nachteile |
modernes, „schwebendes“ Design ohne sichtbare Stützen
|
deutlich aufwendigere und teurere Konstruktion |
mehr Platz unter dem Balkon, keine Einschränkungen im Gartenbereich |
hohe Anforderungen an die Gebäudestatik – oft nur bei Neubauten oder massiven Häusern möglich |
|
nicht für jedes Haus geeignet |
Kann man einen bestehenden Balkon vergrößern?
Grundsätzlich ist eine Balkonvergrößerung möglich, aber ziemlich aufwendig. Entweder Sie reißen den alten Balkon ab und ersetzen ihn durch einen größeren Neubau oder Sie realisieren die Erweiterung durch zusätzliche Träger oder Stützen bzw. durch einen Anbau von Modulen oder Podesten. In jedem Fall ist es ein größeres Bauprojekt, das immer von Fachleuten geplant und begleitet werden sollte.
Worauf muss ich achten, wenn ich einen Holzbalkon anbauen möchte?
Hier kommt es in erster Linie auf die Holzart an: Witterungsbeständige Hölzer wie Lärche und Douglasie eignen sich besonders gut. Tropische Harthölzer sind ebenfalls langlebig. Alle tragenden Teile sollten gegen Feuchtigkeit geschützt, regelmäßig gestrichen/geölt und konstruktiv so ausgeführt werden, dass Wasser ablaufen kann. Verbindungsmittel sollten aus Zink oder Edelstahl gefertigt sein, damit kein schädlicher Rost entsteht.
Welche Systeme eignen sich für einen Balkon mit Treppe?
Sie denken an einen Balkon mit Treppe? Dafür sind vor allem Systeme geeignet, die eine stabile und flexible Konstruktion ermöglichen. Besonders praktisch sind hier wieder Vorstellbalkone, die komplett auf eigenen Stützen stehen. Bei dieser Variante kann die Treppe seitlich oder frontal angebracht werden. Auch Anbaubalkone, die mit zwei Stützen und einer Wandverankerung gebaut werden, eignen sich gut. Hier wird die Treppe oft seitlich montiert, sodass sie platzsparend und funktional integriert werden kann.
Die Abstandsflächen zum Nachbargrundstück gelten auch für die Treppe und müssen bei der Planung mitberücksichtigt werden.
Was gibt es bei einem Balkon mit Überdachung zu beachten?
In den meisten Fällen ist eine Überdachung genehmigungspflichtig, da sie das Erscheinungsbild des Gebäudes verändert und zusätzliche statische sowie brandschutztechnische Anforderungen erfüllt werden müssen.
Die Tragfähigkeit und Statik der Überdachung müssen so ausgelegt sein, dass sie Wind- und Schneelasten sicher aufnehmen kann. Ebenso wichtig ist eine funktionierende Entwässerung. Im Übrigen gelten auch für die Überdachung die Abstandsflächen zum Nachbargrundstück.
Wie läuft ein Balkonanbau im Einzelnen ab?
- Planung und Beratung
Am Anfang steht ein Gespräch mit einem Architekten oder einer Fachfirma. Gemeinsam wird geklärt, welche Balkonart sich anbietet, was baulich möglich ist und wie die Umsetzung aussehen kann. Auch erste Kostenschätzungen und Zeitpläne werden in dieser Phase erstellt. - Kosten klären und Finanzierung prüfen
Noch vor dem Bauantrag sollte klar sein, welche Kosten auf Sie zukommen und wie die Finanzierung aussieht. Wichtig: Wer Teil einer Eigentümergemeinschaft ist, sollte vorab klären, wie die Kosten verteilt werden und ob alle Eigentümer zustimmen müssen. - Einholung der Genehmigungen
Sobald die Planung steht, muss die Baugenehmigung beantragt werden. Dafür sind Bauzeichnungen, eine statische Berechnung und oft auch ein Lageplan nötig. Je nach Region dauert die Bearbeitung zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten. - Bauphase
Nach der Genehmigung geht’s los. Die Dauer hängt von Bauart und Aufwand ab – in der Regel sind es 2 bis 5 Wochen. In dieser Zeit werden Fundamente gesetzt, die Tragkonstruktion montiert, der Balkon befestigt und die Zugangstür eingebaut. Je nach Umfang kann es zu Einschränkungen rund ums Haus kommen, z. B. bei der Gartennutzung oder bei Zufahrten. - Abnahme und Nacharbeiten
Am Ende prüft die Fachfirma, ob alles korrekt ausgeführt wurde. Auch das Bauamt kann eine Abnahme verlangen. Kleinere Nacharbeiten, etwa Abdichtungen oder Feineinstellungen, sind normal. Wichtig: Erst nach vollständiger Fertigstellung zahlen.